Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Nasenpolypen

  • Krankheitsbild
  • Symptome
  • Ursachen
  • Diagnose
  • Therapie

Krankheitsbild

Als Nasenpolypen werden gutartige Wucherungen der Schleimhäute innerhalb der Nase und Nasennebenhöhlen bezeichnet.

Häufig ausgelöst durch Erkrankungen wie Allergien oder eine Nasennebenhöhlenentzündung, beeinträchtigen Nasenpolypen die Atmung durch die Nase und rufen Kopfschmerzen sowie Geruchsstörungen hervor.

Die in der Regel beidseitig verlaufenen Wucherungen der Schleimhaut kommen vorwiegend bei Erwachsenen vor.


Nicht zu verwechseln mit Rachenmandeln

Abgegrenzt werden muss der Begriff Polypen von den vergrößerten Rachenmandeln. Die umgangssprachlich auch „Polypen“ genannte Erkrankung zeichnet sich nicht durch Schleimhautwucherungen, sondern durch eine Schwellung der Rachenmandeln aus.

Symptome

Nasenpolypen führen zu einer eingeschränkten Nasenatmung, weshalb Be­troffene durch den Mund Luft holen und ausatmen.


Nächtliches Schnarchen

Das liegt unter anderem an dem gestörten Sekretabfluss aus den Nasennebenhöhlen und der mangelhaften Belüftung. Aus diesem Grund schnarchen Patienten mit Nasenpolypen auch häufig im Schlaf.


Kopfschmerzen und Geruchsstörungen

Darüber hinaus nimmt die Stimme einen nasalen Klang an und das Geruchs- sowie Geschmacksempfinden ist erheblich beeinträchtigt.

Zusätzlich können Kopfschmerzen auftreten, zum Beispiel wenn die Wucherung die Entstehung einer Nasennebenhöhlenentzündung begünstigt hat.

In vielen Fällen bereiten kleinere Polypen im Anfangsstadium keinerlei Beschwerden. Erst mit zunehmender Größe werden auch die Symptome spürbarer.

Ursachen

Eindeutige Ursachen für die Entstehung von Nasenpolypen gibt es bislang nicht.


Atemwegsbeschwerden erhöhen das Risiko

Allergien oder Nasennebenhöhlenentzündungen (Sinusitis) erhöhen aber aller Wahrscheinlich nach das Risiko für die Bildung die in der Regel gutartigen Schleimhautwucherungen.

Patienten, die an der chronischen Erkrankung der Atemwege Asthma bronchiale leiden, sind ebenfalls stärker gefährdet.

Asthmaattacken, die mit akuter Atemnot verbunden und häufig Auslöser für Nasenpolypen sind, können beispielsweise auf eine Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Medikamenten zurückzuführen sein.

Auch gehen Mediziner davon aus, dass das permanente Einatmen von verschmutzter Luft das Risiko erhöht, an Nasenpolypen zu erkranken.

Kinder, die prinzipiell eher selten an Nasenpolypen erkranken, sind vor allem dann gefährdet, wenn sie an der Stoffwechselkrankheit Mukoviszidose leiden. Die Wucherungen führen häufig zu Folgeerkrankungen wie eine Mittelohrentzündung.

Diagnose

Bei Verdacht auf Nasenpolypen werden die Nase und die Nasennebenhöhlen nach ausführlicher Anamnese auf geschwulstartige Wucherungen hin untersucht.

Der behandelnde Hals-Nasen-Ohrenarzt oder Hausarzt verwendet dazu neben einem Spiegel auch ein spezielles Instrument, das dank angebrachter Lichtquelle selbst kleinste Wucherungen feststellt.

Liegt eine Nasennebenhöhlenentzündung vor, die möglicher Auslöser sein kann, untersucht der Arzt zusätzlich eine Sekretprobe des Patienten.

Für die Sicherstellung der Diagnose werden unter Umständen auch bildgebende Verfahren wie die Computertomographie eingesetzt.

Eine mikroskopische Untersuchung einer Gewebeprobe kann dann notwendig werden, wenn die Wucherung stärkere Beschwerden wie Nasenbluten hervorruft und nur in einer Nasenhöhle entdeckt wird. In diesem Fall sollte dem Verdacht auf eine bösartige Veränderung wie einen Tumor nachgegangen werden.

Therapie

Medikamentöse Therapie: Behandlung der Ursachen

Lokal wirkende Medikamente wie kortisonhaltige Nasensprays dienen dazu, dass sich die Wucherungen zurückbilden und damit einhergehend auch die Symptome nach einigen Tagen abklingen.

Grundsätzlich sollten die Auslöser für die Nasenpolypen gezielt und effektiv mitbehandelt werden. Ist eine Allergie die Grunderkrankung, werden entsprechende Medikamente zur Linderung der allergischen Reaktion (Antihistaminika) verabreicht.


Operative Entfernung bei größeren Wucherungen

Bringen diese Maßnahmen nicht den gewünschten Erfolgt, wird ein operativer Eingriff notwendig, um die Polypen dauerhaft zu entfernen.

Dabei werden die Wucherungen in einem minimalinvasiven Eingriff durch die Nase entfernt und unter Umständen weitere chirurgische Handgriffe getätigt, um eine intakte Atmung über die Nase wiederherzustellen.

Größere Schleimhautwucherungen, die durch eine medikamentöse Therapie nicht beseitigt werden konnten, werden unter Vollnarkose im Krankenhaus abgetragen. Wurden nur vereinzelt Polypen diagnostiziert, kann die Entfernung – zum Beispiel per Laser - auch unter örtlicher Betäubung in einer Praxis erfolgen.


Rückfall vorbeugen

Um eine erneute Polypenbildung nach der Operation zu vermeiden, sollten sich Patienten über Risikofaktoren bewusst sein und diese umgehen.

Personen mit einer Schmerzmittelunverträglichkeit beispielsweise sollten sich dringend von ihrem behandelnden Arzt über alternative Medikamente beraten lassen.