Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Chlamydieninfektion

  • Krankheitsbild
  • Verlauf/Folgen
  • Symptome
  • Therapie

Krankheitsbild

Eine Infektion mit Chlamydien zählt zu denen am häufigsten sexuell übertragenen Krankheiten in Deutschland. Ähnlich wie Gonorrhö (Tripper) kann die Erkrankung bei Nichtbehandlung zur Unfruchtbarkeit führen.

Zudem führt die Erkrankung zu ähnlichen Symptomen wie Tripper, muss jedoch anders therapiert werden.


Diagnostik

Aus diesem Grund ist eine eindeutige Diagnostik der Pilzerkrankung unbedingt erforderlich. Bei Verdacht auf eine Infektion mit Chlamydien wird ein Abstrich – bei männlichen Patienten von der Harnröhre, bei Frauen vom Gebärmutterhals – entnommen und eine Erregerkultur angefertigt. Ergänzend können Bluttests durchgeführt werden.

Neuere Diagnoseverfahren prüfen die Sekret- oder Urinprobe auf DNS-Spuren der Chlamydien. So werden mittels der Polymerase-Kettenreaktion die DNS-Spuren vermehrt und anschließend sichtbar gemacht.


Ursachen

Chlamydien sind Bakterien, die durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen werden. Eine Ansteckung mit den Erregern durch Schmierinfektion von Finger zu Auge oder über Handtücher ist jedoch auch möglich.

Nach der Infektion werden die Chlamydien von Wirtszellen aufgenommen, wo sie sich solange vermehren, bis die befallene Zelle platzt und die Erreger im Gewebe freisetzt. Dort können die Chlamydien neue Zellen befallen und sich weiter vermehren.

Durch diesen Vermehrungsprozess entzünden sich die betroffenen Schleimhäute, was sich – je nach Patient und Geschlecht – ganz unterschiedlich bemerkbar machen kann.

Verlauf/Folgen

Bei Nichtbehandlung kann die Infektion chronisch werden, da sich die Chlamydien auf die Organsysteme des Körpers ausbreiten. Die Folgen sind schwere Komplikationen für den Betroffenen.


Bei Männern

Eine nichtbehandelte Chlamydieninfektion kann bei Männern zu Entzündungen der Prostata und der Nebenhoden führen und damit schließlich auch Unfruchtbarkeit verursachen.


Bei Frauen

Steigen die Chlamydien den Gebärmutterhals auf, kommt es zur Gebärmutterschleimhautentzündung (Endometritis), die in den meisten Fällen jedoch unbemerkt bleibt. Späte Symptome der Endometritis sind Fieber, Unterbauchschmerzen sowie blutiger Ausfluss.

Bei einigen Frauen lösen die Chlamydien eine Eileiterentzündung (Salpingitis) aus, die zu organischen Verwachsungen führen kann. Die Folgen sind Eileiterschwangerschaften oder auch Unfruchtbarkeit.

Seltener, aber dafür umso gefährlicher, sind eine Bauchfellentzündung (Peritonitis) oder eine Entzündung des Bauchfellüberzugs der Leber (Perihepatitis) als Folge von Chlamydien. Starke Bauchschmerzen, Erbrechen oder Übelkeit sind Alarmsymptome, die umgehend abgeklärt werden müssen, da unter Umständen bereits Lebensgefahr besteht.

Infiziert sich eine schwangere Frau mit Chlamydien an, kann sie ihr Kind während der Geburt mit den Erregern infizieren. Ebenso kann es auch zur Frühgeburt kommen.


Weitere Komplikationen

Werden die Erreger nicht rechtzeitig behandelt, können Chlamydien als Schmierinfektion zu einer Bindehautentzündung der Augen oder auch zu Gelenk- und Darmentzündungen führen. Einen Sonderfall stellt das sogenannte Reiter-Syndrom dar – dem gleichzeitigen Auftreten aller drei Krankheitsbilder.

Symptome

Eine Infektion mit Chlamydien hängt vom individuellen Verlauf sowie vom Geschlecht des Betroffenen ab und kann mit ganz unterschiedlichen Symptomen einhergehen.

In vielen Fällen verläuft eine Chlamydieninfektion beschwerdefrei ab. Besonders Frauen sind oft unwissentlich mit den Erregern infiziert und übertragen diese weiter. Abhängig von den Folgeerkrankungen verursachen die Chlamydien verschiedene Symptome bei den Betroffenen.


Symptomatik bei Männern

Nach zwei bis sechs Wochen Inkubationszeit deuten brennende Schmerzen oder ein Jucken beim Wasserlassen auf eine Harnröhrenentzündung hin. Eine solche Urethritits (Entzündung der Harnröhre) ist bei Männern die häufigste Infektionsfolge von Chlamydien.


Symptomatik bei Frauen

Eine nichtbehandelte Chlamydieninfektion bei Frauen führt in den meisten Fällen zu einer Entzündung des Gebärmutterhalses. Die damit verbundenen Symptome können Unterbauchschmerzen und vaginaler Ausfluss sein. Häufig sind die Beschwerden jedoch unspezifisch und auch nur wenig ausgeprägt.

Eine andere häufige Folge von Chlamydien ist eine Harnröhreninfektion, die mit einem Brennen beim Wasserlassen sowie erhöhtem Harndrang einhergeht.

Therapie

Besteht der Verdacht auf eine Infektion mit Chlamydien ist es grundsätzlich wichtig, dass beide Geschlechtspartner behandelt werden, um ein gegenseitiges oder wiederholtes Anstecken zu vermeiden.


Konventionelle Medizin

Vorsorge ist die beste Therapie. Durch die Verwendung von Kondomen beim Geschlechtsverkehr kann der Ansteckung mit Chlamydien wirksam vorgebeugt werden. Eine Infektion droht vor allem bei ungeschütztem Verkehr.

Kommt es zur Ansteckung mit Chlamydien, wird dem Patienten ein Antibiotikum (Tetracyclin, Makrolidantibiotikum) verschrieben. Bei rechtzeitiger Behandlung kann die Medikamention nach zwei Wochen beendet werden. Treten jedoch Komplikationen auf, müssen weitere Therapieschritte eingeleitet werden.


Homöopathische Arzneimittel

Chlamydien werden mit den gleichen Wirkstoffen behandelt wie eine Tripperinfektion.

  • Cannabis sativa (Hanf) gegen den erhöhten Harndrang, Ausfluss und Schmerzen im Bereich der Nieren
  • Cantharis (Spanische Fliege) zur Linderung entzündlicher Prozesse der Harn- und Sexualorgane
  • Mercurius sublimatus corrosivus (Quecksilberchlorid) bei brennenden Schmerzen beim Wasserlassen
  • Thuja occidentalis (Lebensbaum) bei chronischer Entzündung der Harnröhre
  • Pulsatilla (Küchenschelle) gegen Schmerzen in der Blase und unwillkürlichen Harnabgang


Sonstige Behandlungen

  • Eigenbluttherapie
  • Biochemie nach Schüssler
  • anthroposophische Medizin