Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Informationen über: Masern

  • Krankheitsbild
  • Verlauf/Folgen
  • Überblick
  • Medikamente

Krankheitsbild

Bei den Masern handelt es sich um eine weltweit verbreitete Erkrankung, die durch Viren verursacht wird. In den Entwicklungsländern, besonders in Afrika, gehören sie zu den zehn häufigsten Infektionskrankheiten und der Anteil tödlicher Verläufe ist dort besonders hoch.

Bei uns gehören Masern - eine der ansteckendsten Krankheiten - zu den typischen Kinderkrankheiten. Erkrankte übertragen die Viren im direkten Kontakt durch Einatmen infektiöser Tröpfchen (Sprechen, Husten, Niesen) oder durch infektiöse Absonderungen aus Nase oder Rachen. Die Erreger dringen dann über die Atemschleimhäute ein. Bei Infizierten entwickelt sich nach acht bis zehn Tagen ein Katarrh, nach 14 Tagen Rötungen.


Symptome

Bereits fünf Tage bevor sich die Hauterscheinungen zeigen, ist der Infizierte ansteckend, vor allem direkt vor dem Auftreten der ersten Rötungen. Die Ansteckungsgefahr hält rund neun Tage an und ist ungefähr vier Tage nach dem Auftreten der Hauterscheinungen vorbei.

Masern verlaufen in zwei Phasen. Zunächst kommt es zu Fieber, Augenbindehautentzündung, Schnupfen, Husten und entzündlichen Veränderungen am Gaumen. Das Allgemeinbefinden ist stark beeinträchtigt. Nach kurzem Rückgang des Fiebers tritt in Phase zwei erneut ein Fieberanstieg auf (am dritten bis siebten Krankheitstag).

Bei diesem bildet sich der charakteristische Hautausschlag. Er besteht aus großfleckigen, unregelmäßig begrenzten Rötungen (bräunlich-rosafarbene, zusammenfließende Hautflecken), beginnt im Gesicht und hinter den Ohren und breitet sich von dort über den Körper aus. Er bleibt vier bis sieben Tage bestehen, juckt meistens nicht und verschwindet unter feiner, kleieartiger Schuppung. Am fünften bis siebten Krankheitstag sinkt das Fieber.


Ursachen

Verursacht wird die Erkrankung durch das Masernvirus, welches von Mensch zu Mensch über die Schleimhaut der Atemwege übertragen wird. Das Virus ist sehr ansteckend, das heisst der überwiegende Teil der Personen, die mit einem an Masern erkrankten Menschen Kontakt hatten, erkrankt ebenfalls, sofern nicht aufgrund einer früheren Masern-Erkrankung Immunität vorliegt.

Verlauf/Folgen

Masern sind keine harmlose Erkrankung. Im Allgemeinen heilen sie jedoch (speziell bei Personen, die über einen ausreichenden Impfschutz verfügen) ohne Komplikationen aus. Im Einzelfall kann es aber auch zu einem schwereren Krankheitsverlauf kommen, insbesondere bei Menschen, deren Immunsystem beeinträchtigt ist.

Generell ist die körpereigene Abwehr während einer Maserninfektion (und weitere ca. fünf Wochen) geschwächt, so dass weitere Erreger leicht zusätzliche Erkrankungen auslösen und den Krankheitsverlauf verschlechtern können. Möglich ist zum Beispiel das Auftreten von Mittelohrentzündung, Bronchitis/Masernkrupp, Pneumonie (Lungenentzündung), Durchfall, Meningitis (Hirnhautentzündung) und Enzephalitis (Hirnentzündung). Die letztgenannten können zu schwerwiegenden bleibenden Schäden und in äußerst seltenen, ungünstigen Fällen zum Tod führen.

Wer eine Maserinfektion überstanden hat, verfügt über eine lebenslange Immunität, das heisst eine Neuerkrankung erfolgt nicht mehr.

Bei Ungeimpften, die mit Masernkranken Kontakt hatten, kann der Ausbruch durch eine rechtzeitige Impfung unterdrückt werden. Abwehrgeschwächte Personen und chronisch kranke Kinder können durch eine passive Immunisierung geschützt werden, wenn diese binnen zwei bis drei Tagen nach dem Kontakt mit Infizierten erfolgt.


Wann zum Arzt?

Besteht der Verdacht auf eine Maserninfektion (Kontakt mit erkrankten Personen, hohes Fieber und Hautausschlag) sollte ein Arzt aufgesucht werden. In folgenden Fällen sollten Sie SOFORT einen Arzt aufsuchen:

  • Fieber über 41 Grad Celsius oder mehr, Fieberdauer über zwei bis drei Tage, Fieber während der ersten zwei Lebensmonate oder wenn aufgrund einer Vorerkrankung auftretendes Fieber abgeklärt werden muss
  • Beschwerden wie Ohrenschmerzen, Kurzatmigkeit/Atemnot, starke Kopfschmerzen, steifer Hals/Nackenschmerzen, brennende lichtempfindliche Augen
  • Zeichen einer Austrocknung (Durst, trockene Schleimhäute, verminderte Urinmengen)


Diagnose

Die Diagnose lässt sich meist durch das typische Bild der Erkrankung leicht stellen. Eine Blutuntersuchung, bei der Antikörper gegen Masern gefunden werden, kann die Diagnose zusätzlich absichern. Auch das Virus lässt sich nachweisen.

Überblick

Wenn es bereits zu einer Infektion gekommen ist, lassen sich nur noch die Beschwerden lindern, denn Medikamente gegen die Masernviren gibt es nicht. Gegen Schnupfen, Husten und Fieber helfen Arzneimittel.

Bei Mittelohrentzündung, Lungenentzündung und anderen Folgeinfektionen wird der Arzt eventuell zusätzlich Antibiotika verordnen. Wichtig sind darüber hinaus: eine ausreichende Trinkmenge (gegen die erhöhten Flüssigkeitsverluste infolge Fiebers), Bettruhe und eine Abdunklung der Räume.


Vorbeugend hilft eine Schutzimpfung

Sie schützt zwar nicht 100-prozentig vor einer Infektion, verringert aber das Risiko von schweren Verläufen und Komplikationen. Bei dem Impfstoff handelt es sich um einen Lebensimpfstoff aus abgeschwächten Masernviren. Die Erstimpfung erfolgt meistens im Alter von elf bis 14 Monaten. Vier bis sechs Wochen nach der Impfung besteht Impfschutz. Empfehlenswert ist eine Zweitimpfung, weil nicht alle Kinder beim ersten Mal Immunität entwickeln.


Im Falle einer Infektion

empfiehlt sich aufgrund des Fiebers Bettruhe. Leichte Kleidung und leichte Bettdecken sind meistens ausreichend, weil dem Kranken oft sehr warm ist. Bei schmerzenden Augen hilft es, das Zimmer abzudunkeln oder eine Sonnenbrille zu tragen. Direkter Lichteinfall sollte auf jeden Fall vermieden werden.

Isolieren Sie den Erkrankten, damit sich andere nicht anstecken. Da auch nach überstandener Krankheit das Abwehrsystem vorübergehend geschwächt ist, ist es empfehlenswert, das Kind noch ein bis zwei Wochen nach Abklingen der Symptome zu Hause zu lassen und es erst dann wieder zur Schule beziehungsweise zum Kindergarten zu schicken.

Masern sind meldepflichtig.

Medikamente

Ein Arzneimittel, das die Masernviren abtötet, gibt es leider nicht. Doch lassen sich die Beschwerden (zum Beispiel Husten, Schnupfen, Halsbeschwerden, Fieber) mit Hilfe entsprechender Medikamenten deutlich mildern.


Homöopathische Arzneimittel

Pulsatilla

 

Hauptmittel bei juckendem Maserausschlag mit Erkältungsbeschwerden, weinerlichem zuwendungsbedürftigem Kind, Bedarf nach frischer Luft, Ohrenschmerzen, Schnupfen (evtl. einseitig), Husten mit viel Schleim. Verschlimmerung nachts, besser durch kalte Anwendungen.

Euphrasia

 

bei für Masern typischem Krankheitsverlauf (entzündete Augen, Lichtempfindlichkeit, brennende Tränen, geschwollene Augenlider, laufende Nase, trockener Husten, pochende Kopfschmerzen). Verschlimmerung tagsüber, besser abends.


Hausmittel

Bei hohem Fieber helfen Wadenwickel (oder Essigsocken), das Fieber zu senken. Sie sollten jedoch nur bei warmen Händen und Füßen angewandt werden. Bei Husten haben sich schleimlösende Hustentees bewährt sowie das Befeuchten der Raumluft (Luftbefeuchter aufstellen oder feuchte Tücher aufhängen).


Ernährung

Wichtig ist eine ausreichende Trinkmenge, um die durch das Fieber verursachten, erhöhten Flüssigkeitsverluste auszugleichen. Bei Halsschmerzen lindern kühle Getränke. Als besonders angenehm wird von vielen kühle Milch empfunden. Fruchtsäfte sind weniger geeignet, denn sie reizen die Rachenschleimhaut durch ihren Säuregehalt. Bei Schluckbeschwerden bevorzugen Kranke weiches oder püriertes Essen.