Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Informationen über Röteln

  • Krankheitsbild
  • Krankheitsverlauf
  • Wann zum Arzt
  • Überblick

Krankheitsbild

Bei den Röteln handelt es sich um eine Infektion mit Viren, die weltweit verbreitet sind. 80 bis 90 Prozent der Menschen infizieren sich damit bereits im Kindesalter, bei uns bevorzugt im Frühjahr.

Das Virus wird durch Tröpfcheninfektion übertragen. Es dringt über die Schleimhaut der Atemwege ein und vermehrt sich im Lymphgewebe. Nach zwei bis drei Wochen kommt es bei der Hälfte der infizierten Personen zu den typischen Krankheitssymptomen, bei der anderen Hälfte verläuft die Erkrankung symptomlos.

Das Virus verursacht einen charakteristischen Hautausschlag: rote, linsengroße Flecken, zuerst im Gesicht, dann am ganzen Körper. Hinzu kommen Lymphknotenschwellungen am Kopf sowie mäßig erhöhte Temperaturen. Auch eine vergrößerte Milz, Kopfschmerzen, Gelenkschmerzen (besonders in den Fingergelenken) und Entzündungen der Nasenschleimhaut sowie der Augenbindehaut sind möglich. Das Allgemeinbefinden ist normalerweise wenig beeinträchtigt. Die Hauterscheinungen verschwinden nach einigen Tagen.

Gefährlich ist vor allem die Erstinfektion einer Schwangeren mit dem Virus, weil sie schwerste Folgen für das ungeborene Kind haben kann, zum Beispiel: Blindheit, Taubheit, Herzfehler, geistige Behinderungen, Leberentzündung und sogar den Tod.

Die Ansteckungsfähigkeit beginnt bereits eine Woche vor Ausbruch der Hauterscheinungen und hält bis zu einer Woche nach Auftreten der Flecken an.

Krankheitsverlauf

Eine Rötelninfektion verläuft üblicherweise ohne weitere Komplikationen. Eine Ausnahme stellt die Erstinfektion einer Schwangeren ohne ausreichenden Impfschutz dar.

Hierdurch kann es speziell in der Frühschwangerschaft zu einer schwerwiegenden Beeinträchtigung mit bleibenden Schäden des ungeborenen Kindes kommen. Deshalb ist ein ausreichender Rötelnimpfschutz unerlässlich und sollte vor dem Eintreten einer Schwangerschaft kontrolliert werden.

Wer eine Rötelninfektion erfolgreich überstanden hat, verfügt in der Regel über eine lebenslange Immunität, das heisst es erfolgt dann keine erneute Erkrankung an Röteln mehr.


Diagnose

Die Vorgeschichte und die körperliche Untersuchung geben erste richtungweisende Hinweise. Im Zweifelsfall kann die Diagnose durch Blutuntersuchungen bestätigt werden, bei der spezifische Antikörper gegen die Viren nachgewiesen werden. Auch ein direkter Nachweis der Virus-RNA ist möglich.

Wann zum Arzt

Wer an Röteln erkrankt und Symptome aufweist, die nicht zum Krankheitsbild gehören, sollte einen Arzt konsultieren.

Es sollte SOFORT ein Arzt aufgesucht werden, wenn

  • Krämpfe, Berührungsempfindlichkeit oder rote Flecken auftreten, die auf Druck nicht verschwinden (Hinweis auf Hautblutung)

  • Fieber länger als zwei bis drei Tage andauert, es während der ersten zwei Lebensmonate auftritt, 41 Grad Celsius oder mehr erreicht oder wenn Fieber aufgrund einer Vorerkrankung sofort abgeklärt werden muss

  • der Erkrankte Zeichen einer Austrocknung zeigt (Durst, trockene Schleimhäute, verminderte Urinmengen)

  • das Kind teilnahmslos oder reizbar ist

Wichtig ist ein ausreichender Impfschutz bei Frauen im gebärfähigen Alter. Dieser sollte vom Arzt kontrolliert werden, bevor es zu einer Schwangerschaft kommt.


Homöopathische Arzneimittel 

Aconitum

 

Mittel (nur) für die allererste Phase mit plötzlichem Krankheitsbeginn, trockenem Fieber, großem Durst, Berührungsempfindlichkeit und Unruhe. Verschlimmerung der Symptome abends, nachts und durch Wärme

Überblick

Sind Sie weiblichen Geschlechts? Dann sollten Sie ihre Abwehrlage gegen das Virus bestimmen lassen, vor allem dann, wenn Sie vorhaben schwanger zu werden.

Hierzu genügt eine einfache Blutuntersuchung.

Bei Kindern verläuft die Erkrankung in der Regel mild und bedarf keiner spezifischen Therapie. Kausal wirkende Arzneimittel, die den Erreger direkt bekämpfen, gibt es leider nicht. Bei Bedarf lindern Medikamente die Symptome, so zum Beispiel fiebersenkende Arzneimittel das Fieber und entzündungshemmende Mittel die Gelenkschmerzen.

Bei begleitender Mittelohrentzündung wird der Arzt eventuell Antibiotika verordnen. Schmerzen durch geschwollene Lymphknoten lassen sich durch Wärme lindern. Auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sollte geachtet werden.

Röteln stellen für das Kind in der Regel keine große Belastung dar. Dennoch empfehlen die meisten Ärzte Bettruhe und fiebersenkende Maßnahmen. Wichtig ist, dass Erkrankte nicht mit werdenden Müttern zusammenkommen.


Vorbeugung

Seit 1974 gibt es gegen Röteln eine Impfung, die seit 1980 als Kombinationsimpfung mit Masern und Mumps empfohlen wird. Wegen der großen Gefahr für schwangere Frauen beziehungsweise das Ungeborene sollten sich vor allem Mädchen unbedingt gegen Röteln impfen lassen.