Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Informationen über: Prämenstruelles Syndrom

  • Krankheitsbild
  • Ursachen
  • Behandlung
  • Homöopathische Arzneimittel
  • Ernährung
  • Hausmittel
  • Sport/Fitness

Krankheitsbild

Viele Frauen kennen das, Sie auch? Sie sind wütend oder traurig, reizbar oder nervös und wissen gar nicht recht warum? Und diese Phasen wiederholen sich regelmäßig, Sie können quasi die Uhr danach stellen? Dann zählen vielleicht auch Sie zu den Frauen, die am "Prämenstruellen Syndrom", kurz PMS genannt, leiden.


Dies sind typische Symptome

Das Beschwerdebild des PMS ist breit gefächert. Ungefähr 150 Symptome werden dazu gerechnet. Üblicherweise ziehen sie sich quer durch den gesamten Körper und die Gefühlswelt und sind von Frau zu Frau verschieden. Am häufigsten treten Stimmungsschwankungen auf, Melancholie, Depressionen, Hysterie und Reizbarkeit bis hin zu Konzentrations- und Schlafstörungen, Ungeduld, Nervosität und Streitlust.

Manche Frauen erscheinen in dieser Zeit sogar verwirrt und zeigen abnorme Reaktionen, wie zum Beispiel Diebstahl im Kaufhaus, obwohl sie sich alles kaufen können, was sie möchten. Oftmals kommt es jedoch nur zu körperlichen Veränderungen, wie zum Beispiel Wasseransammlungen, Gewichtszunahme, Blähungen, Verstopfung, Übelkeit oder Erbrechen. Bei vielen spannt die Brust, an der Pfirsichhaut zeigen sich Pickel. Jeder Muskel schmerzt, das Herz jagt, der Blutdruck spielt verrückt, im Kopf hämmert es, und ein Migräneanfall ist schnell ausgelöst.

Die Beschwerden dauern zwischen drei Tagen und drei Wochen, das ist von Frau zu Frau verschieden, und steigern sich kontinuierlich. Am schlimmsten sind meistens die Tage vor den Tagen. Mit dem Einsetzen der Regel verschwinden sie. Manche Frauen leiden vom Zeitpunkt des Eisprunges bis hin zur Regel, andere nur während des Eisprunges und dann wieder kurz vor der Menstruation.


PMS ist weit verbreitet

Bis zu 90 Prozent der Frauen gelten als betroffen. Bei fünf Prozent sind die Beschwerden so stark, dass sie zur Arbeitsunfähigkeit führen. Zwischen dem 30. und 45. Lebensjahr sind die Beschwerden üblicherweise am stärksten. Es gibt eine typische familiäre Häufung. Bei Kindern von Müttern, die unter PMS leiden, beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass sie selbst an PMS erkranken, 70 Prozent.

Ursachen

Die exakte Ursache für PMS ist nicht bekannt. Noch streiten sich die Wissenschaftler über die genauen Einflussfaktoren.

Einig sind sie sich aber darin, dass die Geschlechtshormone und ihr Verhältnis zueinander für das Erscheinungsbild des PMS verantwortlich sind. Auch soll ein Mangel an sogenannten Transmittern (das sind körpereigene Botenstoffe) PMS auslösen können.

Darüber hinaus werden Bewegungsmangel, eine zu hoch dosierte "Pille" und Ernährungseinflüsse, wie zum Beispiel eine Unterversorgung mit bestimmten Fettsäuren, als mögliche Ursachen des PMS diskutiert.


Wann zum Arzt?

Sind Ihre Beschwerden so stark, dass Ihre Lebensqualität darunter leidet? Dann scheuen Sie sich nicht, Ihren Gynäkologen darauf anzusprechen. Suchen Sie aber auf jeden Fall einen Arzt auf, wenn Sie zusätzliche gynäkologische Beschwerden haben, beispielsweise starken Ausfluss oder Zwischenblutungen.


Diagnose 

Die Diagnose wird üblicherweise über die Anamnese erstellt. Sie gilt als gesichert, wenn andere Erkrankungen ausgeschlossen werden können und die Beschwerden in zwei aufeinanderfolgenden Zyklen auftreten, sich zur Periode hin verstärken und im selben Zyklus eine beschwerdefreie Zeit von mindestens einer Woche Dauer in der ersten Zyklushälfte zu beobachten ist.

Behandlung

Da die Symptomatik des PMS breit gefächert ist, ist es wichtig, dass die Maßnahmen individuell auf die Beschwerden der einzelnen Frau abgestimmt werden.

Zur Verfügung stehen neben pflanzlichen Arzneimitteln, Vitamine, Hormone und in besonders schweren Fällen Depression lösende Medikamente. Auch homöopathische Arzneimittel haben sich bewährt.


So können Sie sich selbst helfen

Aber auch Sie selbst können mithelfen, die Beschwerden zu lindern. Bewährt hat sich vor allem Sport, insbesondere leichter Ausdauersport wie Fahrradfahren. Auch eine gesunde Ernährung ist wichtig. Sie sollte ballaststoff- und vitaminreich sein. Gönnen Sie sich darüber hinaus regelmäßig Entspannungsphasen, ganz besonders an den kritischen Tagen.


Arzneimittel 

Die medikamentöse Behandlung richtet sich nach den Symptomen. So werden beispielsweise gegen die psychischen Symptome stimmungsaufhellende oder schlaffördernde Mittel eingesetzt. Schmerzmittel lindern auftretende Kopf- und Rückenschmerzen. Diuretika entwässern bei starken Wasseransammlungen. Auch die Pille hat sich bewährt. Sie bewirkt gleichmäßigere Hormonspiegel, was die Beschwerden mindert.

Viele Betroffene schwören auf Pflanzenprodukte, zum Beispiel auf Auszüge des Mönchspfeffers (=Keuschlamm, lateinisch Vitex agnus castus). Er enthält Iridoide, Flavonoide und Stoffe, die eine dem Gelbkörperhormon Progesteron ähnliche Wirkung haben sollen. Mönchspfeffer gilt als gut untersucht. Sein Einsatz beim prämenstruellen Syndrom ist wissenschaftlich belegt.

Darüber hinaus kommen pflanzliche Präparate mit dem antidepressiv wirkenden Johanniskraut zum Einsatz, Nachtkerzenöl-Produkte, Ginkgo biloba-Extrakte, Traubensilberkerze-Mittel sowie Produkte aus Mönchsrhabarberwurzel (Rhapontikwurzel, lateinisch Rheum rhaponticum) und dem Wolfstrappkraut (lateinisch Lycopodus virginicus).

Homöopathische Arzneimittel

Calcium carbonicum

 

bei Kopfschmerzen, Erschöpfung und gespannten geschwollen Brüsten; feuchte, kalte Hände, weißer, milchiger Ausfluss, oft Übergewicht, ist freundlich, aber auch unsicher, voller Selbstzweifel und oft niedergeschlagen.

Cimicifuga

bei Nervosität, Gereiztheit und gedrückter Stimmung; Kopfschmerzen; Verschlimmerung durch Erregung.

Cyclamen

 

bei melancholischer und weinerlicher Stimmung, Schlaflosigkeit, Erschöpfung und migräneartigem Kopfschmerz.

Lachesis

 

bei Reizbarkeit, großer innerer Spannung, Ruhelosigkeit Berührungsempfindlichkeit; Kopfschmerzen/Migräne, kurz vor dem Einsetzen der Regel heftige Kreuzschmerzen, Abneigung gegen Wärme und einengende Kleidung; Verschlimmerung am Morgen beim Aufwachen.

Lilium tigrinum

bei Senkungsbeschwerden im Unterleib; überkreuzt die Beine, um den Unterleib zu stützen, Herzbeschwerden, Angst.

Lycopodium

 

bei Übellaunigkeit, Empfindlichkeit, Melancholie, Blähbauch und Völlegefühl; Bauchschmerzen, mag niemanden Sehen, Depressionen, Verlangen nach Süßem; Verschlimmerung durch Ruhe, Wärme, Bettwärme; Besserung durch Bewegung und kühle, frische Luft.

Magnesium phosphoricum

bei krampf- und kolikartigen Schmerzen sowie Erschöpfung; Verschlimmerung durch Kälte; Besserung durch Wärme und Druck.

Natrium chloratum

 

bei Reizbarkeit und Abgespanntheit; introvertiert, Kreuzschmerzen, Gefühl des Abwärtsdrängen im Unterleib, Durst, Verlangen nach Salzhaltigem, weißer Ausfluss; Verschlimmerung am Vormittag.

Nux vomica

 

bei Reizbarkeit, Nervosität, Überempfindlichkeit und Ungeduld; Schmerzen in Bauch und Brüsten, Übelkeit, Brechneigung, starkes sexuelles Verlangen, Kälteempfindlichkeit, Arbeitswut, Regel meist zu früh, zu lang, zu stark, zeitweise unterbrochen; Verschlimmerung frühmorgens und durch Essen; Besserung durch Ruhe.

Platinum metallicum

 

bei Kopfschmerzen, Stimmungsschwankungen und wehenartigen Bauchschmerzen; Stolz, Hochmut und Überheblichkeit im Wechsel mit Angst und Melancholie, bei einsetzender Regel bekommen die Schmerzen krampfartigen Charakter, Neigung zu Erkrankungen der weiblichen Organe, starkes sexuelles Verlangen; Verschlimmerung durch Kränkungen; Besserung im Freien.

Pulsatilla

 

bei Weinerlichkeit, Depressionen und Stimmungsschwankungen; Ausfluss, Schmerzen in Kopf, Unterleib und Brüsten, Regel kommt spät und schwach, Patientin verträgt keine Wärme und keine fette Nahrung, verlangt nach frischer Luft, ist überempfindlich, gefühlsbetont und fühlt sich unverstanden; Besserung durch Bewegung und Beschäftigung.

Sepia

 

bei Reizbarkeit, Launigkeit; Kopfschmerzen, Ausfluss, Übelkeit, Spannungsgefühl in der Brust, übler Geruch aller Ausscheidungen, Gefühl des Abwärtsdrängen der Gebärmutter, Urin geht unkontrolliert ab, Verlangen nach Wärme; Besserung durch Bewegung und frische Luft.

Ernährung

Manche Mediziner führen die Beschwerden beim PMS unter anderem auf einen Mangel an Vitaminen, Mineralien und Ballaststoffen zurück. Sorgen Sie daher für eine ausgewogene Ernährung mit reichlich Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralstoffen.

Wichtig sind für Sie vor allem Vitamin B6 und die Mineralstoffe Magnesium und Zink. Auch eine Reduktion des Fettverzehrs soll hilfreich sein. Wenn Sie besonders unter Wasseransammlungen leiden, können insbesondere Vitamin B6, Vitamin E, Calcium und Magnesium hilfreich sein.


Gesund sind für Sie vor allem folgende Lebensmittel

Fleisch

Hühner-, Schweinefleisch

Fisch

Fisch allgemein

Nährmittel

Vollkornprodukte, alle ungeschälten Getreidesorten

Milchprod.

Milch, Milchprodukte allgemein

Eier

Eier allgemein

Gemüse

Kohl, Bohnen, Linsen, Feldsalat, Kartoffeln

Obst

Kirschen, Bananen, Nüsse, Obst allgemein, getrocknete Aprikosen

Sonstiges

Hefe

 

  • reich an Vitamin B6 sind: Hühner- und Schweinefleisch, Fisch, Gemüse (Kohl, Bohnen, Linsen, Feldsalat, Kartoffeln) und Obst (Kirschen, Bananen).
  • reich an Magnesium sind: Milch, Fleisch, Vollkorn, Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Nüsse, Obst.
  • reich an Zink sind: Fleisch, Fisch, Vollkornprodukte, Milch und Milchprodukte, Eier, Hefe.
  • reich an Ballaststoffen sind: Vollkornbrot, alle ungeschälten Getreidesorten, faserreiches Obst und Gemüse. Ballaststoffreiche Kost hilft, wenn Sie besonders das Völlegefühl quält.

Stehen bei Ihnen die Wasseransammlungen im Vordergrund? Eine kaliumreiche Kost begünstigt die Wasserausscheidung. Ungünstig wirken sich aus: zuviel Kochsalz, Alkohol, Nikotin, koffeinhaltige Getränke wie Kaffee, Tee, Cola-Getränke. Wenn Sie ein paar Pfunde zuviel haben, sollten Sie eine kalorienreduzierte Mischkost bevorzugen.

Hausmittel

Gegen das unangenehme Spannen der Brust haben sich folgende Hausmittel bewährt:


Prießnitz-Brustwickel:

Sie benötigen eine Fangopackung oder saugfähiges Tuch und Eiswürfel. Fangopackung/saugfähiges Tuch in mit Eiswürfel versetztes Wasser tauchen. Leicht auswringen. Dann um die schmerzende Partie legen und dicht umwickeln.


Ansteigendes Armbad:

Sie brauchen eine Armbadewanne/Waschbecken mit Überlauf und warmes Wasser (anfangs circa 33 Grad Celsius, Anstieg bis auf 40 Grad Celsius).

Gefäß mit warmem Wasser füllen und mit beiden Armen bis zur Mitte des Oberarms eintauchen. Dann die Temperatur durch Hinzufügen von heißem Wasser langsam innerhalb von zehn bis 20 Minuten bis auf 40 Grad Celsius steigern. Anschließend abtrocknen und Bettruhe. Keine kalte Anwendung im Anschluss.

Bitte beachten Sie:

  • Temperatur möglichst unmerklich steigern
  • es sollte nicht zu Herzklopfen (Tachykardie) und/oder Schweißausbruch kommen

Nicht anwenden bei Stauungszuständen der Arme (venös oder lymphatisch).

Sport/Fitness

Gönnen Sie sich Pausen und lassen Sie einmal Ihre Seele baumeln. Genießen Sie ein warmes Bad und/oder Ihre Lieblingsmusik und schlafen Sie ausreichend. All das hilft, die kritischen Tage besser zu überstehen.


Erlernen Sie ein Entspannungstraining

Was halten Sie von Yoga oder Autogenem Training? Beides sind anerkannte Methoden, um Stress und Spannungen abzubauen. Versuchen Sie es einmal. Entsprechende Kurse bieten unter anderem Volkshochschulen, Sportvereine oder Krankenkassen an.


Üben Sie Ausdauersport aus

Als Fitnesstraining empfiehlt sich für Sie Ausdauersport. Dadurch werden Spannungen abgebaut und die Wasserausscheidung gefördert. Ideal sind beispielsweise Schwimmen, Gymnastik, Fahrradfahren, Walking, Skilanglauf, Rudern und Jogging. Falls Sie Übergewicht haben, bevorzugen Sie eine Sportart, die Ihre Gelenke möglichst wenig belastet, beispielsweise Schwimmen oder Fahrradfahren. Ausschlaggebend ist vor allem die Regelmäßigkeit des Trainings weniger die Intensität.

Falls Sie untrainiert sind, sprechen Sie vor dem Training mit Ihrem Arzt, damit Sie sich nicht überfordern.


Sonstiges

  • Akupunktur
  • Bioresonanztherapie
  • Enzymtherapie
  • Elektroneuraltherapie
  • Verhaltenstherapie
  • tiefenpsychologische Behandlung

Unter anderem werden folgende Therapieverfahren bei Mastodynie (Spannungsgefühl und Schwellungen der Brust) eingesetzt: