Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Borreliose

  • Krankheitsbild
  • Ursachen
  • Symptome und Verlauf
  • Diagnose
  • Therapie

Krankheitsbild

Die Borreliose ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die durch einen Zeckenbiss auf den Menschen übertragen wird.


Ringförmige Wanderröte

Erstes Anzeichen für diese Infektionskrankheit ist eine kreisförmige Rötung an der Bissstelle, die sich nach kurzer Zeit über den betroffenen Bereich hinaus ausbreitet. Diese charakteristische, ringförmige Wanderröte verschwindet nicht nach einigen Tagen, sondern nimmt an Umfang zu und ist daher ein Alarmsignal für Betroffene, den Hausarzt zu konsultieren.


Schwere Komplikationen bei Nicht-Behandlung

Borreliose, oder auch Lyme-Infektion, ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die bei Nicht-Behandlung zu schweren, chronischen Gesundheitsbeschwerden führen kann. Lebensgefährliche Folgeerkrankungen, wie Gehirnhaut- oder Herzmuskelentzündungen sind dabei nicht auszuschließen.


Übertragung auch durch Mücken möglich

Zecken, die das Borrelien-Bakterium in sich tragen, kommen in ganz Deutschland vor. Ebenso können Mücken – wenn auch wesentlich seltener – die Infektion auslösen. Die Übertragung von Mensch zu Mensch ist allerdings ausgeschlossen.

Ursachen

Im Gegensatz zur viralen Frühsommermeningoenzephalitis (FSME), die ebenfalls durch einen Zeckenbiss ausgelöst wird, ist die Borreliose bakteriellen Ursprungs.

Übertragen wird Borreliose durch eine mit dem Borrelien-Bakterium infizierte Zecke, die sich in der Haut des Menschen festbeißt und die Erreger über den Speichel in die Blutbahn abgibt.


Zeckenbiss bleibt oft unerkannt

Die Bakterien befinden sich im Darm der Zecke, weshalb das Infektionsrisiko zunimmt, je länger der Parasit in der Haut sitzt. Jedoch bleibt ein Zeckenbiss oft lange Zeit unerkannt, da die Tierchen sehr klein sind. Zudem gibt die Zecke über den Speichel ein leichtes Betäubungsmittel ab, der Biss schmerzfrei ist.


Zecken lauern auf Sträuchern und Bäumen

Zecken sind vor allem in Gebüschen, in hohem Gras oder in Wäldern zu treffen. Aus diesem Grund infizieren sich die meisten Menschen bei Aktivitäten in der freien Natur. Besonders in der warmen Frühlings- und Sommerzeit bei Spaziergängen oder an Grillabenden im Garten können sich Zecken eingefangen werden.

Auch Tiere, wie Hunde oder Katzen, können Zecken im Fell tragen und die kleinen Blutsauger mit in den Haushalt bringen.

Symptome und Verlauf

Durch den betäubenden Speichel und den zunächst symptomfreien Verlauf bleibt ein Zeckenbiss oft mehrere Tage unbemerkt. Jedoch steigt die Infektionsgefahr, je länger die Zecke Blut saugen kann.

Bei einer Infektion unterscheiden Mediziner die Symptome der Borreliose in drei Entwicklungsstadien.


Entwicklungsstadium 1

Erstes Anzeichen einer Borreliose ist eine kreisrunde Rötung an der Stelle des Zeckenbiss. Diese tritt entweder nach ein paar Stunden oder aber erst nach Tagen oder sogar Wochen auf.

Diese Rötung ist ein typisches Anzeichen für die Reaktion des Immunsystems gegen den Krankheitserreger. Kann das Abwehrsystem die Bakterien jedoch nicht mehr unter Kontrolle halten, breitet sich die Rötung über die Stelle hinweg aus und es kommt zur charakteristischen Wanderröte.

Weitere Symptome in diesem ersten Stadium einer Borreliose sind:


Entwicklungsstadium 2

Hat sich der Krankheitserreger jedoch weiter durch die Blutbahn im Körper ausgebreitet, greifen die Bakterien unter anderem auch das Nervensystem an.

So kommt es im weiteren Verlauf einer Borreliose zu neurologischen Beschwerden, wie Wahrnehmungsstörungen oder Lähmungen.

Massive Gelenkschmerzen, Sensibilitätsstörungen oder sogar Herzrhythmusstörungen sind ebenfalls Anzeichen für eine schwerwiegende Borreliose.


Entwicklungsstadium 3

Das dritte Stadium der Borreliose-Erkrankung stellt die chronische Phase dieses Krankheitsbildes dar.

Wenn die Borreliose bis zu diesem Stadium nicht behandelt wurde, leiden die Betroffenen unter massiven, anhaltenden Muskel- und Gelenkschmerzen und einer Beeinträchtigung des Nervensystems mit neurologischen Störungen.

Weitere Folgen sind Herzprobleme sowie Rückenmarks- oder Hirnhautentzündungen.

Diagnose

Viele der Borreliose-Betroffenen erinnern sich nicht an den Zeckenbiss, sodass der Hausarzt die Diagnose zunächst nur anhand der beschriebenen Symptome sowie einer körperlichen Untersuchung stellen kann.

Vor allem sichtbare Rötungen auf der Haut sprechen dabei für eine mögliche Infektion mit den Bakterien.


Therapieren oder bereits abgeheilt?

Die Schwierigkeit bei der Diagnose besteht in der Abgrenzung einer akuten Infektion von einer bereits abgeheilten.

So kann auch eine Blutuntersuchung nicht eindeutig Aufschluss über eine Borreliose geben, da die spezifische Antikörperbildung nicht unbedingt für eine akute Infektion spricht. Ebenso kann eine bereits überstandene Borreliose oder der Kontakt mit dem Erreger ohne gesundheitsbeeinträchtigte Auswirkung den gleichen Befund ergeben.


Lumbalpunktion

Treten Symptome, wie Sensibilitätsstörungen, starke Kopfschmerzen oder Lähmungserscheinungen auf, wird in der Regel zur Diagnostik eine Gehirnwasseruntersuchung hinzugezogen.


Gelenkpunktion

Eine weitere gängige Methode zur Diagnosestellung, besonders bei starken Gelenkschmerzen, ist die Gelenksflüssigkeitsuntersuchung. In beiden Sekreten kann mithilfe dieser Laboruntersuchung das Borrelien-Bakterium nachgewiesen werden.

Therapie

Je früher eine Borreliose erkannt wird, desto größer ist die Chance keine chronischen Symptome oder eine ernste Folgeerkrankungen, wie eine Hirnhautentzündung zu verhindern.


Medikation mit Antibiotikum

In erster Linie, gerade in den ersten beiden Verlaufsstadien der Erkrankung, wird Borreliose mit Antibiotika behandelt, die über zwei bis drei Wochen – je nach Schwere der Infektion – eingenommen werden müssen. Erst wenn alle Bakterien abgetötet sind, kann das Antibiotikum abgesetzt werden.

Ist die Borreliose jedoch so weit vorangeschritten, dass sich bereits chronische Symptome eingestellt haben, ist die Erkrankung nicht mehr so leicht zu behandeln. Zum Einsatz kommen unter anderem mehrwöchige Infusionskuren mit Antibiotika und Schmerzmittel.