Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Gallentumoren

  • Krankheitsbild und Diagnose
  • Diagnostik
  • Verlauf
  • Symptome
  • Konventionelle ­Medizin
  • Komplementäre Medizin

Krankheitsbild und Diagnose

Die Entstehung von Krebs an der Gallenblase ist ein seltenes Phänomen.

Wenn Tumoren entstehen, beginnen sie meist an den Drüsenzellen der Galle. Vor allem Frauen sind von dieser Erkrankung betroffen, die meist erst Patienten über 70 Jahre trifft.

Im Vorfeld des Karzinoms stehen oft Entzündungen und Gallensteine. Die Tumoren selbst gehen selten mit auffallenden Beschwerden einher, die Gallensteine dagegen recht häufig. Neben den bösartigen Krebsgeschwüren gibt es auch gutartige Tumoren, die aber noch seltener auftreten.


Ursachen

Es gibt drei Hauptfaktoren, die das Risiko für ein Gallenblasenkarzinom erhöhen: 

Man hat festgestellt, dass mehr als drei Viertel der Tumorpatienten auch Gallensteine haben. Andersherum entwickelt einer von hundert Betroffenen mit Gallensteinen einen bösartigen Tumor. Bei vielen Patienten finden sich vermehrte Kalkablagerungen in der Galle als Folge von chronischen Entzündungen. Mediziner sprechen auch von einer Porzellangalle, die dem Karzinom meist vorausgeht.

Diagnostik

Die meisten Tumoren werden zufällig entdeckt.

Eine Gelbfärbung der Haut gibt dem Arzt Anlass für eine genauere Untersuchung. Manchmal ist die geschwollene Gallenblase über die Bauchdecke fühlbar.

Eine gängige und ungefährliche Untersuchungsmethode ist die Sonographie. Mittels Ultraschallwellen können so Gallensteine und auch Gewebswucherungen sichtbar gemacht werden.

Für eine präzisere Untersuchung wird der Ultraschallkopf durch die Speiseröhre noch näher an die Galle geführt.

Mit einem Kontrastmittel untersucht man bei der Cholangiographie die Galle und die Gallengänge mittels Röntgenstrahlen.

Bleiben noch Restzweifel, werden weitere bildgebende Verfahren wie die Kernspintomografie (MRT) oder die Computertomografie (CT) angewandt.

Verlauf

Da die Symptome für gewöhnlich erst sehr spät auftreten, ist eine Diagnose vor einer Metastasenbildung oft nicht möglich.

Daher ist die Prognose selbst nach einer Operation schlecht. Nur ein Fünftel der Patienten überlebt einen solchen Eingriff länger als ein Jahr. Eine Ausnahme bilden Betroffene, bei denen das Karzinom wirklich nur auf die Gallenblase beschränkt ist.

Eine vollständige Genesung kann nur erwartet werden, wenn der Krebs - meist durch Zufall - im frühen Stadium entdeckt und entfernt wird.

Symptome

Die Anzeichen für ein Gallenblasenkarzinom treten erst in der späten Phase der Erkrankung auf.

Dies führt dazu, dass ich dann meist schon Metastasen, also Tochtergeschwülste, in den umliegenden Lymphknoten gebildet haben.

Leider sind die ersten Anzeichen völlig unspezifisch:

  • Appetitlosigkeit, Müdigkeit, Leistungsminderung
  • Gelbsucht
  • Gewichtsverlust
  • Schmerzen im rechten Oberbauch

Teilweise spüren die Betroffenen zusätzlich ein Druckgefühl im Bereich des rechten Oberbauchs, was dem Arzt einen latenten Hinweis auf die Ursache gibt.

Ist der Weg der Gallenflüssigkeit verlegt, staut sich diese an und sorgt für eine Gelbfärbung des Patienten, die in den Augen beginnt und sich über den gesamten Körper ausbreitet. Ein solcher Ikterus geht oft mit Juckreiz einher. Er ist jedoch kein eindeutiges Merkmal, da er auch bei diversen Blut- und Leberkrankheiten auftreten kann.

Durch die fehlende Gallenflüssigkeit, kann die aufgenommene Nahrung nicht mehr richtig verwertet werden. Es kommt zu einer gestörten Verdauung und fettigem Stuhl. Den Betroffenen fehlen wichtige Nährstoffe, sodass sie im weiteren Verlauf Gewicht verlieren und zunehmend schwächer erscheinen.

Konventionelle ­Medizin

Als einzige Therapiemöglichkeit der konventionellen Medizin gilt die operative Entfernung der Gallenblase.

Da sich das erkrankte Gewebe meist nicht nur auf die Gallenblase selbst, sondern auch auf die benachbarten Zellen erstreckt, wird besonders viel herausgeschnitten, mitunter auch ein Teil der Leber, der direkt anliegt.

Wird der Tumor bereits im frühen Stadium entdeckt, können Bestrahlung und Chemotherapie angewandt werden. Teilweise wird dies auch getan, um den Tumor vor einer bevorstehenden Operation zu verkleinern.

Als wichtiger Schritt für die Lebensqualität des Betroffenen, werden die Gallengänge operativ freigemacht. Dadurch wird der Gelbsucht und den Verdauungsbeschwerden entgegengewirkt.

Komplementäre Medizin

Da sich Gallentumoren erst im späteren Krankheitsstadium bemerkbar machen, ist eine alternative Behandlung des Karzinoms selbst unwahrscheinlich.

Jedoch lassen sich die schmerzhaften Symptome und die Verdauungsbeschwerden zum Teil lindern.


Ernährungstherapie

Bei akuten Schmerzen, die durch die Galle verursacht werden, empfiehlt sich zunächst der Verzicht auf sämtliche Nahrung. Der Betroffene sollte dann nach und nach mit Tee oder stillem Wasser beginnen und sich zur festen Kost steigern.

Da die Gallensäure dem Fettabbau dient, sollte fettreiche Kost vermieden werden. Dies gilt besonders für Lebensmittel mit gesättigten Fettsäuren, wie sie vermehrt in tierischen Produkten vorkommen.

Generell sollte die Ernährung hinsichtlich eines gesunden und ausgewogenen Lebensstils angepasst werden. So werden Gallensteine vermieden, die wiederum zu Entzündungen führen können und insgesamt das Risiko für Gallentumoren erhöhen.


Weitere Methoden

Ebenfalls bei akuten Schmerzen wirken feucht-warme Auflagen, bzw. Wickel, krampflösend. Auch die Massage der Fußreflexzonen für Leber und Galle werden von manchen Betroffenen als wohltuend empfunden.