Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Jetlag

  • Krankheitsbild
  • Ursachen
  • Medikamente
  • Allgemeine Maßnahmen
  • Ernährung

Krankheitsbild

Wer beruflich oder im Urlaub Langstreckenflüge macht, leidet dabei häufig unter dem so genannten Jetlag.

Unter diesem Begriff werden verschiedene Beschwerden zusammengefasst, die durch die Zeitverschiebung bei Langstreckenflügen verursacht werden, zum Beispiel Müdigkeit, Kreislaufprobleme, Zyklus-Unregelmäßigkeiten und so weiter.


Stimmen Sie Ihren Körper frühzeitig auf die Zeitverschiebung ein

Das beginnt bereits bei der Reisevorbereitung. Passen Sie Ihre Essgewohnheiten und den Schlafrhythmus bereits vor der Reise an die Bedingungen am Zielort an. Dort angekommen, sollten Sie sich unbedingt Ruhe gönnen. Die Länge der erforderlichen Ruhezeit richtet sich nach der Abflug- und der Ankunftszeit, den Flugstunden und der Anzahl der überflogenen Zeitzonen.

Darüber hinaus helfen körperliche Bewegung, Zink, Echinacea und die richtige Ernährung.

Ursachen

Früher reiste man per Schiff. Dabei hatte der Körper Zeit genug, sich an die neuen Gegebenheiten anzupassen. Heute dauert ein Flug über den Atlantik nur sieben bis neun Stunden, und man befindet sich plötzlich in einer Zeit, die vom eigenen biologischen Rhythmus völlig abweicht.


Die innere Uhr stimmt nicht

Unsere üblichen Körperfunktionen laufen zunächst im gewohnten 24-Stunden-Rhythmus weiter und passen damit nicht mehr zur Tageszeit am Zielort. Es kommt zu Umstellungsproblemen und Beschwerden, die wir als Jetlag bezeichnen.


Bei Flügen gen Osten ist der Jetlag stärker

Flüge in Richtung Westen bereiten dabei geringere Probleme als die gen Osten. Dies liegt daran, dass bei einem Westflug der Flugtag verlängert, bei einem Ostflug aber verkürzt wird. Da unsere innere Uhr eher zu einem Rhythmus hin tendiert, der 24 Stunden übersteigt, kommt uns der Westflug entgegen und wir können schneller mit der neuen Situation fertig werden.


Pro zwei Stunden braucht der Körper einen Tag

Für zwei Stunden Zeitverschiebung benötigt der Körper etwa 24 Stunden Anpassungszeit, wobei es allerdings erhebliche individuelle Unterschiede gibt. Wer gen Westen fliegt, hat die Umstellung üblicherweise sogar um 20 Prozent schneller bewältigt.

Medikamente

Wer regelmäßig Arzneimittel einnimmt, muss meistens das Dosierungsschema ändern. So erfolgt die Einnahme am Zielort nicht zur selben Zeit wie im Heimatort, sondern orientiert sich üblicherweise an der verstrichenen Zeit (Einnahme zum Beispiel alle acht Stunden).


Bei vielen Medikamenten muss die Dosierung angepasst werden

Sprechen Sie daher rechtzeitig vor der Reise Ihren Arzt und Apotheker auf Ihre Medikamenten-Einnahme an. Diabetiker müssen gegebenfalls von einem langwirkenden auf ein kurzwirkendes Insulin umstellen.


Halten Sie Ihr Immunsystem fit

Der Flugstress stimuliert zunächst Ihr Immunsystem. Wenn die dabei aktivierten Zellen nicht benötigt werden (was meistens der Fall ist), baut sie der Körper wieder ab, aber leider über das normale Maß hinaus. Das heißt, die Immunabwehr befindet sich am Tag nach der Ankunft im Keller! Dadurch steigt die Gefahr, dass Sie sich eine Virusinfektion zuziehen.

Meiden Sie daher am ersten Tag nach der Ankunft größere Menschenansammlungen. Nehmen Sie darüber hinaus vorbeugend (bereits mehrere Tage vor Reiseantritt) ein Zink-Präparat ein, denn Zink ist wichtig für das Immunsystem. Vom Ende des Fluges bis zu den ersten Tagen am Ziel hilft Ihnen dann ein Echinacea-Produkt, Ihre Infektabwehr auf Trab zu halten.


Leiden Sie nach Langstreckenflügen unter starken Schlafstörungen?

Dann können Sie für kurze Zeit ausnahmsweise einmal auf ein leichtes Schlafmittel zurückgreifen. Denn selbst ein unnatürlicher Schlaf, wie er bei Schlafmitteln auftritt, ist immer noch besser als überhaupt keine Nachtruhe. Darüber hinaus soll Melatonin, ein Hormon, das den Schlaf-Wach-Rhythmus reguliert, hilfreich sein.

Allgemeine Maßnahmen

Am Zielort unterstützen Aktivitäten und Bewegung im Tageslicht die Anpassung Ihres Körpers an die neuen Zeitrhythmen. Auch bei Schlafstörungen empfiehlt sich tagsüber reichlich körperliche Bewegung, denn sie macht müde.

Ein warmes Bad am Abend fördert die Schlafbereitschaft. 


Beugen Sie Thrombosen vor

Bei längeren Flügen besteht durch das andauernde Sitzen die Gefahr von Blutstauungen. Mit folgenden einfachen Maßnahmen können Sie vorbeugen:

  • Tragen Sie Schuhe mit flachen Absätzen und besonders weite Kleidung/Hosen.
  • Tragen Sie Kompressionsstrümpfe der Klasse I oder II oder spezielle Reise-Stützstrümpfe, zum Beispiel den Mediven-Travel-Strumpf.
  • Ziehen Sie an Bord die Schuhe aus und machen Sie mindestens einmal pro Stunde Fußgymnastik (Zehen kräftig bewegen, Füße kreisen). Strecken Sie sich dann kräftig durch und machen Sie einen kleinen Spaziergang im Flugzeug.
  • Auch die Einnahme von speziellen Venen-Medikamenten hilft, Blutstauungen vorzubeugen.

Das hilft gegen Ohrenbeschwerden

Halten Sie sich die Nase zu und schlucken Sie mehrmals. Oder kauen Sie Kaugummis oder Gummibärchen.


Bei folgenden Krankheiten sollten Sie vor dem Flug mit Ihrem Arzt sprechen:

  • Herz-Kreislauf-Krankheiten und schwerem Bluthochdruck
  • Erkrankungen mit Beteiligung der Lungen (zum Beispiel Asthma und andere)
  • Anämie
  • Venenerkrankungen
  • Epilepsie
  • Bluterkrankheit
  • akuter Stirnhöhlenerkrankung
  • akuter Mittelohrentzündung
  • akuter Magen-Darm-Erkrankung
  • großem Übergewicht
  • nach Schädelbasisbruch

Ernährung

Stellen Sie vor dem Abflug Ihren Essrhythmus um! Stellen Sie Ihre Essgewohnheiten und den Schlafrhythmus bereits vor der Reise auf die Bedingungen des Zielortes ein.

Bei einem Flug gen Westen: Essen Sie jeden Tag eine Stunde später und gehen Sie jeden Tag eine Stunde später ins Bett. Bei einem Flug gen Osten: Essen Sie jeden Tag etwas früher und gehen Sie jeden Tag etwas früher ins Bett. Treten Sie Ihren Flug auf jeden Fall ausgeruht an.


Mit der Ernährung Thrombosengefahr verringern

  • Trinken Sie schon vor dem Flug reichlich alkoholfreie Getränke

  • Trinken Sie während des Fluges pro Stunde mindestens 0,5 Liter Flüssigkeit, am besten kohlensäurearmes Mineralwasser. Nehmen Sie sich einige Flaschen mit an Bord, da dort meistens zu wenig Wasser ausgeschenkt wird.

  • Kaffee, Tee und alkoholische Getränke sollten Sie besser meiden, weil sie dem Körper Wasser entziehen. Dadurch steht dem Blut weniger Flüssigkeit zur Verfügung, und die Thrombosegefahr steigt.


Tipp für chronisch Kranke

Brauchen Sie eine spezielle Diät? Dann teilen Sie dies Ihrer Fluggesellschaft mindestens 72 Stunden vor dem Abflug mit; denn Spezialverpflegung ist bei den meisten Fluggesellschaften möglich. Nähere Informationen erteilen die medizinischen Abteilungen der großen Fluggesellschaften.