Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Angina pectoris (Brustenge)

  • Krankheitsbild
  • Ursachen und Symptome
  • Diagnose
  • Therapie

Krankheitsbild

Als Angina pectoris, umgangssprachlich auch Brustenge genannt, bezeich­net man einen häufig als brennend empfundenen Schmerz hinter dem Brustbein, der mit einer beschwerlichen Atmung und einem Engegefühl im Brustkorb einhergeht.

Dies tritt beispielsweise nach ungewohnter Belastung – etwa einem plötzlichen Sprint oder einem anstrengenden Treppenaufstieg – auf.

Auslöser für diese Symptome sind Durchblutungsstörungen des Herzmuskels, so dass die Angina pectoris als Hauptsymptom für eine koronare Herzerkrankung gilt. Sie muss deshalb unbedingt ärztlich behandelt werden. Andernfalls können ein Herzinfarkt oder Herzrhythmusstörungen mögliche Folgen sein.

Ursachen und Symptome

Häufigste Ursache einer koronaren Herzerkrankung sind Durchblutungs­störungen des Herzmuskels, die wiederum sehr oft durch Arteriosklerose (Arterienverkalkung) hervorgerufen werden.

Dadurch verengen sich die Gefäße und verlieren die Fähigkeit, sich auszudehnen. Das hat zur Folge, dass die Herzkranzgefäße den Herzmuskel nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgen können und die typischen Symptome einer Angina pectoris hervorrufen.

Weniger häufige Ursachen einer Angina pectoris können auch bestehende Herzmuskel- oder Herzklappenerkrankungen sein, die dafür sorgen, dass das Herz einen erhöhten Bedarf an Sauerstoff hat.


Symptom der koronaren Herzerkrankung

Die Angina pectoris gilt selbst als das Hauptsymptom einer koronaren Herzerkrankung. Unter dem Begriff versteht man eine Reihe von Empfindungen, die insbesondere nach höherer körperlicher Belastung oder Stress auftreten.

Betroffene klagen etwa über einen dumpfen Druck im Brustkorb und einen zum Teil brennenden Schmerz hinter dem Brustbein sowie einem Engegefühl in der Brust. Die Dauer des Schmerzes ist meist nicht länger als 15 Minuten. Häufig verschwinden die Schmerzen auch mit der Beendigung der körperlichen Anstrengung.

Diagnose

Um schlimme Folgen einer koronaren Herzerkrankung zu vermeiden, sollte ein Angina-pectoris-Anfall unbedingt medizinisch abgeklärt werden.

Dabei wird der Arzt zunächst eine ausführliche Anamnese vornehmen und anschließend den Betroffenen untersuchen. Eine Blutdruckmessung sowie ein Elektrokardiogramm können weitere Informationen liefern.

Gewissheit, ob es sich um einen koronare Herzerkrankung handelt, kann der Arzt durch weitere Untersuchungsverfahren erlangen. So kann ein Belastungs-EKG darüber Auskunft geben, ob der Herzmuskel während einer körperlichen Belastung ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird.

Unter Umständen kommt auch ein Langzeit-EKG als Untersuchungsmethode in Frage. Dabei werden bei dem Betroffenen 24 Stunden lang die Herzströme gemessen. Aus den Ergebnissen kann der Arzt Rückschlüsse ziehen, ob der Herzmuskel bei allen Tätigkeiten (Freizeit, Schlaf, Belastung) ausreichend versorgt wird.

Eine der wichtigsten Untersuchungsmethoden bei Verdacht auf eine koronare Herzerkrankung ist die Herzkatheter-Untersuchung. Dabei handelt es sich um eine Röntgenuntersuchung der Herzkranzgefäße. Hierfür wird ein Katheter über ein Gefäß bis an die Herzkranzgefäße verbracht um dort ein Kontrastmittel zu spritzen. Mit Hilfe von Röntgenaufnahmen können dann die Herzkranzgefäße und ihre möglichen Schäden sichtbar gemacht werden.

Auch weitere Untersuchungen, darunter der Herzultraschall, könnten bei der Abklärung koronarer Herzerkrankungen zum Einsatz kommen.

Therapie

Bei der Therapie stehen sowohl die akuten Beschwerden des Angina-pectoris-Anfalls im Vordergrund, als auch die Behandlung der koronaren Herzerkrankung an sich.

Bei einem akuten Anfall der Beschwerden, kommen in der Regel Nitrate zum Einsatz, die als Spray oder als Kapsel verabreicht werden und sehr schnell für Linderung der Beschwerden sorgen.

Treten die Schmerzen jedoch erstmals auf und sind anders als sonst oder zeigen die Symptome trotz Einsatz von Nitraten keine Besserung, sollte umgehend ein Notarzt verständigt werden, da es sich hierbei auch um einen Herzinfarkt handeln kann.


Auf Risikofaktoren achten

Um weitere Angina pectoris-Anfälle zu vermeiden, ist eine Intervall-Therapie der koronaren Herzerkrankung notwendig. Diese basiert in erster Linie darauf, begünstigende Faktoren für die Erkrankung auszuschalten. So lässt sich durch eine gesunde Lebensweise das Risiko der Erkrankung senken. Betroffene sollten auf das Rauchen verzichten und ausreichend Bewegung sicherstellen. Zusätzliche Risiken stellen unter anderem Übergewicht, Bluthochdruck und Diabetes mellitus dar. Somit ist eine Behandlung dieser Krankheiten bei der Therapie einer koronaren Herzerkrankung maßgebend.

Darüber hinaus kommen für die Behandlung unterschiedliche Medikament zum Einsatz, die die Herztätigkeit unterstützen und den Sauerstoffverbrauch reduzieren.


Chirurgische Maßnahmen

Je nach Schwere der Erkrankung kommen zur Behandlung auch verschiedene operative Verfahren in Frage, um die verengten Gefäße zu weiten beziehungsweise Verschlüsse zu beseitigen. So kann etwa über einen Herzkatheter eine Gefäßstütze (Stent) in das verengte Gefäß eingesetzt werden, die ein erneutes Verschließen verhindern soll. Eine andere Möglichkeit stellt eine Bypass-Operation dar, bei der das verengte Blutgefäß mit Hilfe eines Bypasses (=Umleitung) umgangen wird.