Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Blinddarmdurchbruch

  • Krankheitsbild
  • Ursachen
  • Symptome
  • Therapie

Krankheitsbild

Ein Blinddarmdurchbruch bezeichnet eine der schwersten möglichen Kompli­kationen einer akuten Blinddarmentzündung.

Beim Blinddarmdurchbruch bricht der entzündete Wurmfortsatz des Blinddarms auf und Sekret entleert sich in die Bauchhöhle.

Durch den Durchbruch des Blinddarms sowie das Austreten von Darminhalt und Bakterien in die freie Bauchhöhle breiten sich die entzündlichen Prozesse sehr schnell aus, was binnen kurzer Zeit zur Bauchfellentzündung führt.

Bei Nichtbehandlung droht Lebensgefahr, weshalb eine unverzügliche fachärztliche Behandlung unbedingt erforderlich ist.

Ursachen

Eine Blinddarmentzündung (Appendizitis) entsteht, wenn die Verbindung zwi­schen Blinddarm und Wurmfortsatz verstopft ist.

Auslöser dessen können eine ungünstige Lage des Wurmfortsatzes, Kotsteine, aber auch Obstkerne oder andere Fremdkörper sein, durch die der Durchfluss verhindert und Sekret angestaut wird.

Dadurch können sich Darmbakterien vermehren und eine Entzündung hervorrufen. Überträgt sich diese Entzündung auf die Schleimhaut des Wurmfortsatzes, wird diese instabil und kann zum Blinddarmdurchbruch führen.

Symptome

Die für eine Blindarmentzündung typischen Symptome sind vielfältig und können in vielen Fällen denen von Magen-Darm-Erkrankungen ähnlich sein.

Deshalb werden Blinddarmentzündungen von den Betroffenen selbst selten erkannt. Aber auch für fachkundige Mediziner kann es mitunter schwierig sein, eine gesicherte Diagnose zu stellen.

Häufige Symptome sind Bauchschmerzen, die sich im Verlauf auf den rechten Unterbauch konzentrieren. Die Bauchdecke wird hart und schon kleinste Berührungen können die Schmerzen verstärken.

Auch Übelkeit und Erbrechen sowie Fieber können auf eine Blinddarmentzündung hinweisen. Bei Frauen besteht dabei Verwechslungsgefahr mit der Eileiterschwangerschaft, die mit ähnlichen Begleiterscheinungen einhergeht.

Bei einem Blinddarmdurchbruch lassen die Schmerzen für kurze Zeit merklich nach, bevor sie sich plötzlich verschlimmern, die Bauchdecke verhärtet sich vollends und auch das Fieber steigt an.

Spätestens jetzt ist ein schnelles operatives Eingreifen dringend notwendig.

Therapie

Um einen Blinddarmdurchbruch von vorneherein zu verhindern, sollten Betroffene schon beim ersten Verdacht auf eine Blinddarmentzündung einen Arzt aufsuchen.

Liegt tatsächlich eine Blinddarmentzündung vor, wird in der Regel der entzündete Wurmfortsatz des Blinddarms operativ entfernt (Appendektomie).

Nach wenigen Tagen Krankenhausaufenthalt kann der Patient in der Regel wieder nach Hause. Beim Blinddarmdurchbruch ist eine umgehende Operation unabdingbar.

Allerdings ist es hierbei zusätzlich notwendig, das in den Bauchraum gelangte Sekret auszuspülen, um Bakterien, Keime und Erreger zu entfernen.

Zusätzlich werden unter Umständen während des Eingriffs nach außen reichende Drainagen gelegt, um Entzündungsflüssigkeit abzuleiten.