Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Appendizitis (Blinddarmentzündung)

  • Krankheitsbild
  • Ursachen
  • Therapie
  • Anwendung und Risiken

Krankheitsbild

Als Appendizitis bezeichnet man eine Entzündung des Wurmfortsatzes am Blinddarm (Appendix vermiformis). Dieser ist an der Immunabwehr des Darms beteiligt.

Patienten, die an einer Blinddarmentzündung leiden, weisen häufig folgende Symptome auf:

Auch ist die Anzahl der weißen Blutkörperchen deutlich erhöht (Leukozytose) und die Temperatur im Afterbereich mindestens ein Grad Celsius höher als unter den Achseln.


Diagnose

Aus diesen Gründen gehören Blutanalysen und Temperaturmessungen, neben Abtast- und Ultraschalluntersuchungen, zu den gängigen Diagnoseverfahren.

Ursachen

Eine Blinddarmentzündung ist auf Verstopfungen des Ausgangs oder Ver­legungen des Inneren des Wurmfortsatzes zurückzuführen.

Gründe dafür können sein:

  • Tumoren oder Würmer
  • Abknickungen des Wurmfortsatzes
  • Keime in der Darmflora (Kotsteine)
  • Vernarbungen oder Verwachsungen


Verlauf/ Folgen

Eine Blinddarmentzündung kann dabei akut oder auch schleichend, sprich chronisch verlaufen. Sobald die entzündlichen Prozesse jedoch zum Blinddarmdurchbruch führen, kommt es zur Bauchfellentzündung und für den Patienten besteht akute Lebensgefahr.

An einer Appendizitis erkranken hauptsächlich Personen zwischen dem 10. und 30. Lebensjahr, aber auch bei älteren Patienten kann sie auftreten. In dieser Altersgruppe sind die Symptome jedoch nur geringfügig ausgeprägt.

Therapie

Eine Blinddarmentzündung kann medikamentös sowie operativ behan­delt wer­den.


Nicht-konservative Behandlung

Bevor es zum lebensgefährlichen Blinddarmdurchbruch kommt, kann eine Appendizitis auch erfolgreich mit Antibiotika zum Abklingen gebracht werden.

Um die Entzündungsprozesse fachärztlich beurteilen zu können, ist ein stationärer Krankenhausaufenthalt erforderlich.


Operative Therapie (Appendektomie)

Die konventionelle Blinddarm-OP wird hauptsächlich bei fortgeschrittenem Entzündungsstadium und bei Lebensgefahr durchgeführt. Dazu erfolgt ein längerer Bauchschnitt und der entzündeteWurmfortsatz wird chirurgisch entfernt.

Darüber hinaus kann der Wurmfortsatz auch im Rahmen der Laparoskopie herausgeschnitten werden. Hierbei handelt es sich um eine minimal-invasive Operationsmethode („Knopfloch-Chirugie“), die mit wenigen, kleinen Schnitten im Unterbauch auskommt.

Bei dieser operativen Spiegelung wird eine Einschnittstelle in der Nähe des Bauchnabels gewählt, um ein Laparoskop vorsichtig in die Bauchhöhle einzuführen. Die Kamera, die neben einer Lichtquelle an dem Laparoskop befestigt ist, macht Aufnahmen vom Inneren der Bauchhöhle, damit der Chirurg den Eingriff parallel auf einem Monitor verfolgen kann.

Anwendung und Risiken

Eine Blinddarmentzündung gehört unbedingt in die Hände eines Facharztes, damit eine umgehende Behandlung eingeleitet werden kann.

Denn bei Nichtbehandlung kann eine Appendizitis weitreichende Folgen haben. So kann der Entzündungsherd im Blinddarm zu einer Entzündung des Bauchfells (Peritonitis) führen, die für den Betroffenen lebensgefährlich ist.

Besonders bei einer akuten Blinddarmentzündung kann sich der Wurmfortsatz rasch öffnen, wodurch die schädlichen Sekrete des Darms wie Eiter in die Bauchhöhle gelangen.

Die operative Entfernung des Wurmfortsatzes verläuft in der Regel ohne weitere Komplikationen. In seltenen Fällen können Blutungen oder Nachblutungen auftreten, wenn Organe bei dem Eingriff beschädigt wurden.

Kommt es unter Umständen zu Wundheilungsstörungen, muss die Wunde erneut geöffnet werden, um Flüssigkeitsansammlungen wie Sekrete zu entfernen. Auch können überdurchschnittlich große oder viele Narben als Folge des fehlerhaften Wundheilungsprozesses entstehen.