Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Ausrenkung des Schultergelenks

  • Krankheitsbild und Ursachen
  • Symptome und Diagnostik
  • Therapie

Krankheitsbild und Ursachen

Die vollständige Ausrenkung des Schultergelenks nach vorn, unten oder hinten wird auch als Schulterluxation bezeichnet.

Dabei unterscheidet man zwischen einer Erstluxation und den wiederholt auftretenden Luxationen (habituelle Luxationen) aufgrund eines instabilen Schultergelenks.


Ursachen

In den meisten Fällen treten Schulterluxationen infolge eines Unfalls auf.

Ein besonderes Risiko besteht bei Sportarten wie z. B. Handball, Kampfsport und Radfahren (bei Stürzen). Wenn die Luxationen häufig ohne Unfallursache entstehen, ist der Grund ein instabiles Schultergelenk. Einige Betroffene haben beispielsweise von Geburt an sehr lockere Bänder und Sehnen, sodass diese das Gelenk nicht ausreichend stabilisieren können.

Aber auch eine verformte Schulterpfanne oder andere knöcherne Veränderungen im Schultergürtel können die Gelenksstabilität beeinträchtigen. Durch ständiges Ausrenken des Schultergelenks wird dieses dauerhaft beschädigt und die Bänder permanent überdehnt. Die Betroffenen sind daher in ihren sportlichen und beruflichen Aktivitäten stark eingeschränkt.


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Symptome und Diagnostik

Eine Schulterluxation ruft sofort starke Schmerzen hervor und macht eine Be­wegung des Arms nahezu unmöglich.

Wenn zusätzlich Nerven eingeklemmt werden, kann ein Taubheitsgefühl entstehen. In den meisten Fällen brauchen die Betroffenen zum Einrenken der Schulter schnelle ärztliche Hilfe.


Diagnostik

Die Diagnose einer Schulterluxation wird mit einer Röntgenuntersuchung ermöglicht. Für weitere Details können auch eine CT- (Computertomografie) und MRT- (Magnetreso-nanztomografie) Untersuchung durchgeführt werden.

Besonders bei häufigen Luxationen ist es wichtig, sich mit diesen Methoden die dauerhaften Schädigungen des Schultergelenks anzusehen.

Auch Ultraschalluntersuchungen kommen gelegentlich zum Einsatz, weil sich damit auch Flüssigkeitsansammlungen und kleine Risse an Sehnen oder Muskeln aufspüren lassen.

Therapie

Liegt eine Luxation vor, muss die Schulter zunächst wieder sachgerecht ein­gerenkt werden.

Dafür gibt es verschiedene Methoden, welche mit oder ohne Narkose durchgeführt werden. Anhand der Untersuchungsergebnisse muss der Arzt abwägen, ob eine Operation notwendig ist, um wiederholte Luxationen zu verhindern oder eine konservative Behandlung möglich ist.

Die Operationsmethode richtet sich nach der Art und der Schwere der Verletzungen im Schultergelenk. Sowohl mit als auch ohne operativen Eingriff ist es notwendig, Schulter und Arm für mehrere Wochen ruhig zu stellen.