Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Lungenentzündung

  • Krankheitsbild
  • Symptome und Ursachen
  • Komplikationen
  • Sonderformen der Lungenentzündung
  • Therapie

Krankheitsbild

Als Lungenentzündung (Pneumonie) bezeichnet man eine meist durch Bakterien hervorgerufene Infektion des Lungengewebes.

Von ihr betroffen sind zumeist Menschen, die – aufgrund ihres Alters oder ihrer Konstitution - eine schwache Immunabwehr aufweisen. Je nach Schwere und Verlauf der Erkrankung kann eine stationäre Behandlung der Lungenentzündung notwendig sein.

Eine Lungenentzündung lässt sich mittels unterschiedlicher Untersuchungsmethoden relativ eindeutig diagnostizieren. Zum einen können entsprechende Geräusche in der Lunge auf eine Entzündung hinweisen, zum anderen lässt sich die Erkrankung auf Röntgenbildern nachweisen.

Mit Hilfe eines Blutbildes lässt sich außerdem der genaue Erreger der Lungenentzündung ermitteln. So weist eine erhöhte Anzahl weißer Blutkörperchen auf eine Infektion durch Pneumokokken oder Staphylokokken hin.

Eine Infektion durch eher untypische Erreger – beispielsweise durch Viren – wirkt sich indes nicht oder nur minimal auf die Anzahl der weißen Blutkörperchen aus.

Unter Umständen kann auch eine Probe aus dem ausgeworfenen Sekret Aufschluss über den genauen Erreger geben.

Symptome und Ursachen

Zu den typischen Formen einer Lungenentzündung gehört jene, die durch Pneumokokken ausgelöst wird.

Diese Erkrankung geht zumeist bei älteren und immungeschwächten Menschen mit plötzlich auftretendem hohem Fieber, erschwerter Atmung, Schmerzen in der Brust, Frösteln und eitrigem, eventuell blutigem Schleimauswurf einher.

Wird die Lungenentzündung durch andere Erreger, etwa durch Viren, Legionellen oder Chlamydien verursacht, äußert sich der Krankheitsverlauf schleppender.

Erst nach und nach verspüren die Betroffenen Krankheitssymptome, die denen einer Grippe ähneln. Hierzu zählen Kopf- und Gliederschmerzen, Fieber oder Husten.


Ursachen

Die Ursachen für eine Lungenentzündung können sehr vielfältig sein.

Eine Klassifizierung der verschiedenen Arten von Lungenentzündungen kann nach unterschiedlichen Kriterien getroffen werden, u.a. nach der Art und Weise, wie es zur Infektion kam:


Primäre Lungenentzündung

Es lagen keine Krankheiten vor, die unter Umständen eine Lungenentzündung begünstigt hätten.

Auslöser einer primären Lungenentzündung sind häufig Pneumokokken oder Staphylokokken, weniger häufig Viren, Chlamydien oder Legionellen.


Sekundäre Lungenentzündung

Bestehende Krankheiten bzw. ein geschwächter Organismus haben die Krankheit befördert.

Eine solche Lungenentzündung wird in der Regel von Staphylokokken, Klebsiellen und Pneumokokken sowie Haemophilus influenzae verursacht.


Opportunistische Lungenentzündung

Von dieser Form der Lungenentzündung sind vor allem abwehrgeschwächte Menschen betroffen.

Ausgelöst wird die Erkrankung unter anderem durch Viren, Parasiten und Pilze.


Nosokomiale Lungenentzündung

Diese Form der Lungenentzündung wird oft im Krankenhaus erworben und betrifft damit häufig Menschen, die aufgrund eines medizinischen Eingriffs ohnehin immungeschwächt sind.

Die Erreger sind sehr unterschiedlich und zudem häufig resistent gegenüber vielen Antibiotika. Aus diesem Grund ist eine nosokomiale Lungenentzündung häufig lebensbedrohlich.

Komplikationen

Wird eine Lungenentzündung nicht rechtzeitig behandelt oder nimmt die Krankheit einen schlechten Verlauf können Komplikationen auftreten, die den Betroffenen nachhaltig schädigen.

So können unter Umständen Blutvergiftungen, Mittelohr – oder Hirnhautentzündungen entstehen, wenn infektiöse Keime in die Blutbahn gelangen.

Auch Atemschwäche kann mit einer Lungenentzündung einhergehen, in deren Folge die Lunge des Patienten nicht mehr in der Lage ist, ausreichend Sauerstoff aufzunehmen.

Sonderformen der Lungenentzündung

Aspirationspneumonie

Dabei werden Fremdkörper z.B. Erbrochenes eingeatmet, die dann eine Infektion verursachen.


Mykoplasmenpneumonie

Diese Form der Lungenentzündung wird durch den Erreger Mykoplasma pneumoniae ausgelöst.

Sie verläuft in der Regel ohne Komplikationen, kann jedoch auch zu schweren Krankheitsbilder, wie Herzmuskel- oder Hirnhautentzündungen führen.


Legionellenpneumonie (Legionärskrankheit)

Ursache für dies Form der Lungenentzündung ist der Erreger Legionella pneumophila.

Er kommt im warmen Wasser vor und wird beim Verdunsten in die Luft abgegeben, wo er eingeatmet wird und eine schwere Infektion auslösen kann. Fieber, Schmerzen und auch Nieren- und Atemversagen können die Folge sein.


SARS

Auslöser dieser besonderen Form der Lungenentzündung ist das Coronavirus, welches über Tröpfcheninfektion übertragen wird.

SARS äußert sich zunächst durch Beschwerden, die denen einer Grippe ähneln, darunter Kopf- und Gliederschmerzen, Frösteln und Fieber, später auch akute Atembeschwerden und Durchfall.

Ein Medikament, um den Erreger abzutöten, gibt es nicht, allein die Symptome können medikamentös gelindert und eine weitere Ansteckung vermieden werden.

Eine SARS-Infektion kann unter Umständen tödlich enden.

Therapie

Konventionelle Medizin

Eine akute Lungenentzündung erfordert immer einen Krankenhausaufenthalt.

Die betroffenen werden in der Regel mit Antibiotika behandelt. Bei einer Infektion im Krankenhaus oder bei bislang erfolgloser Therapie mit herkömmlichen Antibiotika muss der Erreger erst identifiziert werden.

Bis das darauf abgestimmte Medikament gefunden ist, werden häufig verschiedene Antibiotika miteinander kombiniert.

Vorbeugung

In erster Linie sollten alle möglichen Präventivmaßnahmen ergriffen werden, um das Risiko für eine Lungenentzündung so gering wie möglich zu halten.

Zu jenen Maßnahmen zählt auch die jährliche Impfung gegen Grippe sowie eine Impfung gegen Pneumokokken, die die Ständigen Impfkommission des Robert-Koch-Instituts besonders den betroffenen Risikogruppen anrät.

Atemunterstützung

Neben der medikamentösen Behandlung können vielerlei Maßnahmen den an einer Lungenentzündung Erkrankten das Atmen erleichtern.

So können beispielsweise Inhalieren und das anschließende Abklopfen des Rückens helfen, festsitzenden Schleim aus der Lunge zu entfernen. Darüber hinaus hilft feuchte Luft, den Hustenreiz abzuschwächen.


Komplementäre Medizin

Homöopathie

In Ergänzung zur Behandlung einer Lungenentzündung können auch alternative Heilmittel den Verlauf der Erkrankung positiv beeinflussen.

So ist zu Beginn der Erkrankung die Verabreichung folgender Substanzen ratsam:

  • Aconitum napellus (Blauer Eisenhut): gegen Fieber
  • Belladonna (Tollkirsche): bei plötzlichem hohem Fieber
  • Camphora (Kampfer): hilft gegen Schüttelfrost
  • Ferrum phosphoricum (Eisenphosphat): bei langsam ansteigendem Fieber, sowie bei Übelkeit und Erbrechen

Später können zur Behandlung folgende Heilmittel verabreicht werden:

  • Phosphorus (Gelber Phosphor): bei trockenem Husten
  • Bryonia (Zaunrübe): hilft gegen schmerzhaftes, trockenes Husten
  • Jodum (Jod): wird bei schlimmer werdendem, krampfhaften Husten mit blutigem Schleim angewendet
  • Lycopodium (Bärlapp): zur Linderung bei stechendem Brustschmerz und trockenem Husten
  • Tartarus emeticus (Brechweinstein): hilft bei akuter Verschleimung

Weitere begleitende Maßnahmen sind:


Phytotherapie

Heilkräuter wie Sonnentau, Efeu und Thymian, Primel, Pimpinelle, Anis, Malve, Huflattich und Königskerze gegen Husten, Holunder- und Lindenblüten zur Fiebersenkung, Sonnenhut und Taigawurzel zur Steigerung der körpereigenen Abwehr nach Abklingen der Erkrankung


Hydrotherapie

Wadenwickel zur Fiebersenkung, warme Brustwickel zur Linderung von zähem Schleimhusten, Einreiben mit Heilkräutern wie Eukalyptus, Wacholder, Latschenkiefer zur Steigerung des Wohlbefindens


Bewegungstherapie

Atemübungen des Zwerchfells zur besseren Belüftung der Lunge


Biochemie nach Schüssler

  • Ferrum phosphoricum gegen Fieber
  • Kalium chloratum zur Hustenlösung
  • Calcium phosphoricum, Kalium phosphoricum und Natrium chloratum zur Rekonvaleszenz


Ernährungstherapie

viel trinken, besonders Wasser und Fruchtsaftschorlen