Behandlungsmethoden

Riechprüfung

  • Beschreibung
  • Durchführung
  • Anwendung und Risiken

Beschreibung

Mit einem Geruchstest kann der Umfang des menschlichen Geruchvermögens ermittelt werden. Nervenzellen und kleine Härchen in der Nase nehmen bestimmte Geruchstoffe auf und geben diese an den Riechnerv weiter. Die Duftstoffe wandeln sich zu Informationen und werden vom Riechnerv an das Gehirn übertragen.

Bei vielen Menschen verschlechtert sich im Laufe des Lebens der Geruchssinn. Für das Gehirn wird es schwerer, Gerüche aufzunehmen und sie ihrer Herkunft zuzuordnen. In der Wissenschaft wird noch geforscht, da die Ursache für das Nachlassen des Geruchssinnes noch nicht geklärt ist. Ärzte vermuten die normale altersbedingte körperliche Abnutzung hinter dem Phänomen.

Aber es gibt auch vom Alter unabhängige Ursachen, die einen Geruchsverlust auslösen können.

  • Hyposmie: Geruchsinn ist nur zum Teil vorhanden
  • Anosmie: Geruchsinn ist komplett verloren gegangen

Ein fehlender oder eingeschränkter Geruchssinn ist nicht lebensbedrohlich. Trotzdem sollte der Betroffene sich von einem Facharzt untersuchen lassen, da der Geruchssinn als Alarmsystem für den Körper fungiert.

Dieses Alarmsystem verhindert, dass der Mensch verdorbene Lebensmittel zu sich nimmt. Aber auch Dämpfe, Nebel oder Brände nimmt der Geruchssinn als Warnsignal auf und gibt mögliche Gefahren an das Gehirn weiter.

Sollte der Geruchssinn über einen längeren Zeitraum abhanden sein, kann dies zu Appetitlosigkeit, Gewichtsabnahme, Stimmungsschwankungen und Depressionen führen.

Geruchszellen haben die Möglichkeit, sich selbst zu heilen. Sogar langjährige Raucher, deren Geruchszellen im Laufe der Zeit abgenommen haben, erlangen nach dem Aufgeben des Rauchens wieder einen besseren Geruchssinn.

Bei einem Riechtest werden verschiedene Geruchsstoffe eingesetzt, um die Wahrnehmung des Geruchssinns zu prüfen

  • reiner Geruchsstoff, der nur den Riechnerv anspricht
  • Geruchsstoffe, die außerdem einen feinfühligen Gesichtsnerv ansprechen
  • Geruchsstoffe, die außerdem eine Geschmackskomponente vorweisen

Bei einem Verlust des Geruchssinns wird nur noch der reine Riechstoff aufgenommen, die beiden anderen Arten werden nur zum Teil wahrgenommen oder über den Gaumen geschmeckt.

Durchführung

Der Facharzt unterscheidet bei einem Geruchstest zwischen einer persönlichen und einer gegenständlichen Untersuchung.

Bei der subjektiven, persönlichen Untersuchung wird einem Nasenloch ein Geruch per Prüfstäbchen vorgehalten. Diese haben eindeutige zuordnungsfähige Geruchstoffe, sodass der Facharzt genau überprüfen kann, welche Duftstoffe der Patient aufnimmt.

Bei einer objektiven, gegenständlichen Untersuchung wird die Reaktion auf verschieden hoch konzentrierte Duftstoffe per Computer gemessen. Diese Untersuchung verläuft unabhängig von den Aussagen des Patienten, da der Facharzt die durch Geruchsstoffe ausgelösten Hirnströme misst und auswertet.

Anwendung und Risiken

Die Ursachen von Geruchsstörungen oder-verlust können verschieden sein.

Meist sind Allergien, Heuschnupfen oder Mandelentzündungen der Auslöser. Auf Grund der Verdickung der Schleimhäute kann das Riechvermögen eingeschränkt sein.

Medikamente oder andere Giftstoffe können ebenfalls die Nase oder das Riechzentrum angreifen.

Eine Störung des Geruchssinns kann ebenfalls Symptom für eine weiterführende Krankheit sein. Bei Bluthochdruck, Diabetes Mellitus oder einer Fehlernährung können Störungen oder Verlust des Geruchssinns eine unangenehme Begleiterscheinung sein.

Ein Großteil aller Alzheimer- und Parkinsonpatienten leidet ebenfalls an einer Störung des Riechorgans, da die jeweiligen Erkrankungen Schäden in dem Teil des Gehirns verursachen, der für den Geruchssinn zuständig ist. Da das Symptom bereits sehr früh bei den Krankheiten auftaucht, gehört der Geruchstest meist zu dem Testverfahren, welches Fachärzte durchführen, um Alzheimer und Parkinson zu diagnostizieren oder auszuschließen.