Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Ektopische Schwangerschaft

  • Krankheitsbild
  • Diagnostik
  • Ursachen
  • Symptome
  • Therapie

Krankheitsbild

Von einer ektopischen Schwangerschaft, oder auch Extrauteringravidität (EUG) genannt, spricht man, wenn die Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter stattfindet.

Das bedeutet, dass sich die befruchtete Eizelle entweder in die Eileiter, im Eierstock, im Gebärmutterhals oder in ganz seltenen Fällen im Bauchraum eingenistet hat. Die Eileiterschwangerschaft tritt am häufigsten auf.

Die zunehmende Reifung der Eizelle an den benannten Stellen kann lebensgefährliche Komplikationen für die Schwangere bedeuten.

Ursachen für Schwangerschaften außerhalb der Gebärmutter sind meistens vorausgegangene Schwangerschaftsabbrüche oder Fehlgeburten. Aber auch Verwucherungen, die durch Operationen an der Gebärmutter oder im Bauchraum entstanden sind, erschweren die Beförderung der Eizelle in die Gebärmutter.

In seltenen Fällen sind angeborene Fehlbildungen des Eileiters, hormonelle Fruchtbarkeitsbehandlungen oder hormonelle Störungen die Folge einer ektopischen Schwangerschaft.

Diagnostik

Alle Formen der ektopischen Schwangerschaft werden durch eine ausführliche gynäkologische Untersuchung diagnostiziert.

Die Eileiterschwangerschaft kann schnell anhand des sogenannten Portioschiebeschmerzes festgestellt werden. Hier wird der Muttermund vorsichtig verschoben und löst akute Schmerzen auf der betroffenen Seite aus.

Auch eine Ultraschalluntersuchung gibt schnell Gewissheit, ob eine Eileiterschwangerschaft vorliegt. Das Ultraschallbild zeigt eine „leere“ Gebärmutter ohne Schwangerschaftsanlagen, dafür jedoch zusätzliches Gewebe im stark vergrößerten und flüssigkeitshaltigen Eileiter. Im fortgeschrittenen Stadium kann in den meisten Fällen die Herzaktivität des heranreifenden Embryos festgestellt werden.

Außerdem ist bei ausbleibender Menstruationsblutung das Schwangerschaftshormon HCG im Blut nachweisbar.

Dieser Nachweis des HCG-Hormons hilft auch dabei andere Krankheitsbilder, die ähnliche Schmerzen wie bei einer Eileiterschwangerschaft hervorrufen, auszuschließen. So könnten die Schmerzen auch beispielsweise eine Eierstockentzündung, ein Eileiterabszess, eine Blinddarmentzündung, eine Endometriose, eine Stieldrehung einer Eierstockzyste oder Harnleitersteine bedeuten.

Die Diagnose einer Bauchhöhlenschwangerschaft erfolgt in den meisten Fällen durch eine Ultraschalluntersuchung, die Flüssigkeitsansammlungen im Bauchraum aufzeigt. Oftmals sind zu diesem Zeitpunkt schon Blutungen bei der Patientin aufgetreten.

Um weitere, schwerwiegende Blutungen zu vermeiden, sollte eine Bauchhöhlenschwangerschaft nach der Diagnose zügig operativ beendet werden. Denn besonders die Ablösung des Mutterkuchens geht mit schweren Blutungen einher.

Ursachen

Die Ursachen für ektopische Schwangerschaften, vor allem in den Eileitern und in der Bauchhöhle, sind vorausgegangene Entzündungen am Eierstock oder Eileitern.

Eileiterentzündungen führen zu Verengungen, die die Einnistung der Eizelle verhindern. Aus diesem Grund setzt sie sich in der Phase der Zellspaltung oberhalb der verengten Eileiterschleimhaut fest.

Eine Bauchhöhlenschwangerschaft ist oftmals die Folge einer schweren Eierstock- und Eileiterentzündung. Hierdurch sind ausgeprägte Verwachsungen entstanden, die dazu führen dass die befruchtete Eizelle über den trichterförmigen Teil des Eileiters in die Bauchhöhle gelangt.

Das Wachstum der Zelle im Bauchraum ruft Verdrängungssymptome, wie Druck und Schmerzen hervor. Außerdem kann es zu Blutungen in der Bauchhöhle kommen.

Symptome

Bei einer Eileiterschwangerschaft leiden die Patientinnen unter:

  • einseitige, ziehende Unterbauchschmerzen, die zunächst schwach sind und immer stärker werden
  • hohe Berührungsempfindlichkeit und Spannungsgefühl der Bauchregion
  • ausstrahlende Schmerzen bis in den Rücken
  • Blässe, Übelkeit und Erbrechen
  • Schwächegefühl bis hin zur Ohnmacht
  • Kurzatmigkeit sowie hoher Puls, meist hervorgerufen durch Blutung in die Bauchhöhle
  • vereinzelt Blutungen aus der Scheide

Die Symptomatik und der Schmerzgrad hängen oftmals mit dem Ort im Eileiter, in der sich die befruchtete Eizelle festgesetzt hat, zusammen.

In der Nähe der Gebärmutter führt eine fortschreitende Schwangerschaft zum Zerreißen des Eileiters mit massiven Schmerzen. Zudem steigen die Gefahr einer Bauchfellentzündung und eines Kreislaufschocks aufgrund starker Blutungen in die Bauchhöhle.

Befindet sich die Eizelle in der Nähe des Eierstocks, führt ein Verstoß der Eizelle aus dem Trichter des Eileiters in den tieferen Bereich des sogenannten Douglas-Raum (kleines Becken) oder das Eindringen der befruchtenden Eizelle im Eierstock zu den oben genannten Symptomen.

Therapie

Bei der Eileiterschwangerschaft ist eine Bauchspiegelung (Laparoskopie) die gängigste Therapiemethode.

Zum einen dient sie zur Diagnosesicherung und zum anderen zur Entfernung der Schwangerschaftsanlage aus dem Eileiter. Zunächst wird versucht, den Eileiter zu erhalten. Bei massiven Blutungen oder einer ausgeprägten Gewebezerstörung mit möglichem Einriss, muss der Eileiter jedoch vollständig entnommen werden.

Bei sehr starken Unterleibsschmerzen und Schocksymptomatik ist ein operativer Eingriff mit Bauchschnitt unabdingbar. Nur so kann die Blutung schnellst gehend gestillt und ein lebensgefährlicher Kreislaufschock verhindert werden.

Über die konventionellen Methoden bei einer Eileiterschwangerschaft hinaus, gibt es auch Methoden der komplementären Medizin, wie beispielsweise:

  • homöopathische Mittel zur Behebung von Wundheilungsstörungen
  • Phythotherapie mit blutstillenden, entzündungshemmenden und entkrampfenden Pflanzen

Diese Maßnahmen dienen allerdings ausschließlich der besseren Bekömmlichkeit der Operation und ihrer Folgen.

Außerdem können die komplementären Therapiemaßnahmen zusätzliche Infekte sowie Entzündungen vorbeugen und bei der Narbenbildung helfen. Zudem stärken sie auch oftmals das Immunsystem. Darüber hinaus wird den Patientinnen oft geraten Selbsthilfegruppen oder PsychotherapeutInnen aufzusuchen, da der Verlust des Kindes durch eine ektopische Schwangerschaft in vielen Fällen ein schwerwiegendes Trauma zur Folge hat.

Die Therapie bei der Bauchhöhlenschwangerschaft beinhaltet die Entfernung des Embryos bei gleichzeitigem Erhalt des Mutterkuchens. Um eine bösartige Veränderung des Plazentagewebes vorzubeugen, erfolgt nach dem Eingriff eine hochdosierte Behandlung mit einem Zellgift, dass das Plazentagewebe zersetzt.