Behandlungsmethoden

Medikamentenpumpen

  • Beschreibung
  • Durchführung
  • Anwendung und Risiken

Beschreibung

Medikamentenpumpen sind eine medikamentöse Behandlungsmethode, um den Körper kontinuierlich oder bei entsprechendem Impuls mit Schmerzmitteln zu versorgen. In der Medizin werden Medikamentenpumpen als intrathekale Arzneimittelinfusionssysteme bezeichnet.

Damit der entsprechende Wirkstoff zu jedem Zeitpunkt in den Organismus übertragen werden kann, muss eine Medikamentenpumpe immer mit sich geführt werden. Die moderne Mikroelektronik hat es möglich gemacht, dass die ambulanten Infusionspumpen so verkleinert werden konnten, dass ein Patient die Geräte immer am Körper tragen kann. Neben externen (transportierfähigen) Medikamentenpumpen gibt es auch einpflanzbare Infusionssysteme.

So werden die mobilen und zuverlässigen Medikamentenpumpen vor allem in der Schmerztherapie eingesetzt. Wird die Abgabe der lindernden Arzneimittel vom Betroffenen (z.B. Diabetiker) selbst angepasst, wird von der patientengesteuerten Schmerztherapie (PCA) gesprochen.

Im Gegensatz zu Tabletten garantierten Medikamentenpumpen eine konstante Menge des Wirkstoffs im Blut, wodurch der Betroffene bei geringer Dosierung optimal mit den entsprechenden Arzneimitteln versorgt ist. So passen Infusionspumpen die Schmerzmittelmenge individuell an den Patienten an und ermöglichen ihm eine größere Unabhängigkeit.

Durchführung

Im Unterschied zu den tragbaren Medikamentenpumpen entfällt bei implantierbaren Geräten das externe Schlauch- und Kathetersystem. Jedoch sind die einpflanzbaren Infusionspumpen aufgrund verschiedener Komplikationen bisher nicht im Routineeinsatz.

So müssen die implantierten Geräte immer wieder gewartet und nach mehreren Jahren auch häufig ausgetauscht werden. Ebenso erhöht sich das Risiko für ein Blutgerinnsel oder ein übermäßiges Bindegewebswachstum. Dadurch kann das Pumpsystem verstopft werden oder sogar zuwachsen.

Zudem ist die Aufbereitung der verwendeten Medikamente sehr anspruchsvoll. Neben einem konzentrierten Wirkungsgrad müssen weitere Parameter wie die Körperwärme berücksichtigt werden.


Zuverlässigkeit

Damit die Infusionspumpen störungsfrei funktionieren, überwacht eine spezielle Sicherheitstechnik das medikamentöse Pumpsystem. Durch eine doppelte Steuerelektronik kann das Gerät nicht ausfallen, währende dem Patienten jede Funktionsstörung sofort gemeldet wird.

Zudem wird eine unkontrollierte oder übermäßige Dosierung des Wirkstoffs durch die sogenannte Totmann-Funktion verhindert (z.B. bei Bewusstlosigkeit). Genauso muss der Patient in bestimmten Intervallen die „Quittungstaste“ bedienen, ansonsten werden keine weiteren Medikamente abgegeben.

Anwendung und Risiken

Medikamentenpumpen werden hauptsächlich in der Schmerztherapie eingesetzt, indem sie eine gleichmäßige und konstante Abgabe der schmerzlindernden Arzneimittel in den Blutkreislauf ermöglichen.

Vor allem nach Operationen oder während Krebserkrankungen müssen heftige Schmerzen medikamentös behandelt werden. In solchen Fällen kommen Schmerzmittelpumpen zum Einsatz. Abhängig von Konstitution, Tageszeit und körperlicher Aktivität bestimmt der behandelnde Arzt die Dosierung der Schmerzmittel, die durch das Pumpsystem abgegeben werden (Basis-Bolus-Konzept).

Um Krebspatienten mehr Bewegungsfreiheit einzuräumen, können Medikamentenpumpen das Anti-Krebs-Präparat in den Blutkreislauf abgeben, ohne dass der Patient ambulant behandelt werden muss.

Ebenso kommen Medikamentenpumpen im Rahmen von Diabetes mellitus zum Einsatz. Um eine gleichmäßige Zufuhr von Insulin zu gewährleisten, unterstützen die Infusionssysteme den individuellen Insulin-Bedarf des Diabetikers.

 


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