Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Informationen über: Fieber

  • Krankheitsbild
  • Ursachen
  • Verlauf
  • Medikamente
  • Homöopathische Arzneimittel
  • Allgemeine Maßnahmen
  • Hausmittel

Krankheitsbild

Fieber selbst ist keine eigenständige Krankheit, sondern ein Symptom, das auf verschiedenen Ursachen beruhen kann. Unter anderem wird es beobachtet bei grippalen Infekten, Erkältungen, Kinderkrankheiten, Rheuma, Tuberkulose, Malaria, Schilddrüsenüberfunktion, Allergien oder auch bei Krebserkrankungen.

Auch beim völlig gesunden Menschen kommt Fieber vor. Typisches Beispiel ist die erhöhte Körpertemperatur bei Marathonläufern. Sie kann bis zu 40 Grad Celsius betragen.

Unterschieden werden zwei Arten von Fieber:

  • akutes Fieber: das heisst neu auftretendes Fieber und
  • chronisches Fieber: Dieses ist gekennzeichnet durch wochenlange Fieberzustände, die bei verschiedenen, teilweise schwierig zu diagnostizierende Krankheiten auftreten können. Die Diagnose der Ursache erfordert oft eine längere Abklärung, möglicherweise in einer Klinik.

Im Folgenden wird nur auf das akute Fieber eingegangen.


Erhöhte Körpertemperatur

Als Fieber bezeichnet man eine übermäßige Erhöhung der Körpertemperatur. Die normale Körpertemperatur liegt beim Menschen zwischen 36,5 und 37,2 Grad Celsius, bei Kindern zwischen 36,2 und 38 Grad Celsius.

Wenn sie über diesen Normalbereich steigt, aber noch unter 38 Grad Celsius liegt, spricht man von erhöhter Temperatur, ab 38 bis 38,5 Grad Celsius von mäßigem Fieber, ab 39 Grad Celsius von Fieber, bei Temperaturen über 39,5 Grad Celsius von hohem Fieber und ab 40,5 Grad Celsius von sehr hohem Fieber. Selten steigt die Körpertemperatur über 41 Grad Celsius.

Ursachen

In der Regel ist Fieber Zeichen eines aktivierten und aktiven Immunsystems. Der Körper bekämpft mit allen Mitteln einen Feind (Bakterium, Virus). Ausgelöst wird das Fieber durch fiebererzeugende Substanzen.

Diese geben die Infektionserreger (Viren, Bakterien) sowie die Entzündungszellen (weiße Blutkörperchen) ab. Und nicht nur das, sie stellen auch das Temperatur-Regulationszentrum im Gehirn auf einen höheren Wert ein. Das ist im Prinzip von Vorteil, denn bei höheren Temperaturen arbeitet die körpereigene Abwehr besser. Auch vertragen verschiedene Erreger die höhere Körpertemperatur nicht. So hat man zum Beispiel festgestellt, dass sich Grippeviren nur unterhalb von 38,5 Grad Celsius vermehren können. Das Fieber sorgt hier für eine natürliche Erregerbekämpfung, während eine Absenkung des Fiebers fatale Folgen haben könnte.

Weil bei kleinen Kindern die Wärmeregulation noch nicht vollständig ausgebildet ist, reagieren Säuglinge und Kleinkinder rascher mit Fieber als größere Kinder und Erwachsene.


Häufigste Fieber-Ursache sind Infektionskrankheiten

wie zum Beispiel Mittelohrentzündung, Angina, Virusgrippe, Erkältungen, Magen-Darm-Grippe, seltener Infektionen der ableitenden Harnwege (Blase, Nierenbecken), Kinderkrankheiten (Drei-Tage-Fieber, Masern, Röteln, Mumps, Scharlach), Hirnhautentzündung, Lungenentzündung, Blinddarmentzündung und andere.


Typische Begleitsymptome: Schüttelfrost und Schwitzen

Durch die Sollwerterhöhung für die Körpertemperatur im Gehirn empfindet der Kranke seine normale Körpertemperatur von 37 Grad Celsius als Unterkühlung. Der Körper versucht diesem durch eine Verengung der Blutgefäße entgegen zu wirken. Wenn das nicht ausreicht, setzt er zusätzlich seine Muskeln ein und reguliert über das Muskelzittern die Temperatur wieder nach oben. Das erklärt, warum ältere Kinder beim Fieberanstieg oftmals frösteln, kühle Glieder aufweisen und Kreislaufbeschwerden auftreten können. Erwachsene neigen dann zu Schüttelfrost. Bei Säuglingen und Kleinkindern können Fieberkrämpfe auftreten.

Auch Schwitzen ist eine typische Fieber-Begleiterscheinung. Es zeigt gewöhnlich ein Sinken der Temperatur an. Dabei versucht der Körper durch Schweißverdunstung Wärme abzugeben.

Weil die niedrigste Körpertemperatur in der Regel am frühen Morgen vorliegt, fällt die Temperatur während der Nacht und die Fieberpatienten schwitzen (so genannter Nachtschweiß).


Als weitere Ursachen für Fieber kommen in Betracht:

  • körperliche Anstrengung, Aufregungen (vor allem bei sensiblen Kindern) sowie Essen und Trinken
  • zu hohe Umgebungstemperaturen, beispielsweise infolge starker Sonneneinstrahlung, Überheizung der Wohnung, zu warmer Kleidung oder zu warmem Bettzeug
  • Austrocknung (so genanntes Durstfieber), hervorgerufen durch zu große Flüssigkeitsverluste (zum Beispiel infolge Brechdurchfall) oder eine zu geringe Flüssigkeitsaufnahme.
  • in seltenen Fällen auch Impfungen, Allergien, Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten, Zahnen und Erkrankungen wie Blutvergiftung, Malaria nach einer Reise in die Tropen, Hirnentzündung, Krebs und andere.


So messen Sie richtig Fieber

Ein Fieberthermometer sollte in jedem Haus verfügbar sein. Wichtig ist, dass Sie ein Fieberthermometer auswählen, dass zu Ihrer Art des Fiebermessens passt und dass Sie es richtig anwenden. Weil die Temperatur letztlich über die notwendigen Maßnahmen entscheidet, ist es erforderlich, dass die ermittelte Temperatur auch wirklich stimmt. Messen können Sie das Fieber unter der Zunge, im After oder unter der Achsel.

Die exaktesten Werte zur Körpertemperatur erhalten Sie im After. Hierfür gibt es spezielle Fieberthermometer. Man cremt die Spitze des Thermometers zur besseren Gleitfähigkeit ein wenig ein, führt sie maximal zwei bis drei Zentimeter tief in den After ein und liest die Temperatur nach drei bis fünf Minuten ab. Der so ermittelte Wert entspricht exakt der Körperinnentemperatur. Wenn bei Säuglingen auf diese Art und Weise Fieber gemessen werden soll, so legt man den Säugling auf den Rücken, beugt die Beinchen auf den Bauch und hält sie fest.

Wer die Körpertemperatur im Mund messen möchte, legt das spezielle Mundfieberthermometer etwa fünf Minuten unter die Zunge und schließt dann den Mund. Das Mundgewebe weit hinten unter der linken oder rechten Zungenseite ist der beste Messort. Der Wert, den man bei dieser Art des Fiebermessens erhält, liegt um 0,3 Grad Celsius niedriger als es der wirklichen Körperinnentemperatur entspricht. Damit richtige Werte ermittelt werden, sollte der Patient bis 30 Minuten vor der Messung keine kalten oder warmen Getränke/Speisen zu sich genommen haben.

Außerdem können Sie die Körpertemperatur durch Messen unter der Achselhöhle bestimmen. Allerdings ist dieses die ungenaueste Form der Körpertemperaturbestimmung. Das Fieberthermometer muss dabei circa zehn Minuten in der Achselhöhle verbleiben. Wichtig ist, dass die Achselhöhle trocken ist und zwischen Fieberthermometer und Achselhöhle kein Stoff (Schlafanzug, Unterhemd) eingeklemmt wird. Der Wert, der bei dieser Messung ermittelt wird, liegt um etwa ein halbes Grad unter der wirklichen Körpertemperatur.

Ganz moderne Messmethoden sind die Fiebermessung auf der Stirn und im Ohr. Beide Methoden gelten jedoch als recht ungenau. So hängt vor allem die Genauigkeit der Ohrmessung entscheidend ab von der richtigen Handhabung des Thermometers und der Ausführung des Messkopfes. Bei höherem Fieber empfehlen wir Ihnen daher, auf die bewährten alten Messmethoden in After oder unter der Zunge zurück zu greifen.


Ideal für Kinder: moderne Digitalthermometer

Für Kinder sind Digitalthermometer ideal. Sie zeichnen sich durch eine sehr kurze Messzeit aus (unter einer Minute) und bieten einen entscheidenden weiteren Vorteil: wenn sie auf den Boden fallen, gibt es weder Glassplitter noch eine Gefahr durch auslaufendes Quecksilber (ist giftig). Außerdem können sie für Messungen im After oder im Mund eingesetzt werden. Aber nicht alle im Handel befindlichen Digitalthermometer sind gleich gut. Prüfen Sie daher vor dem Kauf, ob das Digitalthermometer auch ein Eichsiegel trägt.


Messen Sie mindestens zweimal täglich

Da sich die Körpertemperatur im Laufe eines Tages ändert, empfiehlt es sich, mindestens zweimal pro Tag Fieber zu messen, einmal morgens nach dem Aufwachen und nachmittags gegen 17 Uhr ein zweites Mal. Die Abendtemperatur wird in der Regel aufgrund der normalen Körpertemperaturschwankungen etwas höher liegen.

Verlauf

Da Fieber vom Körper veranlasst wird, um die eigenen Abwehrmechanismen zu stärken, sollte es nicht unter allen Umständen gesenkt werden. Bei Fiebertemperaturen um 38 Grad Celsius und 39 Grad Celsius ist das Immunsystem optimal aktiviert. Fieber unter 38,5 Grad Celsius muss deshalb gar nicht behandelt werden, außer bei Kindern, die zu Fieberkrämpfen neigen oder bei alten, geschwächten Menschen.

Insbesondere Naturheilkundler empfehlen, bei Fieber unter 39 Grad Celsius am ersten Tag zunächst die Fieberreaktion mit Hilfe einer Schwitztherapie zu unterstützen, damit die Abwehrkräfte optimal mobilisiert werden.

Fieber ab 40 Grad Celsius belastet den Organismus unnötig stark, insbesondere wenn es lange andauert. Ab 41 Grad Celsius kann es zu schweren Gesundheitsschäden und sogar zum Tod kommen. Deshalb werden, sobald das Fieber 39 Grad Celsius (gemessen im Darm beziehungsweise 38,5 Grad Celsius unter dem Arm) überschreitet, kühlende Anwendungen empfohlen, zum Beispiel der altbewährte Wadenwickel. Wenn das Fieber jedoch allein durch kühlende Maßnahmen nicht unter 39 Grad Celsius sinkt, ist die Anwendung fiebersenkender Medikamente angezeigt. Weiterhin ist darauf zu achten, dass der Kranke leichte Kost erhält und ausreichend trinkt, damit die durch das Fieber bedingten Flüssigkeitsverluste wieder ausgeglichen werden.


Wann zum Arzt?

Bei anhaltendem hohen Fieber oder wenn das Fieber 41 Grad Celsius erreicht, empfiehlt sich, auf jeden Fall einen Arzt zu rufen. Sie sollten ihm dann mitteilen, auf welche Art und Weise Sie das Fieber gemessen haben und welchen Wert Sie genau ermittelt haben. Wichtig ist, dass Sie dem Arzt exakt die gemessene Temperatur mitteilen und nicht selbständig je nach Messart den ermittelten Wert erhöhen, um die vermutliche Körpertemperatur zu berechnen.

Darüber hinaus sollten Sie einen Arzt einschalten, wenn der Fiebernde

  • Zeichen einer Austrocknung aufweist (Durst, trockene Schleimhäute, verminderte Urinmengen)
  • krampft, apathisch oder extrem berührungsempfindlich ist oder rote Flecke aufweist, die auf Druck nicht verschwinden
  • ein Säugling unter sechs Monaten ist,

sowie wenn Sie den Verdacht haben, dass das Fieber in Zusammenhang stehen könnte mit einer ernsten Erkrankung (Blinddarmentzündung, Mittelohrentzündung, Scharlach, Angina, Fieber nach einer Reise in die Tropen, schwere Infektionskrankheit) oder einer Vorerkrankung (wie zum Beispiel Krebs, Immunmangelkrankheit, Gedeihstörung/Unterernährung und andere.

Medikamente

Bei den fiebersenkenden Arzneimitteln haben sich die Wirkstoffe Paracetamol und Acetylsalicylsäure bewährt. Sie haben den Vorteil, dass sie gleichzeitig noch gegen Kopf- und Gliederschmerzen helfen.

Bei Säuglingen und Kleinkindern wird heutzutage fast ausschließlich der Wirkstoff Paracetamol eingesetzt. Entsprechende Arzneimittel gibt es in Form von Zäpfchen, Sirup, Sachets, Tropfen und Tabletten. Wichtig ist, dass die Dosierung dem Alter und Körpergewicht des Kindes entspricht. So dürfen beispielsweise Paracetamolzäpfchen in der Stärke 125 Milligramm auch Säuglingen gegeben werden.

Dagegen sollte Acetylsalicylsäure bei Kindern nur unter ärztlicher Aufsicht und nur bei Versagen anderer Mittel eingesetzt werden. Grund hierfür ist die Möglichkeit des Auftretens eines so genannten Reye-Syndroms, einer meist tödlich verlaufenden Leber-Hirn-Erkrankung.

Darüber hinaus haben sich eine Reihe homöopathischer Mittel hervorragend bei Fieber bewährt.


Was tun bei Fieberkrämpfen?

In den ersten sechs Lebensjahren kommt es bei ungefähr drei bis vier Prozent aller Kinder zu Fieberkrämpfen. zwei drittel dieser Fieberkrämpfe bleiben einmalig und heilen überwiegend unkompliziert aus. Nur zwei bis drei Prozent aller Kinder, die einen ersten Fieberkrampf durchgemacht haben, entwickeln in der Folge ein epileptisches Leiden. Bei wiederholten Fieberkrämpfen steigt diese Gefahr. Deshalb ist rechtzeitiges Handeln wichtig.

Wenn bei Ihrem Kind zum ersten Mal ein Fieberkrampf auftritt, sollten Sie es so schnell wie möglich zur genauen Diagnose und Beobachtung ins Krankenhaus bringen. Beobachten Sie Ihr Kind in der Folgezeit besonders aufmerksam, sobald es Krankheitszeichen entwickelt. Messen Sie frühzeitig Fieber und sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind viel trinkt. Ab 38,5 Grad Celsius empfiehlt es sich, das Fieber mit Hilfe von Medikamenten zu senken. Falls es trotzdem zum Fieberkrampf kommt, verabreichen Sie ihm die Arzneimittel, die Ihnen Ihr Arzt für diesen Fall verordnet hat. Dauert der Fieberkrampf dennoch länger als zehn Minuten, bringen Sie Ihr Kind auf jeden Fall wieder ins Krankenhaus.

Homöopathische Arzneimittel

Aconitum

 

bei plötzlichem steilen Fieberanstieg, insbesondere nach Aufenthalt in kaltem Wind oder Zugluft; Frösteln, Unruhe, großer Durst, besonders auf Kaltes, nächtliche Verschlimmerung.
Nach ein bis zwei Gaben beginnt der Erkrankte oftmals zu schwitzen, bekommt ein rotes Gesicht und verlangt nicht mehr soviel zu trinken. Dann geht man zu Belladonna über.

Belladonna

 

bei stürmischem Beginn mit Schweißausbrüchen vor allem an bedeckten Körperstellen; trockener Mund, wenig Durst, pulsierender Kopfschmerz, heiße Haut, rotes Gesicht, Überempfindlichkeit gegen Licht und Geräusche, eventuell Fieberdelirien, bei Kleinkindern Fieberkrämpfe möglich.

Bryonia

 

bei sich langsam entwickelndem Fieber; Überempfindlichkeit gegenüber Licht, Geräuschen und Berührungen, Schwitzen, äußeres Kältegefühl, inneres Hitzegefühl, Verlangen nach frischer Luft. Verschlimmerung im warmen Raum.

Cuprum

für Kinder bei einem Fieberkrampf.

Eupatorium perfoliatum

 

bei Gliederschmerzen und Abgeschlagenheit; morgendlicher Fieberanstieg mit Frösteln, berstende Kopfschmerzen, Augenschmerzen, stark schmerzender Grippehusten, Durst oder Übelkeit vor dem Schüttelfrost; Verschlimmerung durch Kälte und Essensgeruch; Besserung durch Schwitzen.

Ferrum phosphoricum

bei mäßigem Fieber im frühen Stadium einer Erkältung oder Grippe; das Gesicht ist rot aber kalt, die Füße sind kalt, Fließschnupfen; hat sich besonders bei Kindern bewährt.

Gelsemium

 

bei mäßigem Fieber und Schüttelfrost; kein Durst, Benommenheit, starke Abgeschlagenheit, matte Glieder, Kälteschauer ziehen den Rücken herauf und herunter, dabei heftiges Zähneklappern und Zittern; hat sich bei Kopfgrippe (dumpfer Kopfschmerz, vom Hinterkopf bis hin zur Stirn und zu den Augen) bewährt.

Allgemeine Maßnahmen

Wer Fieber hat, gehört ins Bett, braucht Ruhe und muss sich schonen!

Achten Sie darauf, dass der Kranke immer schön warm ist. Aber tun Sie auch nicht zuviel des Guten. Ein zu warmes Einpacken, beispielsweise durch dicke Federbetten oder zu warme, nicht saugfähige Kleidung kann nämlich zu einem zusätzlichen Wärmestau führen. Leichte Kleidung (zum Beispiel kurze Hose, T-Shirt) und leichtes Bettzeug, eventuell sogar nur ein Leinentuch, reichen in der Regel aus.

Senken Sie, wenn dem Patienten immer sehr warm ist, gegebenfalls die Zimmertemperatur, drosseln Sie die Heizung und lüften Sie durch. Wichtig ist aber auch, dass Sie den Kranken vor Auskühlung zu schützen, ganz besonders beim und nach dem Schwitzen. Trocknen Sie ihn dann gut ab und ziehen Sie ihm trockene, saugfähige Kleidung an.


Ernährung

Wer Fieber hat, lässt oft gesunden Appetit vermissen. Das ist eine normale Reaktion des Körpers, denn er konzentriert sich auf die Bekämpfung der Erkrankung und möchte nicht noch Verdauungsarbeit leisten müssen. Verpflegen Sie den Kranken daher mit leichter Kost und drängen Sie ihn nicht zum Essen.


Sorgen Sie für ausreichenden Flüssigkeitskonsum!

Jeder Fieberkranke muss viel trinken (das gilt für Kinder und Erwachsene!). Dadurch wird die große Menge an Körperflüssigkeit, die bei Fieber verbraucht wird, ersetzt. Besonders wichtig ist das bei kleinen Kindern und älteren Menschen, denn beide trocknen sehr leicht aus.

Besonders empfehlenswert sind Arzneitees zur Fiebersenkung (erhältlich in Ihrer Apotheke). Sie sollten aber nicht heiß, sondern lediglich warm getrunken werden, eventuell als zusätzliche kühlende Maßnahme sogar ein wenig kühl (aber nicht eiskalt).

Hausmittel

Schwitzkur zur Unterstützung der Fieberreaktion

Für die Schwitztherapie haben sich bewährt:

  • ein heißes Vollbad (aber nur wenn der Kreislauf stabil ist)
  • ein ansteigendes Vollbad (von 35 Grad Celsius auf 39 Grad Celsius)
  • ein ansteigendes Fußbad (etwa 20 Minuten)
  • Schwitzen im Bett unter mehreren Bettdecken
  • Lindenblütentee
  • warme Zitrone mit Honig


Kühlende Anwendungen zur Fiebersenkung

Bewährt haben sich:

  • Wadenwickel
  • Essigstrumpf, auch Essigsocken genannt
  • Kalte Ganzkörperwaschung bzw. Zitronen-Ganzkörper-Waschung
  • Absteigendes Bad
  • Lauwarmer rektaler Einlauf


Wadenwickel

Der Wadenwickel gilt als DAS fiebersenkende Mittel überhaupt!

Sie brauchen:

  • ein Leinentuch (circa 30 mal 70 Zentimeter), gegebenfalls ein Geschirrhandtuch (nass)
  • ein Baumwolltuch (circa 34 mal 70 Zentimeter) als trockenes Zwischentuch, gegebenfalls ein Handtuch
  • ein Wolltuch (circa 32 mal 70 Zentimeter) als äußere Umhüllung (Außentuch), gegebenfalls ein Badetuch (nicht zum Wärmen, sondern lediglich zum Aufsaugen)

Das Wickeltuch ist das schmalste Tuch, das Zwischentuch das breiteste. Das Wolltuch sollte in der Breite dazwischen liegen und etwas länger als die anderen Tücher sein.

  • handwarmes Wasser (35 bis 36 Grad Celsius)
  • Sie können das Wickelwasser auch mit einem Schuss Zitronensaft oder Obstessig versetzen.

Leinentuch (Geschirrhandtuch) in kaltes Wasser tauchen, auswringen und fest ohne Falten um den Unterschenkel wickeln. Das trockene Baumwolltuch darüber wickeln und gut straff ziehen, gegebenfalls mit Hilfsmitteln festbinden. Darüber wird dann das Wolltuch gewickelt. Patienten danach leicht zudecken und 15 bis 20 Minuten ruhen lassen.

Wichtige Hinweise zum Wadenwickel:

  • Früher wurde für den Wadenwickel kaltes Wasser verwendet, heute wird lau- bis handwarmes Wasser empfohlen.
  • Wadenwickel abnehmen, sobald er Körperwärme erreicht hat bzw. nicht mehr als kalt empfunden wird. Bei hohem Fieber können die Wickel alle zehn Minuten erneuert werden. Nach dreimaligem Wechsel sollte aber auf jeden Fall eine Pause von einer halben Stunde einlegt werden. Anschließend Haut des Patienten gut abtrocknen, gegebenfalls eincremen. Dann Fieber messen und Kreislauf beobachten (Puls kontrollieren, denn eine zu schnelle Temperatursenkung ist eine enorme Kreislaufbelastung).
  • Wadenwickel grundsätzlich erst dann anlegen, wenn Beine und Füße gut warm sind (niemals bei kalten Füßen oder Frösteln mit Wadenwickeln beginnen, auch wenn hohes Fieber besteht!).
  • Wickelvorgang sofort abbrechen, wenn die Füße während der Behandlung kalt werden!
  • Der richtige Wadenwickel reicht vom Fußknöchel bis zum unteren Knierand. Dabei muss der Wickel straff sitzen, nicht locker anliegen und sollte gut bedeckt sein. Auf keinen Fall eine wasserdichte Einlage mit um die Beine wickeln und den Wickel nicht zu warm umwickeln, denn es darf kein Wärmestau entstehen.

Kontraindikationen/Nicht anwenden bei:

  • arteriellen Durchblutungsstörungen
  • beginnender Erkältung, ansteigendem Fieber, Frieren, Frösteln
  • akuten Harnwegsinfekten
  • Ischiasnervenreizung


Kalte Ganzkörperwaschung

Vor allem fiebrige Kinder sprechen auf kalte Ganzkörperwaschungen, mehrmals täglich durchgeführt, gut an. Sie sollte aber nur durchgeführt werden, wenn sich der Kranke vor der Waschung sehr warm fühlt!

Durchführung:

Tauchen Sie ein Leinentuch (50 mal 50 Zentimeter), vierfach gelegt, ins Wasser (Wassertemperatur zwölf bis 16 Grad Celsius, bei sehr empfindlichen Personen 20 bis 23 Grad Celsius) und drücken Sie es aus, bis es nicht mehr tropft. Reiben Sie dann den Körper damit ab stets in Richtung Herz. Trocknen Sie ihn anschließend nicht ab, sondern ziehen Sie lediglich Nachthemd oder Schlafanzug drüber und legen Sie den Kranken dann zurück ins warme Bett. Gut zudecken!


Absteigendes Bad

Vollbad einlaufen lassen bei einer Wassertemperatur von fünf Grad Celsius unter der gemessenen Körpertemperatur. Dann durch Zugabe von kaltem Wasser langsam um weitere fünf Grad Celsius abkühlen. Dauer des Bads: zehnbis 20 Minuten.


Weitere Hausmittel

Auch Wadenwickel mit Quark, der so genannte Essigstrumpf (eine Art Wadenwickel) und die Zitronen-Ganzkörper-Waschung haben sich zur Fiebersenkung bewährt.