Behandlungsmethoden

Hernienchirurgie

  • Überblick
  • Durchführung
  • Medizinische Medikation

Überblick

Hernien werden umgangssprachlich auch als Bruch, oder Eingeweidebruch bezeichnet. Es handelt sich dabei um Eingeweide, die – durch einen angeborenen oder erworbenen Riss in der Bauchwand - aus der Bauchhöhle austreten.

Das kann in der Leistengegend, im Schenkel (Schenkelbruch) im Bereich des Nabels (Nabelbruch) oder der Bauchmittellinie vorkommen. Auch dort wo bereits Operationen vorgenommen wurden sind, können Hernien entstehen (Narbenbrüche).

Brüche dieser Art, egal ob angeboren oder erworben, sollten immer behandelt werden, da sie sich nicht selbstständig wieder verschließen. Werden Hernien unmittelbar operativ behandelt, sind sie in der Regel ungefährlich.


Hernien treten oft auf

Hernien zählen zu den am häufigsten vorkommenden chirurgischen Beschwerden. Drei Viertel aller Hernien-Vorfälle betreffen die Leistengegend (Leistenbruch).

Hernien im Bereich der Leiste können angeboren sein, dann besteht bereits bei der Geburt eine Lücke in der Bauchwand (Bruchpforte). Eine Schwäche der Bauchwand kann aber auch im Laufe des Lebens erworben werden.


Operative Behandlung

Mit Hilfe der Hernienchirurgie können Hernien behoben werden. In den meisten Fällen bedeutet die Operation die vollständige Heilung der Erkrankung. Dafür bedienen sich Fachärzte unterschiedlicher Operationsmethoden.

Durchführung

Es gibt verschiedene operative Verfahren, mit denen sich Hernien, speziell die Leistenhernie, behandeln lassen.

Ziel ist es dabei sowohl die Bruchstelle zu schließen, als auch – sofern notwendig – die Bauchwand hinter dem Leistenkanal zu verstärken. Dabei wird diejenige Behandlungsmethode gewählt, die sich für das individuelle Krankheitsbild am besten eignet.

Grundsätzlich wird zwischen offenen und minimal-invasiven (laparoskopischen) Verfahren unterschieden. Die meisten Hernien können sowohl im offenen als auch im minimal-invasiven Verfahren behandelt werden.

 

Zu den offenen Verfahren zählen:

 

Operation nach Shouldice

Dieses Verfahren wird speziell bei jüngeren und sportlich aktiven Patienten angewandt, die von einem angeborenen Leistenbruch betroffen sind. Bei dieser Operationstechnik wird zunächst der Inhalt des Bruchs wieder zurück in den Bauchraum gedrückt und anschließend die Naht an der Hinterwand des Leistenkanals mehrfach verstärkt. Dieser Eingriff kann auch ambulant erfolgen.


Operation nach Bassini

Bei diesem Eingriff wird der Inhalt des Bruchs zurück in den Bauchraum gedrängt und anschließend die Bruchstelle verschlossen. Danach werden die Bauchmuskeln mit dem Leistenband vernäht. Auf diese Weise wird die Bauchwand hinter dem Leistenkanal gezielt verstärkt.


Operation nach Lichtenstein

Auch bei diesem Verfahren wird die Leiste verstärkt, allerdings durch ein Kunststoffnetz. Dieses wird mit Hilfe eines Leistenschnitts an die richtige Stelle verbracht, nachdem der Bruchinhalt in den Bauchraum zurück gedrängt wurde. Auch dieser operative Eingriff kann ambulant durchgeführt werden.

 

Minimal-invasive Verfahren sind:

 

Total Extraperitoneale Patchplastik (TEP)

Diese Verfahrenstechnik fällt in den Bereich der „Schlüsselloch“-Chirurgie. Hierbei wird der Bauchraum nicht geöffnet. Vielmehr wird über kleine Schnitte und mit Hilfe eines optischen Instruments (Laparoskop) ein Kunststoffnetz zur Verstärkung an die betreffende Stelle eingefügt, muss dort aber aufgrund der anatomischen Beschaffenheit nicht extra fixiert werden. Diese Technik kommt insbesondere bei jungen und aktiven Patienten zum Einsatz.


Trans-Abdominelle Patch-Plastik (TAPP)

Auch diese Verfahrenstechnik zählt zur „Schlüsselloch“-Chirurgie. Dabei werden lediglich kleine Hautschnitte vorgenommen und der Bauchraum mit einem CO2-Luftgemisch gefüllt. Dadurch kann eine genaue Beurteilung erfolgen, etwa in wieweit Organe eingeklemmt sind. Anschließend wird ein Netz über die Bruchpforte verbracht und mit Metallclips befestigt. Auch diese Methode eignet sich für jüngere und sportlich sehr aktive Menschen.

Medizinische Medikation

Grundsätzlich können Hernien in jedem Alter und ungeachtet des Geschlechts auftreten.

Allerdings treten im Besonderen Leistenhernien bei Männern deutlich öfter auf, als bei Frauen. Frauen hingegen sind im Vergleich zu Männern häufiger von Schenkelhernien betroffen.

In sehr seltenen Fällen können kindliche Hernien von selbst heilen. In nahezu allen Fällen ist jedoch eine Operation zur Behandlung von Hernien notwendig. Damit lassen sich Hernien auf sehr sicherem Weg beheben. Die Erfolgsquote dieser Eingriffe ist sehr hoch.