Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Informationen über: Migräne

  • Krankheitsbild
  • Ursachen
  • Medikamente
  • Homöopathische Arzneimittel
  • Schüßler Salze
  • Allgemeine Maßnahmen
  • Ernährung
  • Selbsthilfegruppen

Krankheitsbild

Etwa zwölf Prozent der Bevölkerung leiden an Migräne und zweieinhalb Prozent aller Kinder unter sieben Jahren. Sie kann in jeder Altersstufe auftreten, beginnt jedoch zumeist vor dem vierzigsten Lebensjahr. Frauen leiden doppelt so häufig an Migräne wie Männer.


Typisch sind Migräneanfälle

Die Migräne ist eine Krankheit, die Anfallsweise auftritt. Zwischen den einzelnen Attacken sind die Betroffenen völlig beschwerdefrei. Die meisten erleiden pro Monat höchstens einen, andere dagegen drei und mehr Anfälle. Bei Manchen tritt jeden Tag ein Migräneanfall auf.

Ein Migräneanfall ist gekennzeichnet durch quälenden, lähmenden Kopfschmerz, der meist halbseitig auftritt. Oft ist er pulsierend und pochend und verstärkt sich bei körperlicher Betätigung. Er dauert wenige Stunden bis mehrere Tage und beginnt meist am frühen Morgen. An Begleitbeschwerden können Übelkeit, Erbrechen, Licht- und Lärmempfindlichkeit auftreten.

Kinder können jedoch andere Symptome als Erwachsene aufweisen. Bei ihnen treten die Kopfschmerzen oft in der Stirnmitte auf und beginnen eher am Nachmittag.


Oftmals kündigt sich ein Migräneanfall vorher an

Bei jedem Vierten kündigt sich die Migräne durch eine so genannte Aura an. Dieses sind Symptome wie beispielsweise Gesichtsfeldausfall und Sehstörungen (zum Beispiel Lichtempfindlichkeit, Flimmern). Sie dauern höchstens eine Stunde und bilden sich anschließend vollkommen zurück. Die Kopfschmerzen setzen innerhalb einer Stunde nach diesen Vorbeschwerden ein.

Viele Betroffene berichten weiterhin, dass sie bereits 24 Stunden vor einem Migräneanfall Vorsymptome haben, wie beispielsweise eine verstärkte oder verminderte Wahrnehmung, Reizbarkeit, Heißhunger, übermäßiges Gähnen oder Sprachschwierigkeiten.

Ursachen

Bei der Migräne handelt es sich um eine biologisch begründete Funktionsstörung des Gehirns und nicht - wie früher angenommen - um eine ausschließlich psychisch bedingte Krankheit. Auch scheinen die Gefäße beteiligt zu sein.

Man nimmt an, dass körpereigene Substanzen bei der Entstehung dieser Gefäßstörungen eine wesentliche Rolle spielen. Weiterhin wird eine erbliche Veranlagung vermutet, denn Menschen, in deren Verwandtschaft Migräne vorkommt, haben ein erhöhtes Erkrankungsrisiko.


Für den Migräneanfall sind Auslöser entscheidend

Damit es zum Migräneanfall kommt, sind Auslösefaktoren erforderlich. Was auslösend wirkt, ist individuell verschieden. In Betracht kommen beispielsweise

  • Nahrungsmittel (Schokolade, Käse, Zitrusfrüchte und Alkohol, vor allem Rotwein sowie Glutamat ).
  • Aufregung, Stress und äußere Störfaktoren (grelles Licht, Lärm)
  • Störungen des Schlafes (zu wenig Schlaf, aber auch zu viel Schlaf, Änderungen des Schlafrhythmus, längere Bettruhe)
  • Wetter (große Hitze, Fön)
  • Nikotin-, Alkohol- oder Tablettenmissbrauch
  • Pilleneinnahme, Schwangerschaft

Manche Frauen berichten auch über einen Zusammenhang zwischen Migräne und Menstruation.


Migräne ist ungefährlich

Migräne ist aus medizinischer Sicht eine ungefährliche Erkrankung. Dies ist für den Betroffenen allerdings nur ein schwacher Trost, denn für ihn hat sie erhebliche Folgen. Beispielsweise ist es möglich, das seine Arbeitsleistung eingeschränkt ist und dass er sein normales Arbeitspensum nur noch mangelhaft erledigen kann. Um so wichtiger ist dann für den einzelnen, etwas dagegen zu unternehmen.


Gönnen Sie sich bei einem Anfall Ruhe

Sobald Sie die ersten Anzeichen einer Migräne spüren, gönnen Sie sich sofort Ruhe. Treten dann trotzdem Beschwerden auf, gibt es eine Reihe von Medikamenten, die lindern. Hierzu zählen beispielsweise Schmerzmittel in Form von Tabletten, Brausetabletten, Tropfen oder Zäpfchen. Darüber hinaus haben sich homöopathische Arzneimitte bewährt. Auch Hausmittel lindern die Beschwerden und helfen neuen Anfällen vorzubeugen.

Denn am besten ist es natürlich, Sie lassen es erst gar nicht zum Migräneanfall kommen. Für diese Prophylaxe können Sie auf Medikamente zurückgreifen und/oder selbst aktiv werden: Versuchen Sie, die Auslösefaktoren durch genaue Eigenbeobachtung zu finden und dann konsequent zu meiden.

Medikamente

Gegen die Migräneschmerzen gibt es eine Reihe gut wirksamer Schmerzmittel. Mittlerweile sind neben den herkömmlichen Schmerzmitteln auch sogenannte Triptane, die spezifisch gegen Migräne wirken, in der Apotheke frei verkäuflich.

Bei chronisch kranken Migränepatienten hat sich in einer Studie gezeigt, dass Injektionen von Botulinustoxin (Botox) die Anzahl der Schmerztage deutlich verringern können. Vorbeugend hat sich die Einnahme von Pestwurz-Extrakt-Präparaten bewährt.


Hausmittel

Ein Hausmittel, auf das viele schwören ist Kaffee! Versuchen Sie es einmal. Trinken Sie eine Tasse starken Kaffee. Er soll besonders gut helfen, wenn er mit Zitronensaft versetzt wird. Manchen hilft Baldriantinktur (20 Tropfen), wenn sie bereits bei den ersten Migräneanzeichen eingenommen werden. Auch eine örtliche Eisbeutel-Behandlung kann gut tun und schmerzlindernd wirken. Naturheilkundler empfehlen darüber hinaus ein Fußbad mit Senf oder ein ansteigendes Fußbad.

  • Fußbad mit Senf: Füllen Sie eine Fußbadewanne mit lauwarmem Wasser und schütten Sie ein bis zwei gehäufte Esslöffel Senfmehl hinein. Gut umrühren. Dann Füße circa zehn Minuten darin baden. Anschließend Füße mit klarem Wasser abspülen und abtrocknen.
  • ansteigendes Fußbad: Beginnen Sie das Fußbad mit einer Temperatur von 35 bis 37 Grad Celsius. Ihre Beine sollten bis über die Waden im Wasser sein. Durch Zufließenslassen von heißem Wasser steigern Sie die Temperatur binnen zehn bis 15 Minuten allmählich auf 40 Grad Celsius und lassen Sie Ihre Füße noch wenige Minuten bei dieser Temperatur im Wasser (es sei denn, es treten Schweißausbrüche oder Herzklopfen auf, dann Fußbad vorzeitig beenden). Fußbad mit einer kalten Waschung oder einem kalten Guss abschließen. Anschließend Ruhe.
  • Einreiben von Stirn und Schläfen mit Pfefferminzöl hat sich vor allem bei Kindern bewährt.


Therapieverfahren

  • Akupunktur
  • autogenes Training
  • Balneotherapie
  • Chiropraktik
  • Dauerschlaf
  • Fangopackungen
  • Frischzellen
  • Halskrawatte
  • Herdsanierung
  • Magnetströme
  • Massagen
  • Neuraltherapie
  • Ozontherapie
  • Reizstrom
  • Spritzen in die Kopfhaut
  • Entfernung der Mandeln
  • Entfernung auslösender Zähne

Homöopathische Arzneimittel

Arsenicum album

 

bei heftigen brennenden Schmerzen besonders nachts. mit Übelkeit und Erbrechen; Unruhe, Angst, großer Durst (trinkt aber nur wenige Schlucke); Verschlimmerung durch Geräusche und Licht.

Belladonna

 

bei plötzlichen, pulsierenden, klopfenden/hämmernden Kopfschmerzen; knallroter Kopf, gereizte Augen, Schwindel, Benommenheit, empfindliche Kopfhaut; Verschlimmerung durch Sonne, Licht, Erschütterungen, Bewegung, Bücken, Aufstehen, Hinlegen und Geräusche; Besserung durch Rückwärtsbeugen, Druck, Ruhe und Dunkelheit.

Cyclamen

 

bei klopfenden, pulsierenden Kopfschmerzen, oft mit Augenflimmern; morgendlicher Beginn, Erbrechen, Melancholie, Mattigkeit, Frauen oft mit zu starker und früher Menstruation; Verschlimmerung im Freien und im Kalten; Besserung im Warmen.

Gelsemium

 

bei dumpfen, berstenden Kopfschmerzen, oft ausgehend vom Nacken/Hinterkopf bis zu den Augen; Sehstörungen (verschwommene Sicht), Schwäche, Schläfrigkeit, Benommenheit; Verschlimmerung durch Sonne, Wärme, Tabak, Bewegung und Schreck; Besserung durch Rückbeuge, Harnlassen und Liegen mit erhöhtem Kopf.

Glonoinum

 

bei heftigen, pulsierenden Kopfschmerzen und knallrotem Kopf; Sehstörungen, Übelkeit, Erbrechen; Verschlimmerung durch Bewegung, Zurückbeugen, Alkohol und Wärme; Besserung durch frische Luft.

Ignatia

 

bei pulsierenden, berstenden Kopfschmerzen vor allem im Bereich von Augen und Stirn, insbesondere linksseitig, infolge Aufregung, Schreck oder Furcht; Schmerzen beginnen langsam und enden plötzlich; Verschlimmerung durch Aufregung sowie körperliche und geistige Anstrengungen, Sonne, Tabak und Alkohol; Besserung durch Essen und Harnlassen.

Iris

 

bei häufigen Migräneanfällen bei Entspannung (zum Beispiel am Wochenende); zu Beginn Sehstörungen, Übelkeit, Erbrechen, oft Leberstörungen, oft Folge geistiger Überanstrengung; Verschlimmerung durch Ruhe; Besserung durch leichte Bewegung und Harnlassen.

Sanguinaria

 

bei Schmerzen vom Hinterkopf zur Stirn (Augen scheinen aus den Höhlen zu springen) mit Blutandrang (Hitzewallungen); Schmerzen steigen und fallen mit der Sonne, Schwindel, brennendes Gefühl in verschiedenen Körperteilen, Verschlimmerung durch Sonne, Licht und Lärm. Besserung durch Liegen und Schlafen.

Schüßler Salze

Bei folgenden Symptomen oder Ursachen

gilt folgendes Einnahmeschema:

mit Übelkeit und Erbrechen

Kalium chloratum D6 Nr. 4 3xtgl. 1-2 Tbl.

halbseitige Schmerzen mit Sehstörungen und Lichtempfindlichkeit

Magnesium phosphoricum D6 Nr. 7 morgens Natrium chloratum D6 Nr. 8 mittags Silicea D12 Nr. 11 abends

Chronische Migräne, die auf andere Behandlungen nicht anspricht

In dieser Reihenfole 2-4 Tbl über den Tag verteilt einnehmen Kalium phosphoricum D6 Nr. 5 Magnesium phosphoricum D6 Nr. 7 Natrium chloratum D6 Nr. 8 Calcium carbonicum D6 Nr.8 Silicea D12 Nr.11

Allgemeine Maßnahmen

Migräne wird meist durch bestimmte Faktoren ausgelöst.

  • starke Belastungen (Probleme, Stress)
  • Nahrungsmittel (zum Beispiel Alkohol)
  • Nikotin
  • und andere.


Finden Sie die Auslöser

Um einen eventuell vorhandenen Zusammenhang mit Ihrer Ernährung zu erkennen, empfiehlt es sich, über die aufgenommenen Nahrungsmittel ein Tagebuch zu führen. Versuchen Sie alle Auslösefaktoren zu meiden. Falls Ihre Migräne besonders bei Belastungen auftritt, bemühen Sie sich, diesen Situationen vorzubeugen, beispielsweise durch ein Stressbewältigungstraining. Dieses können Sie mit Hilfe eines Psychologen durchführen oder allein, also autodidaktisch. Beispielsweise, indem Sie sich morgens nach dem Aufwachen fünf Minuten lang den voraussichtlichen Ablauf des Tages vor Augen führen. Überlegen Sie dabei bereits, welche Situationen für Sie mit Stress verbunden sein werden und was Sie dagegen unternehmen können.


Erlernen Sie ein Entspannungstraining

Darüber hinaus haben sich ein Relaxationstraining (die so genannte Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen), Yoga und Ausdauersport wie zum Beispiel Jogging, Rudern, Schwimmen und Radfahren bewährt. Wichtig ist, dass Ihre sportliche Betätigung nicht mit besonderem Ehrgeiz verbunden ist, sondern vielmehr mit Entspannung und Spaß. Auch die Muskelentspannung nach Jacobsen können Sie unter Anleitung oder selbst erlernen. Bei dieser Methode werden nacheinander bestimmte Muskeln angespannt und dann wieder entspannt. Und wenn die Migräne bereits da ist, hilft sofortige Ruhe oder auch Schlafen. Meiden Sie auf jeden Fall helles Licht und Lärm.


Kindern hilft Schlaf

Er verschafft ihnen oft und meist schnell Erleichterung. Auch Kühlen und Reizabschirmung sind einen Versuch wert. Vorbeugend ist eine gesunde Lebensweise mit genügend Schlaf und viel Trinken wichtig.

Ernährung

Eine spezielle Migräne-Diät gibt es nicht. Empfohlen wird eine ausgewogene, vollwertige Mischkost.

Meiden Sie Nahrungsmittel, die Sie erfahrungsgemäß schlecht vertragen bzw. solche, die bei Ihnen in der Vergangenheit häufig zu Kopfschmerzen geführt haben. Dazu können insbesondere zählen: tyraminhaltige Lebensmittel (zum Beispiel Käse), Rotwein, Schokolade, glutamathaltige Produkte (zum Beispiel Geschmacksverstärker, häufig in chinesischem Essen) und Alkohol.

Auch ein übermäßiger Kochsalzgenuss kann Kopfschmerzen auslösen.


Nährstoffe

Folgende Mikronährstoffe sind besonders wichtig für Sie. Sie können die Migräne-Dauer, die -Schwere und die monatlichen Frequenzattacken reduzieren.

Vitamin B2

empfohlen werden 100 bis 400 Milligramm pro Tag

Coenzym Q10

empfohlen werden 90 bis 300 Milligramm pro Tag

Niacin

empfohlen werden 200 bis 500 Milligramm pro Tag

Magnesium

empfohlen werden 400 bis 900 Milligramm pro Tag

Auch die Vitamine B6, B12, C und E sowie Selen können sich vorbeugend günstig auswirken.

Selbsthilfegruppen

Aktive SchmerzHilfe e.V.

Postfach 206
47702 Krefeld
Telefon: 02151/761797


Bundesverband Deutsche Schmerzhilfe e.V.

Woldsenweg 3
20249 Hamburg
Telefon: 040/465646
Telefax: 040/4 60 17 19


Deutsche Schmerzliga e.V.

Postfach 100834
60008 Frankfurt/M.
Telefon: 069/29988075
Telefax: 069/29988033


Hilfe für medikamentenabhängige Schmerzkranke (HIMS) e.V.

Ascherfeld 11
28757 Bremen
Telefon: 0421/651495
Telefax: 0421/651430


IGSL Internationale Gesellschaft für Sterbebegleitung und Lebensbeistand e.V.

Im Rheinblick 16
55411 Bingen
Telefon: 06721/10318
Telefax: 06721/10381


Informationsdienst Krebsschmerz

Telefon: 06221/42 20 00
Telefax: 06221/401806
Email: krebsschmerz@dhfz.de
Internet: www.krebsinformation.de/schmerzen.html


Migräne Liga Deutschland e.V.

Westerwaldstr. 1
65462 Ginsheim-Gustavsburg
Telefon: 06144/2211
Telefax: 06122/31908
Email: info@migraeneliga-deutschland.de
Internet: http://www.migraeneliga-deutschland.de


Migräne Liga e.V.

Ringstr. 2
08294 Lößnotz
Telefon: 03771/35883


Migräne Liga e.V.

Antonstr. 41/II
08523 Plauen
Telefon: 03741/33528


Migräne Liga e.V.

Pieskower Weg 52
10409 Berlin
Telefon: 030/4234933


Migräne Liga e.V.

Pestalozzistr. 5 b
53757 Sankt Augustin
Telefon: 02241/28993


Migräne Liga e.V.

Parkstr. 59
65191 Wiesbaden


Migräne Liga e.V.

Altkönigstr. 12
65239 Hochheim
Telefon: 06146/6293


Migräne Liga e.V.

Römerstr. 7
66994 Dahn
Telefon: 06391/5771


Migräne Liga e.V.

Nanga-Parbat-Str. 97
80992 München
Telefon: 089/1406522


Migräne Liga e.V.

Kirchstr. 2
99869 Boilstädt


Migräne Liga e.V. Köln

Fr. Martina Jerusalem-Oberle
Remigiusstr. 47
50937 Köln
Telefon: 0221/415348


Migräne Lige e.V.

Virchowstr. 17
24116 Kiel
Telefon: 0431/3295374


Sozialpädagogisches Zentrum

Virchowstraße 20
46047 Oberhausen
Telefon: 0208/8814111
Telefax: 0208/8814114


Vereinigung für chronische Schmerzpatienten e.V.

Fr. Ingeborg Dittus
Nachtigallweg 2
75365 Calw-Stammheim
Telefon: 07051/7172
Telefax: 07051/77826
Email: schmerzpatienten@t-online.de