Behandlungsmethoden

Wundversorgung

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  • Wundversorgung
  • Feuchte Wundbehandlung

Beschreibung

Eine Verletzung des Gewebszusammenhangs, auch Wunde genannt, ist ein alltägliches Problem. In vielen Fällen handelt es sich um kleinere Schnittwunden oder Abschürfungen.

Doch auch größere Risse des Gewebszusammenhangs treten bei schwereren Unfällen auf und können unter Umständen zu einem Verlust einer größeren Menge an Blut führen. In solchen Fällen müssen gewisse Erstmaßnahmen ergriffen werden bis ein Sanitäter zur Stelle ist, um Komplikationen während des Prozesses der Wundheilung zu vermeiden. Deshalb sollten Beobachter des Unfalls, wenn möglich, erste Hilfe leisten. Hierbei empfiehlt es sich bestimmte Regeln einzuhalten.

Wichtig ist, dass der Betroffene eine liegende Position einnimmt, um den Kreislauf des Körpers zu schonen. Desweiteren sollte der Hilfeleistende Einmalhandschuhe tragen, wenn vorhanden, und die Wunde mit einem keimfreien Verband abdecken. Die verletzte Stelle darf nicht mit körperfremden Stoffen in Berührung geraten, da sonst eine Infektion dieser die Folge sein kann.

Verletzungen, welche auf Verätzungen, Bisswunden und Verbrennungen zurückzuführen sind, sollten ausgewaschen werden, um die Ausbreitung der Keime zu verhindern.

Sollte die Wunde großflächig oder tief sein, sollte innerhalb der ersten sechs Stunden ein Arzt aufgesucht werden, da sonst Folgeschäden auftreten können und aus einer harmlosen Wunde eine Bedrohung für den Körper wird.

Um einer Erkrankung durch eine Verletzung vorzubeugen, sollte alle zehn Jahre eine Tetanusschutzimpfung durchgeführt werden. Diese schützt vor Wundstarrkrampf, welcher auch bei kleineren Verletzungen auftreten kann.

Grundsätzlich sind Wunden jedoch etwas Tagtägliches und sollten nicht zur Beunruhigung beitragen. 

Wundversorgung

Bei der Wundversorgung ist darauf zu achten, wie stark die Blutung eintritt und in welchen Abständen. Kleinere Wunden sollten mit einem Pflaster versorgt werden, welches eine Wundauflagefläche hat, die größer als die verletzte Stelle selbst ist. Befindet sich die Verletzung auf einem Gelenk oder zwischen den Fingern, kann das Pflaster an beiden Enden eingeschnitten werden, um eine gewisse Beweglichkeit zu gewährleisten.

Ist die Wunde etwas großflächiger reicht ein steriler und nicht fuselnder Schutzverband aus. Zudem dürfen auf keinen Fall diverse Wundsalben oder Antiseptika bei der Erstversorgung auf die Wunde aufgetragen werden. Befindet sich die Verletzung an Rücken, Bauch, Kopf oder Hals muss die Wundauflage (Kompressen) mit Heftpflasterstreifen befestig werden.

Befindet sich die Wunde an Beinen oder Armen wird hierzu eine Mullbinde verwendet. Es ist wichtig, dass der Erstverband fest anliegt und bis zur Versorgung durch einen Arzt oder Sanitäter nicht gelöst wird. 

Handelt es sich um eine offene Verletzung des Gewebszusammenhangs, wie zum Beispiel eine Platzwunde, kann diese zu einer stärkeren Blutung führen. Sollte die Blutung zu heftig sein, kann ein Kreislaufversagen die Folge davon sein. In den seltensten Fällen ist dies sogar lebensbedrohlich. Um dem vorzubeugen, muss die Wunde schnellstens verbunden werden. Welcher Verband angelegt werden soll, ist auch hier abhängig von der Menge des Blutes die austritt.

Ein Mittel zum Stoppen der stärkeren Blutung ist ein Druckverband. Die Schritte hierfür sehen wie folgt aus:

  1. Hochlagern des betroffenen Körperteils. Hierdurch wird die Fließgeschwindigkeit des Blutes verringert.
  2. Sterile Wundauflage auf die Wunde legen.
  3. Druckpolster auflegen. Das Druckpolster dient als Puffer zwischen Mullbinde und Wunde und kann zum Beispiel aus sauberen und zusammengefalteten Taschentüchern bestehen.
  4. Unter Druck muss die Mullbinde um die betroffene Wunde gewickelt werden.

Bis ein Druckverband angelegt werden kann, sollte das Blutgefäß abgedrückt werden. Auch nach dem Anlegen eines Druckverbandes kann dies ein probates Mittel sein, um die Blutung zu verringern. Von Nöten ist ein Abdrücken des Gefäßes wenn eine arterielle Blutung vorliegt. Diese sind daran zu erkennen, dass das Blut pulsierend und in Form eines Strahles austritt.

Die Verblutungsgefahr liegt hier besonders hoch. Die abzudrückenden Arterien befinden sich in der Leistenbeuge des Beines und zwischen den Muskeln am Oberarm auf der Innenseite.

Eine weitere Möglichkeit zum Stoppen arterieller Blutungen ist das Abbinden. Dies ist jedoch, genauso wie das Abdrücken, eine besonders komplizierte Form der Ersthilfe und ist deshalb für Laien nicht zu empfehlen. Um eine erste Hilfe ohne große Komplikationen am besten gewährleisten zu können, sollte ein Druckverband, wie oben beschrieben, angelegt werden oder die Wunde wird direkt an der offenen Stelle abgedrückt.

In Fällen einer starken Blutung ist ein Arztbesuch unumgänglich.

Feuchte Wundbehandlung

Es existieren bereits Verbände, welche den natürlichen Heilungsprozess unterstützen und überschießende Narben vorbeugen.

Diese hydroaktiven Verbände besitzen eine besondere Wundauflage, welche die Bildung von Wundflüssigkeit begünstigt und deren Austrocknung verhindert. Durch diesen Prozess kommt es zu einer besseren Neubildung der Zellen, wodurch sich die Wunde schneller schließt.

Durch die ständige Feuchtigkeit haben Fremdkörper keine Chance die Wunde zu infizieren. Auch das lästige Abziehen des Pflasters nach der Wundheilung bereitet keine Probleme mehr. Die feuchten Verbände sind zumeist mit verschiedenen Substanzen, wie Hydrokolloide, Alginate oder Silber-Aktivkohle, durchsetzt.

Alles in allem sind feuchte Wundbehandlungen die optimale Ergänzung, um den Körper beim Heilungsprozess zu unterstützen.