Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Schielen

  • Krankheitsbild
  • Symptome
  • Therapie

Krankheitsbild

Beim Schielen liegt eine Fehlstellung der Augen vor, die es unmöglich macht, mit beiden Augen ein und denselben Punkt zu fixieren.

Dabei wird unterschieden zwischen dem Innenschielen und dem Außenschielen. Bei ersterem – wie der Name schon sagt – ist ein Auge nach innen ausgerichtet. Diese Form des Schielens, die auch als konvergenter Strabismus bezeichnet wird, kommt am häufigsten vor. Jene Fehlstellung, bei der ein Auge nach außen gerichtet ist, was auch als divergenter Strabismus bezeichnet wird, tritt indes deutlich weniger auf.

In Abhängigkeit davon, wie sich das Schielen bemerkbar macht, spricht man entweder von Begleitschielen (konkomitanter Strabismus) oder von Lähmungsschielen (Strabismus paralyticus).


Begleitschielen

Begleitschielen tritt deutlich häufiger auf, als das Lähmungsschielen und kann sich bereits in der frühen Kindheit entwickeln. Es macht sich dadurch bemerkbar, dass das Auge, welches nach innen oder außen ausgerichtet ist, sich stets in die gleiche Richtung bewegt, wie das Führungsauge.

Zudem ist der zwischen beiden Augen befindliche Winkel stets unverändert. Ursache für diese Form der Fehlsichtigkeit können Fehlabläufe im Gehirn oder ein nicht behandelter Sehfehler sein.


Lähmungsschielen

Deutlich seltener tritt im Vergleich zum Begleitschielen das Lähmungsschielen auf. Die Ursache liegt meist in der Schädigung des Augenmuskels. Das betroffene Auge ist bewegungsunfähig in Folge dessen sich der Winkel zwischen beiden Augen ändert, je nachdem in welche Richtung das „gesunde“ Auge blickt. Betroffen vom Lähmungsschielen sind Menschen aller Altersklassen.


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Symptome

Durch die verschiedene Ausprägung des Schielens können auch unter­schiedliche Symptome und Beschwerden auftreten.

Bei den benannten Formen des Schielens blickt ein Auge in die gewünschte Richtung, das zweite jedoch folgt der Blicklinie nicht.

Vom Lähmungsschielen Betroffene klagen zudem darüber, dass sie bestimmte Dinge doppelt sehen und ihnen in dem Zusammenhang auch schwindlig und sogar übel wird.

Therapie

Je früher Schielen behandelt wird, desto größer sind die Chancen einer Korrektur.

Ist das Schielen angeboren, oder tritt in den ersten Lebensjahren auf, so sollte eine Korrektur bis zum Schuleintritt abgeschlossen sein. Das ist deshalb von Bedeutung, weil sich das beidseitige Sehen nur bis zu diesem Zeitpunkt noch mit entsprechendem Training beeinflussen lässt.

Dazu setzt der Arzt zunächst eine Sehhilfe ein, die einen unter Umständen bestehenden Brechungsfehler des abweichenden Auges berichtigt. Anschließend wird das gesunde Auge für eine bestimmte Dauer abgeklebt, um das andere Auge zu stärken. Wird das zeitige Korrigieren des abweichenden Auges unterlassen, kann dies die Sehkraft dieses Auges nachhaltig schwächen.

In einigen Fällen lässt sich das Schielen der sehr jungen Betroffenen nicht durch das vorher genannte Verfahren beheben. In diesem Fall kann je nach Ursache auch eine Operation Abhilfe schaffen.

Beim Lähmungsschielen ist die Behandlung unlängst schwieriger. Entweder es kommt von allein zu einer Verbesserung des Zustandes, oder der Betroffen greift auf eine extra angefertigte Brille zurück, welche es ermöglicht, zumindest beim Blick geradeaus nicht doppelt zu sehen.

Häufig, aber nicht immer, hat Schielen bei Kindern seine Ursache in einer Fehlstellung der Augen. Da jedoch auch ernsthafte Erkrankungen am Auge als Auslöser in Frage kommen, sollte beim ersten Auftreten unbedingt ärztlicher Rat eingeholt werden.