Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Mandelvergrößerung

  • Krankheitsbild
  • Ursachen
  • Diagnostik
  • Therapie

Krankheitsbild

Die Vergrößerung der Mandeln in Gaumen und Rachen (hyperplastische Tonsillen) tritt vorwiegend im frühen Kindesalter auf und hemmt durch den verengten Rachenbereich das Atmen, Schlucken sowie Sprechen des Betroffenen. Besonders der Schlaf wird durch dieses Krankheitsbild beeinträchtigt: Durch die Verengung des Rachenraums neigt das Kind zum Schnarchen mit zeitweiligen Atemaussetzern (Schlafapnoe).

Die Mandeln stellen eine wichtige Rolle für die Immunabwehr dar und sind essentiell für die Erkennung von Krankheitserregern, die durch die Atemwege in den Körper gelangen.

Sie bestehen hauptsächlich aus entzündungshemmenden, weißen Blutkörperchen (Leukozyten), die für das Anschwellen verantwortlich sind und die Abwehrreaktion der Gaumen- sowie Rachenmandeln auf Bakterien und Viren darstellt.

Weil sich das Immunsystem von Kindern noch in der Entwicklung befindet, kommt es in dieser Altersgruppe sehr oft bzw. zu einer dauerhaften Abwehrreaktion des Körpers. Die vergrößerten Mandeln bilden sich jedoch meistens im Pubertätsalter von selbst zurück.

Mandelvergrößerungen sollten nicht länger als drei Monate unbehandelt bleiben.

Die mangelende Sauerstoffzufuhr durch die nächtlichen Apnoephasen (Atemaussetzer) führen auf Dauer zu Entwicklungsverzögerungen.

Sprachentwicklungsstörungen entstehen durch eine Fehlstellung des Kiefers, die aus dem ständig offenstehenden Mund resultiert.

Häufige Mittelohrentzündungen können chronisch werden.


Symptome und Beschwerden

  • offenstehender Mund
  • Behinderung der Nasenatmung
  • nächtliches Schnarchen
  • nasale Aussprache
  • häufige Infekte der oberen Luftwege oder des Mittelohrs

Die verlegten Atemwege bedingen Schlafstörungen, die sich durch nächtliches Schnarchen sowie Atemaussetzern (Apnoephasen) äußern und die Nachtruhe der betroffenen Kinder oftmals unruhig und wenig erholsam ausfallen lassen.

Am Tag macht sich der ungenügende Schlaf durch ständige Müdigkeit, mangelnde Konzentration und Reizbarkeit bemerkbar.

Meist weisen die Kinder mit einer Mandelvergrößerung eine erhöhte Nasensekretion auf. Auch das Hören ist beeinträchtigt. Zudem sind wiederkehrende Mittelohrentzündungen keine Seltenheit.

Aufgrund der Vielzahl an Beschwerden, die eine Mandelvergrößerung hervorruft, ist eine frühzeitige Behandlung von Vorteil.

Ursachen

Eine Mandelvergrößerung im Kindesalter kommt, aufgrund des noch minder ausgebildeten Immunsystems, sehr häufig vor.

Zusätzlich geht man davon aus, dass die Veranlagung dazu familiär weitergegeben wird.

Neben der Vergrößerung der Mandeln, leiden die betroffenen Kinder auch oftmals unter einer Mandelentzündung.

Denn durch die ständige Mundatmung trocknet die schützende Schicht auf dem Rachengewebe aus und Viren oder Bakterien, wie Streptokokken, können sich leichter einnisten.

Diagnostik

Äußerlich machen sich vergrößerte Mandeln durch einen offenstehenden Mund, eine laufende Nase und blasse Haut bemerkbar.

Bei Betrachtung der Mundhöhle stellt der Arzt oftmals in Folge der ständigen Mundatmung einen höher liegenden, spitzen Gaumen fest.

Vergrößerte Gaumenmandeln können ohne Hilfsmittel diagnostiziert werden. Hingegen Wucherungen der Rachenmandeln erst mittels Endoskopie sichtbar werden.

Im Ohr liegt in der Regel ein Erguss des Trommelfells vor.

Kinder mit Mandelvergrößerung, die zudem zu Mandelentzündungen neigen, leiden meistens auch unter häufig wiederkehrenden Mittelohrentzündungen.

Therapie

Konventionelle Medizin

Tritt die Mandelvergrößerung vor dem vierten Lebensjahr auf, wird das betroffene Kind in der Regel mit einem Sekret-verflüssigenden Medikament behandelt.

Eine Therapie mit Antibiotika wird bei einer zusätzlichen Mittelohrentzündung hinzugezogen. Um das Abschwellen zu Unterstützen werden oftmals Nasentropfen verschrieben.

Eine Mandelvergrößerung sollte nicht länger als drei Monate unbehandelt bleiben. Helfen die konventionellen Methoden nicht, sollte eine operative Entfernung der Rachenmandeln in Erwägung gezogen werden (Polypenentfernung).

Im Erwachsenenalter kann es manchmal zu einer Vergrößerung der Zungenmandel kommen, die mittels Lasertherapie behandelt wird.


Komplementäre Medizin

Komplementäre Behandlungsmethoden sollten vorwiegend im Anfangsstadium der Erkrankung durchgeführt werden.

Je länger die Mandelvergrößerung andauert, desto höher ist das Risiko für bleibende Entwicklungsschäden bei dem betroffenen Kind.

Vor allem die nächtlichen Apnoephasen (Atemaussetzer) und die erhöhte Infektanfälligkeit sollten bei der Wahl der Therapie berücksichtigt werden.

Folgende komplementäre Behandlungsmethoden bieten sich bei einer Mandelvergrößerung an:

  • Homöopathische Mittel
  • Schüßlersalze
  • Phytotherapie
  • Ernährungstherapie