Behandlungsmethoden

Defibrillator

  • Beschreibung
  • Funktionsweise
  • Anwendung

Beschreibung

Ein Defibrilliator ist ein kleines medizinisches Gerät, das gezielte Stromimpulse an den Herzmuskel aussendet. Es kommt zum Einsatz, wenn Personen nach einem Herzstillstand wiederbelebt werden müssen. Bei lebensgefährdenden Herzrhythmusstörungen normalisiert es den Herzschlag.

Jeder Krankenwagen ist mit einem Defibrillator ausgestattet, ebenso jede Intensivstation und jeder Operationssaal. Seit vielen Jahren sind die lebensrettenden Geräte auch in vielen stark frequentierten öffentlichen Einrichtungen wie zum Beispiel Flughäfen zu finden.

Um auch Laien die korrekte Anwendung zu ermöglichen, sind die öffentlich zugänglichen Defibrillatoren sprachgesteuert. Der Ersthelfer muss das Gerät lediglich anschalten und den Sprachanweisungen folgen; die eigentliche Defibrillation führt das Gerät automatisch durch.

Der Einsatz eines Defibrillators gehört neben der Atemspende und der Herzdruckmassage zu den notwendigen Sofortmaßnahmen bei akuten Herzrhythmusstörungen. Patienten mit wiederkehrenden Störungen können inzwischen auch Defibrillatoren dauerhaft in den Körper eingepflanzt werden (implantierbare Defibrillatoren).

Funktionsweise

Defibrillatoren versetzen dem Herzen leichte Elektroschocks, die den natürlichen Rhythmus der Herztätigkeit wieder herstellen. Sie unterbrechen das sogenannte Kammerflimmern, das in etwa 80 Prozent aller Fälle die Ursache für einen plötzlichen Herztod ist.

Die Schläge des menschlichen Herzens beruhen auf einer regelmäßigen elektrischen Erregung. Beim Kammerflimmern ist diese Erregung allerdings so stark erhöht, dass es kein Blut mehr in den Kreislauf pumpen kann. Der stark überhöhte Herzrhythmus lässt sich stoppen, indem mit Hilfe kräftiger Stromimpulse ein Großteil der Herzmuskelzellen gleichzeitig stimuliert wird, um sie in ihren Ausgangszustand zurückzuversetzen.

Das Herzstück eines Defibrillators ist ein Kondensator. Er speichert elektrische Energie und überträgt sie per Knopfdruck auf den Herzmuskel. Dazu werden vor der eigentlichen Defibrillation Elektroden auf dem Brustkorb des Patienten angebracht. Moderne Geräte integrieren zusätzliche Funktionen zur Überwachung der Herztätigkeit, ein EKG zum Beispiel oder einen Herzschrittmacher.

Anwendung

Defibrillatoren dienen der Wiederbelebung bei akuten Herzrhythmusstörungen wie dem Kammerflimmern in Folge eines Unfalles oder eines Herzinfarktes.

Eine unregelmäßige, stark erhöhte Schlagfrequenz kann die Funktion des Herzens so stark beeinträchtigen, dass es nicht mehr fähig ist andere Organe mit Blut zu versorgen. Ohne schnelle medizinische Hilfe tritt der Tod innerhalb weniger Minuten ein.


Implantierbare Defibrillatoren

Für Patienten mit einer angeborenen Herzrhythmusstörung empfiehlt sich gegebenenfalls die Einpflanzung eines internen Defibrillators. Implantierbare Defibrillatoren sind mit einem Mikrochip und einer Batterie ausgestattet und werden unter die Haut oder unter den Muskel der linken Brust eingesetzt.

Die Verbindung zum Herzen wird über kleine Elektroden hergestellt, die auf einen unregelmäßigen Herzschlag mit unterschiedlich starken, aber nicht spürbaren Stromstößen reagieren.