Behandlungsmethoden

Lungenspiegelung

  • Beschreibung
  • Durchführung
  • Anwendung und Risiken

Beschreibung

Bei einer Lungenspiegelung werden Erkrankungen und Verletzungen der Lunge mit Hilfe eines speziellen Endoskops (Bronchoskop) von innen her diagnostiziert und nach Möglichkeit sofort behandelt. Mediziner bezeichnen dieses Verfahren auch als Bronchoskopie.

Es werden zwei Untersuchungsmethoden unterschieden: Bei der flexiblen Bronchoskopie führt der behandelnde Facharzt für Innere Medizin und Pneumologie ein biegsames Schlauchinstrument über den Mund oder die Nase in die Luftröhre (Bronchus) ein und schiebt es bis in die Hauptbronchien vor.

Für eine starre Bronchoskopie benutzt der Arzt dagegen ein starres Gerät in der Form eines dünnen Metallrohres. Sowohl das flexible als auch das starre Bronchoskop ist mit einer kleinen Kamera versehen, die Bilder vom Inneren der Lunge auf einem Monitor darstellt.

Fachärzte setzen die Bronchoskopie ein, um bei einem Verdacht auf eine Atemwegserkrankung eine exakte Diagnose stellen zu können. Ferner kommt das Verfahren auch therapeutisch zum Einsatz. Mit einem Bronchoskop können beispielsweise kleinere Blutungen gestoppt werden.

Durchführung

Eine Bronchoskopie wird in der Regel als ambulante Behandlung vorgenommen und nimmt durchschnittlich eine Viertelstunde in Anspruch. In den Stunden vor der Untersuchung darf der Patient weder etwas essen noch rauchen.

Benutzt der Arzt ein flexibles Bronchoskop, so erhalten die Patienten auf Wunsch lediglich ein Schlafmittel zur Beruhigung. Da das Einführen des dünnen Schlauchs in den Mund einen Würgereiz auslösen kann, wird außerdem ein lokales Betäubungsmittel auf den Rachen des Patienten aufgetragen. Ein starres Bronchoskop wird hingegen unter Vollnarkose in den Rachen eingeführt.

Der Arzt führt das Bronchoskop in die Luftröhre des auf dem Rücken liegenden Patienten ein und schiebt es bis zu den Hauptbronchien vor. Die auf das Gerät aufgesetzte Kamera sendet Bilder vom Inneren der Lunge auf einen Bildschirm.

Zudem verfügt das Bronchoskop über verschiedene Arbeitskanäle. Über diese kann der Arzt Flüssigkeit einspülen oder aufsaugen, einen Abstrich oder eine Gewebeprobe entnehmen sowie kleine Werkzeuge für eine sofortige Behandlung einführen.

Nach der Untersuchung wird der Patient noch für etwa zwei Stunden ärztlich überwacht. In dieser Zeit darf weder gegessen noch getrunken werden, da durch die Betäubung des Rachens ein Verschlucken möglich ist.

Anwendung und Risiken

Die Bronchoskopie findet sowohl in der Diagnose als auch in der Therapie von Erkrankungen und Verletzungen der Lunge Anwendung.


Diagnostische Bronchoskopie

  • Abklärung von Symptomen wie Atemnot, Husten oder Auswurf
  • Diagnose von Lungentumoren
  • Abklärung von Veränderungen der Atemwege im Röntgenbild
  • Gewinnung von Gewebeproben/Abstrichen zur Untersuchung auf Erreger 
  • Diagnose von Vernarbungen in den Atemwegen
  • Planung einer Strahlentherapie im Bereich der Atemwege


Therapeutische Bronchoskopie

  • Entfernung von Fremdkörpern
  • Absaugung von störendem Sekret
  • Blutstillung

Für lungen- und herzkranke Menschen sowie für Patienten mit einer Blutgerinnungsstörung kann eine Bronchoskopie unter Umständen zu gefährlich sein. Hier muss der behandelnde Arzt die möglichen Risiken gegen den Nutzen der Untersuchung von Fall zu Fall abwägen.

Bei allen anderen Patienten verläuft die Bronchoskopie allerdings weitgehend komplikationsarm. Grundsätzlich sind die folgenden Risiken nicht auszuschließen:

  • FieberNasenbluten
  • Blutungen
  • Halsschmerzen
  • Kreislaufprobleme
  • Pneumothorax (lebensbedrohliche Luftansammlung im Bereich neben der Lunge)
  • Verletzungen der Bronchien oder des Kehlkopfes