Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Ischiassyndrom

  • Krankheitsbild
  • Diagnostik
  • Ursachen und Verlauf
  • Therapie

Krankheitsbild

Wenn man von Ischiassyndrom oder Ischialgie spricht, meint man eine Erkrankung des Ischiasnerves, der sich von der Lendenwirbelsäule bis ins Bein erstreckt und dort starke Schmerzen hervorrufen kann.

Als Auslöser kommen viele Faktoren in Betracht, unter anderem verschlissene Bandscheiben, Kältereize, aber auch Entzündungen und Nervenschädigungen durch andere Erkrankungen.


Symptome

  • Schmerzen in der Lendengegend mit Ausstrahlung ins Bein
  • plötzliche, stechende Kreuzschmerzen
  • Lähmungserscheinungen
  • vermindertes Empfindungsvermögen

Die Unterscheidung zwischen Hexenschuss und Ischialgie lässt sich in der Regel schon durch den Schmerzort treffen. Bei ersterem bewegt sich der Schmerz im Bereich der Wirbelsäule, bei der Ischialgie strahlt er vom Gesäß bis ins Bein aus. Die Patienten berichten oft über eine verminderte Sensibilität, Kribbeln und zum Teil auch über Taubheit oder Lähmungen.

Um dem Schmerz „auszuweichen“, nehmen sie oft eine Schonhaltung ein. Dadurch verspannt sich allerdingt die Rückenmuskulatur und die Wirbelsäule verbiegt sich seitwärts - eine sogenannte Skoliose entsteht.

Diagnostik

Die typischen Symptome sind Schmerzen entlang des Ischiasnervs, also von der Lendengegend bis in die Beine (oder ein Bein) ausstrahlend.

Um herauszufinden, ob der Nerv eingeklemmt ist, wird der Patient bei der körperlichen Untersuchung auf seine Reflexe und sein noch vorhandenes Empfindungsvermögen getestet. Patienten mit Ischialgie klagen über erhöhte Schmerzen, wenn der Arzt sie auffordert, auf dem Rücken liegend, das gestreckte Bein zu heben.

Dieses Merkmal bezeichnet man als Lasègue-Zeichen. Da häufig Bandscheiben verschoben sind und auf den Nerv bzw. dessen Wurzel drücken, wird die Diagnose mittels Röntgen oder Kernspintomografie gesichert.

Bei letzterem Verfahren kann der Arzt sehr gut erkennen, ob die Schmerzen durch einen Druck der Bandscheibe auf das hintere Längsband im Wirbel verursacht werden - dann handelt es sich um einen Hexenschuss - oder ob der Druck seitlich auf die Wurzel des Nervs ausgeübt wird - dann haben wir es mit einer Ischialgie zu tun.

Ursachen und Verlauf

Die Ursachen für den Schmerz sind vielfältig.

Er kann bei schnellen Bewegungen, also beim Bücken oder Drehen, auftreten, aber genauso gut Folge von Verspannungen der Rückenmuskulatur oder einer Infektion sein. Am häufigsten ist ein Bandscheibenvorfall die Grundursache der Krankheit. Die schnellen Bewegungen führen dann zur Reizung des Nervs.

Gleichzeitig kann Kälte - durch Sitzen auf kaltem Untergrund oder Durchnässung - die Schmerzen auslösen. In seltenen Fällen ist der Ischiasnerv tatsächlich entzündet oder gar beschädigt. Dies kann aber bei Diabetes mellitus, Rheuma oder Hüftverletzungen auch der Fall sein.


Verlauf

Eine Ischialgie verläuft meist über mehrere Wochen und macht sich zunächst durch die heftigen Schmerzen bemerkbar. Auch wenn die Beschwerden durch Ruhigstellung und Medikamente abgeklungen sind, bedarf es regelmäßiger ärztlicher Beobachtung, da es manchmal zu akuten Lähmungserscheinungen kommen kann.

In einem solchen Fall ist eine sofortige Operation kaum vermeidbar, da ohne die damit angestrebte Entlastung das Nervengewebe dauerhaften Schaden nehmen würde.

Therapie

Konventionelle Medizin

Akute Beschwerden können meist schon durch Hochlagerung der Beine (im gebeugten Zustand) und warme Umschläge oder Fango-Packungen aus der Apotheke gelindert werden. Schmerzmedikamente helfen, den gereizten Nerv zu beruhigen.

Zum Teil wird auch die Stelle neben der Nervenwurzel lokal betäubt. Zur Entspannung der Muskulatur bieten sich ebenfalls Wärmebehandlungen, aber auch Massagen an. Ist ein Bandscheibenvorfall die Ursache, muss dieser in der Regel operativ behandelt werden. Um einer späteren Ischialgie vorzubeugen, empfiehlt sich eine Rückenschule, sowie die Stärkung der meist zu schwachen Rückenmuskulatur.


Homöopathie

Alternative Naturheilmittel können ebenfalls zur Linderung der Beschwerden beitragen. Koloquinte (Colocynthis) soll die verspannte Muskulatur lockern, Ruhrkraut (Gnaphalium) kann sich direkt positiv auf die Ischialgie auswirken und Giftsumach (Rhus toxicodendron) hilft eventuell, wenn die Reizung des Nervs durch eine Unterkühlung verursacht wurde.


Hydrotherapie

Wärmebehandlungen bringen in der Regel Linderung. Als besonders angenehm werden der Heusack und der Kneipp’sche Lumbalguss empfunden.

 


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