Behandlungsmethoden

Plexusanästhesie

  • Beschreibung
  • Durchführung
  • Anwendung und Risiken

Beschreibung

Die Plexusanästhesie zählt zu den regionalen Betäubungen und bezeichnet die Anästhesie eines Nervengeflechts (Plexus) oder einzelner Nerven.

Speziell bei operativen Eingriffen im Schulter-, Arm- oder Handbereich findet die Plexusanästhesie ihre Anwendung (Plexus brachialis). Die versorgenden Nerven für diese Körperstellen befinden sich in der unteren Halswirbelsäule und in der Achselhöhle.

Dafür spritzt der Narkosearzt ein Lokalanästhetikum in die umliegenden Nervenstämme, um das betreffende Operationsgebiet vorübergehend zu betäuben. So werden die Schmerzreize blockiert, indem das Betäubungsmittel in die Umgebung der Austrittsstellen der empfindungsleitenden Nerven injiziert wird.

Die Plexusanästhesie ist auch am Oberschenkel möglich, wobei sie in diesem Bereich aber seltener vorgenommen wird (Plexus lumbosacralis).

Durchführung

Vor einer regionalen Plexusanästhesie wird dem Patienten ein Nervenstimulator verabreicht, der schwache Stromstöße weitergibt.

Auf diese Weise kann die richtige Einstichstelle für die Betäubung ermittelt werden. Sobald die Injektionsnadel die entsprechende Stelle erreicht, treten signifikante Zuckungen im Versorgungsbereich des Nervs auf. Damit dabei die Nerven nicht verletzt werden, verwendet der Arzt eine stumpfe Nadel.

Anschließend kann das lokale Anästhetikum gespritzt werden. Nach 10 oder 20 Minuten Wartezeit wirkt die Betäubung und der Nerv leitet keinerlei Empfindungen weiter. Die Plexusanästhesie wirkt in der Regel für mehrere Stunden. Eine Bewegung des betreffenden Arms oder des Beins ist dem Patienten nicht möglich, solange die Betäubung wirkt.

Nach Eintreten dieser Wirkung kann der chirurgische Eingriff erfolgen. Ergänzend kann der Patient ein Schlafmittel verabreicht bekommen.

Anwendung und Risiken

Die Plexusanästhesie ist mit den gleichen Risiken einer Lokalanästhesie verbunden, wobei die Möglichkeit für eine versehentliche Venenpunktion höher ist.

So können infolge der regionalen Betäubung allergische Reaktionen durch die verwendeten Pharmaka auftreten. Werden größere Mengen von Lokalanästhetika verabreicht, besteht außerdem die Gefahr einer Intoxikation. Signifikante Symptome einer solchen Vergiftung sind Krampfanfälle, Schwindel, Nervosität sowie ein Abfall des Blutdrucks.