Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Alkoholvergiftung

  • Krankheitsbild
  • Ursachen
  • Symptome
  • Diagnose
  • Therapie

Krankheitsbild

Die Alkoholvergiftung wird durch übermäßigen Alkoholkonsum ausgelöst und ist die am häufigsten auftretende Vergiftung in Deutschland.

Die Wirkung des Alkohols auf den Organismus ist von vielen Faktoren abhängig, z. B. dem Geschlecht, dem Gewicht, dem allgemeinen Trinkverhalten und dem Blutalkoholspiegel. In schweren Fällen kann eine Alkoholvergiftung zum Tode führen.

Sie ist von einem Kater (Alkoholintoxikation) und der Alkoholsucht abzugrenzen.


Vorbeugung

Die einzig wirksame Methode, um einer Alkoholvergiftung vorzubeugen, ist weniger Alkohol zu trinken. Auch ein ausgiebiges Essen vor dem Alkoholkosum schützt nicht vor einer Vergiftung. Es verlangsamt lediglich die Aufnahmedauer des Alkohols ins Blut.

Auch die Einnahme spezieller Pillen oder das Trinken von starkem Kaffee, zur Senkung des Alkoholspiegels, sind wirkungslos.

Es gilt also: ein verträgliches Maß an Alkohol ist für jeden der beste Schutz.

Ursachen

Jede Vergiftung wird durch die Aufnahme einer schädlichen Menge eines Giftes hervorgerufen.

Im Falle einer Alkoholvergiftung ist dies das Ethanol, welches wir allgemein als „Alkohol“ bezeichnen. Der Alkohol ist für die Menschen seit vielen Jahrhunderten ein Genussmittel, das jedoch eine direkte Wirkung auf das Zentralnervensystem hat.

Besonders gefährlich sind hochprozentige Getränke (mit 40 % Alkohol und mehr), weil der Körper durch den Konsum in kurzer Zeit eine große Alkoholmenge aufnimmt. Bei übermäßigem Alkoholgenuss können die natürlichen Abwehrmachanismen nicht mehr ausreichend gegenhalten und es kommt zu einer Alkoholvergiftung.

In vielen Fällen ist sie die Folge von gemeinschaftlichen „Trinkspielen“ oder dem immer populärer werdenen „Komasaufen“.

Symptome

Eine Alkoholvergiftung läuft in der Regel in vier Phasen ab.

Phase 1

In der ersten Phase zeigen sich die Betroffenen bereits enthemmter und redseliger. Ihre Reaktionszeit ist verlangsamt und es kommt zu ersten Gleichgewichtsstörungen. Die Blutalkoholkonzentration liegt in dieser Phase zwischen 1 und 2 Promille.

Phase 2

In der zweiten Phase treten schwere Sprach- und Koordinationsprobleme ein. Das Erinnerungsvermögen der Betroffenen lässt nach und es treten Sehstörungen oder Gedächtnislücken auf. Viele fühlen sich in diesem Stadium schlapp und müde. Ihre Stimmung kann allerdings schnell in Aggression umschlagen. Die Alkoholkonzentration im Blut beträgt nun 2 bis 2,5 Promille.


Phase 3

In der dritten Phase einer Alkoholvergiftung kommt es zur Bewusstlosigkeit, welche häufig zu einem Kreislaufschock führt. Die Pupillen des Betroffenen sind stark geweitet und er reagiert nicht mehr auf Schmerzreize. Es kann zu einem unkontrolliertem Abgang von Harn und/oder Stuhl kommen. Die Blutalkoholkonzentration liegt in diesem Stadium bereits zwischen 2,5 und 4 Promille.

Phase 4

Eine noch höhere Alkoholkonzentration im Blut führt in der vierten Phase zum Atemstillstand. Die Pupillen der Betroffenen sind weit und lichtstarr, ihre Schutzreflexe funktionieren nicht mehr. Es kommt zum Kreislaufversagen, so dass die Patienten entweder ins Koma fallen oder sogar sterben.

Diagnose

Die erste Diagnose einer Alkoholvergiftung erfolgt meist durch den Notarzt oder die Polizei.

Mit einem speziellen Gerät, in das der Betroffene pusten muss, wird der Blutalkoholspiegel bestimmt. Befindet sich der Betroffene jedoch bereits in der dritten oder vierten Phase, ist meist nicht mehr in der Lage diesen Test durchzuführen. Ist dies der Fall, kann der Blutalkoholspiegel durch eine Blutentnahme im Krankenhaus festgestellt werden.

Der Kreislauf des Betroffenen ist häufig instabil und muss ärztlich überwacht werden. Dafür werden der Blutdruck und der Puls gemessen und die Pupillenreaktion getestet. Im Krankenhaus werden weitere Körperfunktionen kontrolliert und der Kreislauf stabilisiert.

Therapie

Ein Patient mit einer Alkoholvergiftung ist ein medizinischer Notfall, welcher schnellstmöglich ärztlich behandelt werden muss!

Wenn der Betroffene bereits bewusstlos ist, sollte er in die stabile Seitenlage gebracht werden, wobei seine Atemorgane frei bleiben müssen. Um eine Unterkühlung zu vermeiden, sollte er warm und trocken liegen.

Nach einer Erstversorgung durch die Rettungskräfte erfolgt die weitere Behandlung im Krankenhaus (meist auf der Intensivstation). Dort wird das Herz-Kreislauf-System des Patienten stabilisiert und die Körperfunktionen überwacht. Dazu werden bestimmte Infusionen verabreicht.

Da das Erbrechen zu einer Erstickungsgefahr führen kann, wird in vielen Fällen der Mageninhalt ausgepumpt. Sobald der Körper den Alkohol abgebaut und sich der Gesundheitszustand des Patienten wieder verbessert hat, ist die Behandlung abgeschlossen.