Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Makuladegeneration (AMD)

  • Krankheitsbild
  • Verlauf/Folgen
  • Typen der AMD
  • Diagnose

Krankheitsbild

Die funktionelle Mitte des Auges wird auch als Makula bezeichnet. Sie beherbergt die Foveola (Sehgrübchen), die 30.000 Zapfen (Sehzellen) einschließt. Die Makula ist in unserem Auge für das direkte Fixieren, also das Anblicken, zuständig. Sie kommt beim Lesen und dem scharfen Sehen zum Einsatz.

Bei der Makuladegeneration handelt es sich um eine Erkrankung der Makula, die den allmählichen Funktionsverlust des Auges mit sich zieht. Die häufigste Form dieser Erkrankung ist die altersbedingte Makuladegeneration (AMD).

Sie tritt meist bei Patienten ab dem 50. Lebensjahr auf und geht mit dem Älterwerden des Betroffenen einher. Doch in seltenen Fällen, kann die Makuladegeneration auch direkt nach der Geburt festgestellt werden.

Mittlerweile zählt diese Form der Augenerkrankung zu den häufigsten Ursachen für eine Erblindung bei älteren Menschen in den Industriestaaten. Weltweit gibt es bereits 25 bis 30 Millionen Betroffene. Davon sind allein in Deutschland bereits zwei Millionen Menschen erkrankt.


Ursachen

Das Risiko einer Erkrankung erhöht sich um ein Vielfaches ab dem 50. Lebensjahr. Doch auch das Rauchen und Fettleibigkeit zählen zu den häufigsten Auslösern der Makuladegeneration.

Auch genetische Veranlagungen, wie verschiedene Gendefekte (CFH, ARMS2) und veranlagter Bluthochdruck, können Auslöser der Krankheit sein. In seltenen Fällen wird die Erkrankung auch durch Entzündungen oder eine vorhergehende Malaria ausgelöst.

Werden die bekannten Risikofaktoren vermieden, kann man mit einer ausreichen gesunden Lebensweise das Risiko für eine Makuladegeneration verringern. Ist die Erkrankung bereits ausgebrochen, ist der Betroffene angehalten seine Lebensweise zu überdenken und gegebenenfalls zu ändern. So können die Symptome der AMD etwas verringert werden.

Verlauf/Folgen

Bei einer fortgeschrittenen Makuladegeneration sterben die Netzhautzellen der Makula ab und beeinträchtigen so die Sehfähigkeit des zentralen Gesichts­feldes.

Dieses Absterben kann bis zu einer vollkommenen Funktionsunfähigkeit der Makula führen und auf eine Erblindung des Patienten hinauslaufen. Die Folgen der Erkrankung können sich auch auf den umliegenden Teil der betroffenen Region ausbreiten und zu weiteren Beeinträchtigungen führen.

In den meisten Fällen erkranken beide Augen gleichzeitig, oder in einem kurzen zeitlichen Abstand. Der Patient ist dann in seiner Sehfähigkeit stark eingeschränkt und hat zunehmend Probleme seinen Alltag eigenständig zu bewältigen. Visiert der Erkrankte ein Objekt an, so kann er es nicht mehr klar erkennen.

Das macht sich besonders beim Lesen oder auch bei dem Gespräch mit dem Gegenüber bemerkbar. Der Patient kann oft die Mimik des Gesprächpartners nicht mehr wahrnehmen. Auch Distanzen lassen sich nur schwer einschätzen, was zum Beispiel das Autofahren zu einer großen Gefahr macht.

Der Verlauf der Makuladegeneration lässt sich kaum schematisch beschreiben. Die Erkrankung äußert sich bei den Patienten in unterschiedlichen Symptomen und kann verschieden schnell fortschreiten. In einigen Fällen kommt es zu einem kurzzeitigen Stillstand der Krankheit. Doch dieser ist nur von kurzer Dauer.

Das Fortschreiten der Makuladegeneration ist nicht aufzuhalten. Jedoch kommt es nur selten zu einer völligen Erblindung des Patienten.

Typen der AMD

Die Makuladegeneration kann unterschiedlich auftreten. Die Krankheit wird in zwei Formen unterschieden: der Trockenen Makuladegeneration (atrophe Form) und der Feuchten Makuladegeneration (exsudative Form).


Trockene Makuladegeneration

Bei der Trockenen Makuladegeneration handelt es sich oftmals um die Vorstufe der Feuchten Makuladegeneration. Sie tritt bei 85 Prozent der Erkrankten auf, führt aber nur bei 5-10 Prozent der Patienten zur vollständigen Erblindung.

Die trockene Makuladegeneration wird durch Ablagerungen von Stoffwechselprodukten in den sogenannten Drusen ausgelöst. Durch diese Ablagerungen wird die Durchblutung und Nervenfunktion der Netzhaut beeinträchtigt. Das führt zu Funktionsstörungen der retinalen Pigmentepithel (Zellschicht unter den Sehzellen). Der Patient ist nun in seinem Sehen eingeschränkt.


Feuchte Makuladegeneration

Bei der feuchten Makuladegeneration handelt es sich, in vielen Fällen, um die fortgeschrittene Form der trockenen Makuladegeneration. Zu der trockenen Form kommt nun eine „krankhafte“ Gefäßneubildung hinzu.

Hierbei bilden sich unter der Netzhaut flächige Gefäßmembranen, die zu Blutungen neigen. Dadurch entstehen die Funktionsstörungen in der Makula und die damit verbundenen Beschwerden.

Diagnose

Die Diagnose der Makuladegeneration ist oftmals nur ein Zufallsbefund. Die Sehfähigkeit des Betroffenen lässt meist in kürzester Zeit nach oder das Sehfeld ist verzerrt.

Zu Beginn der Untersuchung führt der behandelnde Arzt führt einen Amsler-Gitter-Test durch. Dieser bildet die Grundlage für die spätere Diagnose. Auf ihm bauen auch alle weiteren Tests auf. Bei dem Amsler-Gitter-Test wird vor dem Patienten im Leseabstand ein Gitter platziert. In dessen Mitte befindet sich ein schwarzer Punkt.

Wird dieser nun von dem Patienten anvisiert, sollten sich die umliegenden Gitterlinien nicht verkrümmen oder verschwimmen. Geschieht dies doch, ist das noch kein eindeutiges Zeichen für eine Makuladegeneration. Doch es kann von einer Beeinträchtigung der Sehschärfe ausgegangen werden.

Wird eine beeinträchtigte Sehschärfe diagnostiziert, führt der behandelnde Arzt weitere Untersuchungen durch, die zu der Diagnose der Makuladegeneration führen können.


Therapie

Die Heilungschancen bei der Makuladegeneration werden sehr gering eingeschätzt. Der Patient wird angehalten alle Risikofaktoren weitestgehend zu beseitigen und seine Lebens- und Verhaltensweisen zu überdenken.

Der Krankheitsverlauf lässt sich nicht stoppen und auch die Symptome können kaum bekämpft werden. Bei einer Beeinträchtigung der Lesefähigkeit, kann eine entsprechende Lesebrille entgegenwirken.