Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Autoimmunerkrankungen

  • Krankheitsbild
  • Ursache und Symptome
  • Diagnose und Therapie

Krankheitsbild

Bei Autoimmunerkrankungen greift das Immunsystem körpereigene Zellen sowie Organe an und verursacht durch diese Fehlreaktion schwere Funktionsstörungen und Entzündungsreaktionen. Je nach Typ der Erkrankung können die Symptome für den Patienten lebensbedrohlich sein.

Die fehlgesteuerten T-Zellen des Abwehrsystems können bei einer Autoimmunerkrankung nicht zwischen fremden Krankheitserregern und den eigenen Körperzellen sowie -gewebe unterscheiden. Die Folge ist die Bildung von Antikörpern, die gesunde Organe befallen und erhebliche körperliche Beschwerden verursachen.


Mehrere Organe können betroffen sein

Mediziner unterscheiden zwischen den organspezifischen Autoimmunerkran­kungen (nur ein Organ ist betroffen) und den systematischen Autoimmuner­krankungen. Hierbei wird der gesamte Körper vom Immunsystem angegriffen, wie beim Kawasaki-Syndrom.

Es existiert eine Vielzahl an verschiedenen Autoimmunerkrankungen, die nahezu jedes Organ oder Gewebe betreffen können. Die häufigsten Autoimmunerkrankungen sind neben Diabetes mellitus Typ I, Multiple Sklerose, entzündliches Rheuma und Morbus Crohn.

Ursache und Symptome

Die genaue Ursache für die Entstehung von Autoimmunerkrankungen ist bis heute unklar.

Vermutet wird jedoch, dass zum einen eine Disposition für diese Krankheit bereits von Geburt an besteht, jedoch aber nicht erblich bedingt sein muss. Zum anderen können bestimmte externe Einflüsse, wie beispielsweise der individuelle Lebensstil, eine Autoimmunerkrankung begünstigen.

Hinzu kommt ein bestimmter Auslöser, wie eine Virusinfektion, die letztendlich zum Ausbruch der Krankheit führt.


Sehr unterschiedliche Symptomatik

Die ersten Anzeichen einer Autoimmunerkrankung sind schwer zu definieren, da sie in ihrer Symptomatik individuell verschieden und wenig krankheitsspezifisch sind. Einige Autoimmunerkrankungen machen sich schnell durch körperliche Veränderungen, wie übermäßiger Hautausschlag oder Gewichtsabnahme durch Appetitlosigkeit bemerkbar. Dagegen werden andere wiederum andere erst durch Zufall diagnostiziert.

Erste Anzeichen einer Autoimmunerkrankung können sein:


Krankheitsschübe sind typisch

Zudem zeichnet sich eine Autoimmunerkrankung durch Krankheitsschübe aus. Beschwerdefreie Phasen wechseln sich mit Phasen ab, in denen der Patient in schlechter gesundheitlicher Verfassung ist.

Diagnose und Therapie

Bei der Diagnose einer Autoimmunerkrankung werden zunächst Infektionen oder andere körperliche Beschwerden ausgeschlossen. Mithilfe eines Labortests wird das Blut dann auf sogenannte Autoantikörper untersucht.


Nur die Symptome können behandelt werden

Autoimmunerkrankungen zählen zu den unheilbaren Erkrankungen. Ziel der Therapie ist es somit die Symptome einzudämmen, um den Patienten eine möglichst hohe Lebensqualität, trotz Krankheit, zu ermöglichen.


Medikamentöse Therapie

In der Regel werden die begleitenden Symptome, die je nach Typ der Erkrankung variieren, mit Medikamenten behandelt.

Zudem ist die Einnahme von Immunsuppressiva nicht selten. Hierbei handelt es sich um ein Medikament, dass die Bildung von Autoantikörpern hemmt. Der Nachteil ist, dass der Körper durch die verminderte Funktion des Immunsystems auch anfälliger für andere Erkrankungen ist.

Aus diesem Grund werden Immunsuppressive nicht mehr so häufig als Dauermedikation eingesetzt, sondern nur gezielt bei schlimmer werdenden Krankheitsschüben.