Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Kreuzbandriss

  • Krankheitsbild
  • Ursachen
  • Symptome
  • Diagnose
  • Therapie

Krankheitsbild

Bei einem Kreuzbandriss (Kreuzbandruptur) handelt es sich um eine besonders häufig auftretende Sportverletzung, die mit starken Schmerzen und Be­wegungsein­schränkungen verbunden ist.

Das Kreuzband ist der stabilisierende Teil des Knies, der für einen gleichmäßigen Gang verantwortlich ist.

Ein Riss des Kreuzbandes wird unvermittelt durch eine starke Krafteinwirkung auf das Knie und die Bänder ausgelöst. Besonders häufig entsteht diese Krafteinwirkung durch sportliche Aktivitäten oder starke alltägliche Belastungen.

Es wird zwischen einem vorderen und einem hinteren Kreuzbandriss unterschieden, wobei ersterer wesentlich häufiger auftritt.


Lesen Sie mehr zum Thema Bänder- und Sehnenverletzungen >>

Ursachen

Der Kreuzbandriss ist das Resultat einer übermäßigen Streckung, Beugung oder Verdrehung des Knies.

Jedoch können sich die Ursachen eines vorderen und eines hinteren Kreuzbandrisses unterscheiden.


Vorderer Kreuzbandriss

Der vordere Kreuzbandriss ist häufig die Folge einer Sportverletzung und nicht auf Fremdeinwirkung zurückzuführen.

Diese Form des Kreuzbandrisses entsteht durch eine Überdehnung des Beines bei angespannten Muskeln und Bändern.


Hinterer Kreuzbandriss

Der hintere Kreuzbandriss entsteht ebenfalls durch eine Überdehnung, ist jedoch häufig auf Fremdeinwirken zurückzuführen. So kann beispielsweise ein Aufprall bei einem Verkehrsunfall der Auslöser sein.

In beiden Fällen kann ein Kreuzbandriss auch ein Teil einer komplexen Knieverletzung sein, bei der auch der Innenmeniskus und das Innenband betroffen sind.

Symptome

Die Symptome eines Kreuzbandrisses sind vielfältig und treten direkt nach der Überdehnung des Knies auf.

Der Riss der Kreuzbänder ist für den Betroffenen deutlich spürbar und äußert sich zusätzlich akustisch durch ein knackendes Geräusch im Knie. Sofort nach der Verletzung leidet der Patient unter starken Schmerzen, das Knie schwillt an und es bildet sich ein blutiger Erguss im Gelenk.

Da die Kreuzbänder eine stabilisierende Funktion ausüben, ist diese nach dem Riss eingeschränkt. Der Betroffene leidet unter einer ausgeprägten Gangunsicherheit, spontanem Wegknicken des Gelenks und einem plötzlichen Leistungsverlust.

Zusätzlich lässt sich das Schienbein sichtbar nach hinten oder vorn verschieben (Schubladen-Zeichen).

Diagnose

Die schnell eintretenden und gut sichtbaren Symptome machen die Diagnose eines Kreuzbandrisses meist sehr einfach.

Deuten die Beschwerden des Betroffenen auf einen Riss des Kreuzbandes hin, ist es besonders wichtig zu diagnostizieren, ob es sich um einen vorderen oder hinteren Kreuzbandriss handelt.

Lässt sich das Schienbein nach hinten verschieben, ist dies ein klarer Hinweis auf einen vorderen Kreuzbandriss. Lässt es sich jedoch nach vorn verschieben deutet das auf einen hinteren Kreuzbandriss hin. Das Verschieben des Schienbeines ist allerdings im Akutfall des Risses nicht ratsam, da der Patient in dieser Phase unter starken Schmerzen leidet.

Kann sich aus den äußeren Symptomen keine eindeutige Diagnose ableiten, führt der behandelnde Arzt häufig eine Röntgenuntersuchung durch. Auf diesem Wege können Frakturen ausgeschlossen werden. Jedoch lässt sich der Kreuzbandriss selbst nicht durch die Untersuchung darstellen. Hierfür wird zusätzlich ein MRT (Kernspintomographie) durchgeführt.

Therapie

Ziel der Therapie eines Kreuzbandrisses ist es, das Knie zu stabilisieren und Schwellungen und Schmerzen zu lindern.

Langfristig werden auch die Wiederherstellung der beruflichen und sportlichen Leistungsfähigkeit, sowie eine verbesserte Lebensqualität angestrebt.

Die Therapie kann konservativ als auch operativ erfolgen. Hierbei entscheiden der allgemeine Gesundheitszustand, das Alter des Patienten und die Art des Kreuzbandrisses über die Wahl der Methode.


Konservative Methode

Die konservative Methode wird häufig bei älteren Patienten oder einem vorderen Kreuzbandriss, also einer Sportverletzung, in Betracht gezogen. Sie beginnt direkt nach dem Riss und setzt sich über einen langen Zeitraum fort.

Das Knie muss nach der Verletzung schonend und hoch gelagert werden. Auch eine Kältetherapie kann die Schmerzen in der akuten Phase lindern.

Zusätzlich muss die Muskulatur physiotherapeutisch aufgebaut werden. Zur Entlastung des Knies können über einen kurzen Zeitraum Unterarmgehstützen oder Knieschienen getragen werden. Jedoch ist es wichtig, das Knie schnellstmöglich wieder zu belasten, um keine langfristige Schonhaltung zu riskieren.

Die Therapie hat in der Regel keine nachhaltigen Schädigungen zur Folge und ist somit besonders vorteilhaft für den Patienten.


Operative Methode

Die operative Methode behandelt den Kreuzbandriss schnell und effektiv. Daher wird sie meist bei Patienten, die starken sportlichen und alltäglichen Belastungen ausgesetzt sind, angewendet.

In einem operativen Eingriff wird das fehlende Kreuzband durch körpereigenes Sehnentransplantat ersetzt. Dieser minimal-invasive Vorgang erfolgt meist im Zuge einer Kniegelenksspiegelung (Arthroskopie).

Die postoperativen Folgen des Eingriffs sind sehr gering. Es können jedoch in seltenen Fällen Thrombosen oder Kniegelenksarthrosen entstehen.