Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Arthritis

  • Krankheitsbild
  • Ursache
  • Symptome
  • Konventionelle Therapie
  • Komplementäre Medizin

Krankheitsbild

Eine Arthritis bezeichnet eine Gelenkentzündung. Man unterscheidet die verschiedenen Formen unter anderem nach ihrer Ursache.

So gibt es infektiöse oder bakterielle Arthritiden, pilzbedingte und nicht-infektiöse eigenständige Formen. Je nach Anzahl der betroffenen Gelenke wird weiterhin in Monoarthritis oder Polyarthritis unterteilt. Ebenfalls unterschiedlich ist der Krankheitsverlauf, nach dem plötzlich auftretende (akute) von chronischen Gelenkentzündungen getrennt werden.

Die häufigste Form von Gelenkentzündungen ist die rheumatoide Arthritis, die besser als "Rheuma" bekannt ist. Ihre Ursachen sind noch nicht hinlänglich geklärt, doch geht man von einer Autoimmunreaktion aus, wobei auch Viren und Bakterien Auslöser sein können. Diese Arthritis-Form ist chronisch und betrifft zunehmend mehr Gelenke, was sie zu einer Polyarthritis macht. Weltweit sind 0,5 bis 1 Prozent betroffen. Frauen sind mindestens doppelt so häufig betroffen wie Männer.


Diagnostik

Neben körperlichen Untersuchungen gibt das Blutbild Aufschluss. Sogenannte Rheumafaktoren (RF-Antikörper) im Serum können auf eine Arthritis hinweisen. Neuere Verfahren konnten die bisherige Serodiagnostik verbessern, indem sie ACPAs (Antikörper gegen citrullinierte Protein-/Peptid-Antigene) nachweisen. Des Weiteren kommen bildgebende Untersuchungen wie Röntgen und MRT zum Einsatz. Auch eine Gelenkspiegelung (Arthroskopie) ist im Einzelfall sinnvoll.

Ursache

Die häufigsten Ursachen für Gelenkentzündungen sind:

  • Infektion
  • Autoimmunerkrankung
  • Stoffwechselerkrankung
  • aktivierte Arthrose (Gelenkverschleiß)

Bei Infektionen können Viren und Bakterien direkt Ursache sein, aber auch eine andere Entzündung im Körper über das Blut in die Gelenke gelangen, beispielsweise durch eine Herpes-Erkrankung.

Bei Autoimmunerkrankungen richtet sich das Immunsystem fälschlicherweise gegen den eigenen Körper und zerstört Gewebe. Arthritiden können hier die Folge von Morbus Bechterew, einer Schuppenflechte (Psoriasis-Arthritis) oder chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa und Morbus Crohn sein.

Auch die rheumatoide Arthritis ist eine immunologisch bedingte Form. Eine Stoffwechselkrankheit, die Auslöser für Arthritis sein kann, ist Gicht.


Verlauf/ Folgen

Der Verlauf einer Arthritis hängt von ihrer Ursache ab. Gelenke können versteift oder sogar zerstört werden. Es kann zu Fehlbildungen kommen. Akute infektiöse Formen können bei rechtzeitiger und angemessener Behandlung sogar vollständig geheilt werden.

Die rheumatoide Arthritis schreitet hingegen stetig voran, wobei die Zerstörung von Gelenken und somit Funktionseinschränkungen nicht selten die Folge sind.

Symptome

Je nach Form der Arthritis treten unterschiedliche spezifische Symptome auf. Den meisten gemein sind folgende Beschwerden am betroffenen Gelenk:

  • Schmerzen (auch in Ruhe)
  • Schwellungen
  • Hautrötung
  • Überwärmung
  • eingeschränkte Beweglichkeit
  • gelenktypische Entlastungshaltung (Schonhaltung)
  • Gelenkergüsse (Flüssigkeitsbildung im Gelenk)
  • Gelenkempyem (Eiterbildung im Gelenk)
  • möglicherweise Begleitsymptome wie Fieber

Arthritiden aufgrund von Autoimmunerkrankungen ziehen meist Gelenkschmerzen in Ruhe, in der Nacht und am Morgen sowie Morgensteifigkeit und die sichtbare Schwellung der Grund- und Mittelgelenke der Finger nach sich.

Konventionelle Therapie

Auch die Behandlungsmaßnahmen richten sich nach der Ursache der Arthritis. Andere Erkrankungen, die die Ursache für die Gelenkentzündung darstellen, sollten immer behandelt werden.


Konventionelle Therapie

Genauso wie die Bandbreite an Ursachen und Symptome von Gelenkentzündungen gestalten sich die Behandlungsmaßnahmen ähnlich vielfältig. Empfehlenswert sind vor allem bei akuten Infektionen:

  • Ruhigstellung
  • Kühlung
  • Hochlagerung
  • entzündungshemmende Schmerzmittel (NSAR - nichtsteroidale Antirheumatika wie Paracetamol und Ibuprofen)
  • Antibiotika
  • spezielle Rheuma-Medikamente (Basistherapeutika) bei rheumatoider Arthritis
  • Immunsuppressiva (zur Unterdrückung des Immunsystems)

Wichtig neben diesen vorwiegend medikamentösen Behandlungen sind frühzeitig einsetzende Bewegungstherapien wie Krankengymnastik, physikalische Therapieformen und Ergotherapie, besonders bei chronischen Arthritiden mit versteiften Gelenken. Nicht selten kommt es auch zu operativen Eingriffen wie einer Gelenkspiegelung oder Operation am offenen Gelenk.

Komplementäre Medizin

Pflanzenheilkunde

Pflanzenheilmittel können vor allem bei leichten bis mittleren Beschwerden eher chronischer als akuter Arten unterstützend wirken. Zu empfehlen sind hier die Verwendung von Teufelskrallenwurzel, Eschenrinde, Zitterpappelblättern und -rinde sowie von echtem Goldrutenkraut.

Sie lindern die Schmerzen und wirken entzündungshemmend. Als Tee kommen auch entgiftende und ausleitende Pflanzen wie Löwenzahn und Schachtelhalm bei Gelenkerkrankungen in Frage.


Traditionelle chinesische Medizin

Körper- und Ohrakupunktur in Kombination, die Tuina Anmo-Massage und Moxibustion (Erwärmung von Akupunkturpunkten) führen zu spürbarer Schmerzlinderung. Zu beachten ist, dass die Wirkung der Körperakupunktur oft durch eine begleitende Behandlung mit Glukokortikoiden gehemmt wird.

 


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