Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Hantafieber

  • Überblick und Diagnostik
  • Symptome und Krankheitsverlauf
  • Therapie

Überblick und Diagnostik

Der Erreger des Hantafiebers ist weltweit verbreitet, und wird durch verschie­dene Nagetiere übertragen.

Das Hantafieber selbst zählt zu den hämorrhagischen Infektionskrankheiten, die mit Fieber und inneren Blutungen verbunden sind.

Die Krankheitsüberträger, wie Mäuse und Ratten, scheiden den Erreger über Urin oder Kot aus oder übertragen ihn durch Bisse. Eine Infektion von Menschen zu Mensch ist hingegen ausgeschlossen.

Besonders in China und Korea kommt es zu vielen Krankheitsfällen, es werden jedoch auch regelmäßig Erkrankungen des Hantafiebers in Ländern wie Russland oder Deutschland gemeldet. Grund hierfür können Rattenplagen oder der Kontakt mit Infektionsträgern während der Landwirtschaft oder Gartenarbeit sein.


Diagnostik

Die Diagnose erfolgt über den Nachweis der Antikörper gegen das Virus im Blut. Wenn die Krankheit schon so weit fortgeschritten ist, dass es zum Nierenversagen kommt, lassen sich Hinweise darauf im Urin des Patienten finden. Ebenfalls kann ein Lungenödem ein Indiz für eine Hantavirus-Infektion sein.


Lesen Sie mehr zum Thema tropische Infektionen >>

Symptome und Krankheitsverlauf

Es lassen sich drei Krankheitsbilder unterscheiden, die für das Hantafieber typisch sind:

  • hämorrhagisches Fieber einhergehend mit einer Nierenentzündung
  • hämorrhagisches Fieber einhergehend mit einer Lungenentzündung
  • alleinige Nierenentzündung


Hämorrhagisches Hantafieber mit einer Nierenentzündung

Diese Form des Hantafiebers ist vor allem in Ostasien weit verbreitet. Zu Beginn leidet der Patient unter Lichtscheuheit, schmerzenden Augen, Schwierigkeiten beim Sehen sowie Bindehautblutungen.

Zudem fangen die Schleimhäute an zu Bluten. Später kommt es, bei einer Druckausübung auf die Haut zu Blutungen.

Die Entzündung der Niere äußert zunächst durch Rückenschmerzen. Im weiteren Verlauf kommt es zu Wasseransammlungen in den Nierenlagern, einer starken Blutdrucksenkung und einem daraus resultierenden Kreislaufschock.

Starke Organblutungen in den Nieren beeinträchtigen deren Funktion und führten im späteren Krankheitsverlauf zum Stillstand der Urinproduktion.

Nach einiger Zeit normalisiert sich jedoch die Produktion wieder und der Patient ist auf dem Weg der Besserung.


Hämorrhagisches Hantafieber mit einer Lungenentzündung

Dies ist die gefährlichste Form des Hantafiebers, welche besonders häufig in den USA und Südamerika auftritt.

Neben den Symptomen einer Nierenentzündung treten Husten und Atemnot auf. Verursacht wird dies durch Wasser, welches sich in der Lunge ansammelt (Lungenödem). Dies kann ein Versagen des Herz-Kreislauf-Systems und der Lunge zur Folge haben. Bei ausbleibender Behandlung liegt die Sterblichkeitsrate bei 50 Prozent der Krankheitsfälle. Überlebt ein Patient die Form des Hantafiebers erholt er sich meist vollständig.


Alleinige Nierenentzündung

Die auch in Deutschland auftretende Unterform des Hantafiebers ist die schwächste Form der Viruserkrankung.

Aufgrund der Symptome, wie Schlappheit, Fieber, Schweißausbrüche oder Schüttelfrost, wird die Infektion meist für eine Grippe gehalten. Oft wird erst nach einigen Tagen durch Laboruntersuchungen festgestellt, dass es sich um das Hantafieber handelt.

Therapie

Bei dem Hantafieber in Verbindung mit einer Nierenentzündung oder Lungen­entzündung ist es wichtig, dass ein Kreislaufzusammenbruch verhindert wird.

Begleitend wird oft eine Therapie mit Ribavirin unternommen, um die Virenausbreitung zu hemmen und die Sterblichkeitsrate zu senken.

Ein mögliches Nierenversagen wird medikamentös oder durch den Einsatz einer Dialyse (Blutwäsche) verhindert.

Herrscht neben dem Hantafieber auch eine Lungenentzündung vor, liegt ein Hauptaugenmerk der Therapie auf dem Aufrechterhalten der Lungenfunktion. Hierbei wird das Lungenödem medikamentös oder durch eine künstliche Beatmung behandelt.