Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Angina

  • Krankheitsbild
  • Ursachen und Symptome
  • Diagnose
  • Therapie

Krankheitsbild

Bei Halsschmerzen viel TrinkenDie Angina ist eine akute Entzündung von Hals und Rachen, die mit Sprech- und Schluckbe­schwerden einhergeht.

Als häufige Begleiterscheinung einer Erkältung tritt die Angina in der Regel in Kombination mit typischen Beschwerden wie Schnupfen, Hei­serkeit und erhöhter Köpertemperatur auf.


Weitere Formen der Angina

Im Unterschied zu der Hals-Rachenentzündung, die allgemeinhin als Angina bezeichnet wird, verstehen Fachärzte unter dem Begriff verschiedene Krankheitsbilder, die durch ein spürbares „Engegefühl“ gekennzeichnet sind. Dazu gehören die Angina tonsillaris, die Angina pectoris und die Angina abdominalis.

So bezeichnet die Angina pectoris Beschwerden im Bereich des Brustbeins, die durch eine Verengung der Herzkranzgefäße verursacht werden, während die Angina tonsillaris eine Mandelentzündung meint. Die Angina abdominalis dagegen bezeichnet den Schmerz, der im Rahmen einer arteriellen Durchblutungsstörung des Darms auftritt.

Auch kann eine sogenannte Seitenstrang-Angina auftreten, die als Sonderform der Hals- und Rachenentzündung vor allem die seitlichen Lymphgefäße im Rachen befällt.

Ursachen und Symptome

Eine Angina wird in der Regel von Viren verursacht, die den Körper sowie die Immunabwehr schwächen.

Bakterien können sich leichter vermehren und greifen den Hals- und Rachenbereich an, wo sie entzündliche Prozesse hervorrufen.

In den meisten Fällen tritt eine Angina als Begleiterscheinung einer Erkältung oder einer Grippe auf. Lautes und angestrengtes Sprechen trotz Heiserkeit und Erkältung begünstigt das Entstehen einer Angina.

Darüber schwächt regelmäßiger Tabakkonsum die Immunabwehr und erhöht damit die Anfälligkeit für Viren.


Halsschmerzen sind typisch für eine Angina

Charakteristisch für eine Angina sind Beschwerden im Hals- und Rachenbereich. So können Schmerzen beim Schlucken, Fieber und Schüttelfrost ebenso dazugehören wie ein brennendes oder kratziges Gefühl im Hals, das häufig von Heiserkeit und trockenem Reizhusten begleitet wird. Das Sprechen fällt deshalb häufig schwer.

Darüber hinaus können die Gaumenmandeln angeschwollen sein und eitrige Beläge aufweisen. Patienten klagen darüber, dass sich der Hals eingeengt fühlt. Die Rachenwand ist ebenfalls durch Rötungen und Schwellungen gekennzeichnet.

Da eine Angina normalerweise durch Viren hervorgerufen wird, die sich bei geschwächter Immunabwehr mühelos durchsetzen können, sind auch Kreislaufprobleme, Antriebslosigkeit und Müdigkeit typisch für eine Angina.

In einigen Fällen können sich die Beschwerden auch bis zu den Ohren ausdehnen, was dazu führt, dass der Patient an Kopfschmerzen und einem Druckgefühl („dicker Kopf“) leiden.

Diagnose

Der Hausarzt sollte dann konsultiert werden, wenn die Halsbeschwerden bereits länger als eine Woche andauern und viele Symptome in Kombination auftreten.

Hält die Entzündung im Rachen bereits seit über drei Monaten ohne Besserung an, kann bereits eine chronische Rachenentzündung bestehen.

Um die Diagnose zu stellen, untersucht der Arzt den Hals einschließlich Mandeln, Gaumen und Rachenbereich. Neben eindeutigen Symptomen wie Kratzen im Hals und Heiserkeit kann der Arzt auch die äußeren Merkmale einer Angina wie geschwollene Halslymphknoten oder eine gerötete Rachenwand leicht erkennen.

Sind die Mandeln deutlich angeschwollen, sollte ein Hals-Nasen-Ohrenarzt aufgesucht werden. Nur der kann entscheiden, ob unter Umständen auch operative Maßnahmen, wie die chirurgische Entfernung der Mandeln, notwendig sind.

Eine Blutuntersuchung kann durchgeführt werden, wenn spezifische Antikörper nachgewiesen oder der Befund von anderen Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen abgegrenzt werden soll.

Therapie

Sofern die Halsentzündung noch keinen chronischen Zustand erreicht hat, verschreibt der Arzt Medikamente, die das Fieber senken.

Auch der Einsatz von Antibiotika können erforderlich sein, um die bakterielle Entzündung zu stoppen.


Hausmittel

Reizstillende und schmerzlindernder Tees – zum Beispiel Kamille, Holunder, Ingwer, heiße Zitrone oder spezieller Tee aus Apotheke oder Drogerie – können die Schluckbeschwerden lindern. Wichtig ist vor allem die Bildung von reichlich Speichel, zum Beispiel durch das Lutschen von Hustenbonbons oder Halsschmerztabletten, um gegen das kratzige, trockene Gefühl im Hals und die Schmerzen beim Herunterschlucken anzugehen.

Zudem sollten Betroffene sehr viel Wasser zu sich nehmen. Um die gereizte Rachenschleimhaut nicht zusätzlich zu beanspruchen, sollte trockene Luft in Räumen durch starkes Heizen vermieden werden. Hier kann es schon helfen, wenn Wasserschalen aufgestellt oder nasse Tücher über die Heizung gehängt werden und regelmäßig gut durchgelüftet wird.

Auch empfiehlt sich die Inhalation von ätherischen Ölen wie Eukalyptus. Grundsätzlich sollte der Hals stets warm gehalten werden, zum Beispiel, indem ein Schal getragen und viel heißer Tee getrunken wird.


OP bei chronischer Mandelentzündung

Bei einer häufig wiederkehrenden Angina und einer damit einhergehenden chronischen Mandelentzündung (Angina tonsillaris) ist in manchen Fällen langfristig nur das operative Entfernen der Gaumenmandeln sinnvoll. Patienten werden dazu beim Hals-Nasen-Ohrenarzt ausführlich beraten und informiert.