Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Schlafapnoe-Syndrom

  • Krankheitsbild
  • Diagnostik
  • Ursachen
  • Symptome und Folgen
  • Therapie

Krankheitsbild

Schlafapnoe beschreibt in der Medizin Atemaussetzer von mehreren Sekunden während des Schlafes. Treten mehr als zehn solcher Atempausen in der Stunde auf, bezeichnet man dies als Schlafapnoe-Syndrom.

Die Atempausen führen aufgrund der Sauerstoffunterversorgung zu wiederholten Aufwachphasen während des Tiefschlafs. Diese Schlafunterbrechungen werden jedoch von den Betroffenen zumeist nicht bemerkt.

Daraus resultierend ist das Beschwerdebild des Schlafapnoe-Syndroms unter anderem durch eine intensive Tagesmüdigkeit oder auch durch eine Leistungsminderung gekennzeichnet.

Diagnostik

Das Schlafapnoe-Syndrom ist in der Bevölkerung oft vertreten – bei Männern häufiger als bei Frauen – und erfordert in jedem Fall eine fachärztliche Untersuchung.

In einem Anamnesegespräch stellt der Arzt dem PatientenFragen zu typischen Symptomen, wie Morgenmüdigkeit, Kopfschmerzen oder Leistungsminderung. Desweiteren ist auch die Befragung des Partners der Betroffenen von Bedeutung, denn häufig bemerken diese erst ein unregelmäßiges Schnarchen während des Schlafens bei ihrem Lebensgefährten.

Bei Verdacht auf Schlafapnoe erfolgt die Diagnosestellung stufenweise und wird mittels eines Schlafapnoe-Screenings in der häuslichen Umgebung des Betroffenen eingeleitet. Dabei zeichnen spezielle Messgeräte (Pulsoxymeter, cardiorespiratorische Polygraphie) während des Schlafes verschiedene Parameter(Atemgeräusche, Atem- oder auch Herzfrequenz) des Patienten auf.

Am nächsten Morgen erfolgt die computergestützte Auswertung der Daten in der Praxis. Ergibt die Auswertung ein auffälliges Screening(Sauerstoffunterversorgung des Körpers, unregelmäßige Atemgeräusche), wird der Patient vom behandelnden Facharzt in ein Schlaflabor überwiesen.

Im Schlaflabor erfolgt eine Polysomnographie als umfassendste schlafmedizinische Untersuchung. Dazu werden am Körper des Patienten mehrere Elektroden und Sensoren angebracht, die es ermöglichen die verschiedenen Körpersignale während des Schlafes gleichzeitig zu messen.

Die Polysomnographie erfordert einen Aufenthalt von bis zu zwei Nächten im Schlaflabor.

Folgende Körperfunktionen werden zusätzlich im Rahmen der Polysomnographie aufgezeichnet:

  • Die Hirnströme (Elektroenzephalogramm) sowie die Augenbewegungen des Patienten (Elektrookulografie), um die verschiedenen Schlafstadien zu analysieren.
  • Ebenso werden die Atemströme an Mund und Nase ermittelt, um die Art der Schlafapnoe und der Atemstörung genauer bestimmen zu können.
  • Desweiteren wird der Luftdruck in der Nase gemessen (Rhinomanometrie), um mögliche Verengungen der oberen Atemwege auszuschließen.
  • Ein Elektrokardiogramm dient der Kontrolle der Herzfrequenz und liefert Hinweise auf Herzrhythmusstörungen.

Um die Diagnostik zu vervollständigen, kann der zuständige Facharzt eine Lungenfunktionsprüfung als ergänzende Untersuchung anweisen. So kann eine Atemwegserkrankung, wie Asthma bronchiale, als mögliche Ursache für Atemaussetzer ausgeschlossen werden.

Die umfassende Diagnostik wird zumeist durch eine labortechnische Blutuntersuchung abgeschlossen. Das Blut wird hierbei auf eine vermehrte Produktion von roten Blutkörperchen untersucht, welche die Folge der nächtlichen Sauerstoffunterversorgung des Körpers oder einer Lungenschwäche sein kann.

Ursachen

Grundsätzlich werden in der Medizin zwei Formen der Schlafapnoe unterschieden:

  • das Obstruktive Schlafapnoe-Syndrom
  • das Zentrale Schlafapnoe-Syndrom

Treten beide Formen bei einem Patienten auf, bezeichnet man dies als gemischtes Schlafapnoe-Syndrom.

Risikofaktoren wie Übergewicht, Alkoholkonsum oder auch die Einnahme von Beruhigungsmitteln, können das Auftreten von Schlafapnoen fördern. Auch Nasenpolypen sowie Nasenscheidewandverkrümmungen können Schlafapnoen begünstigen.

Das Obstruktive Schlafapnoe-Syndrom wird durch eine Entspannung der Rachen- und Atemwegsmuskulatur verursacht, in deren Folge der obere Atemwegsbereich beim Einatmen zusammenfällt. Der kurze Atemwegsverschluss führt zu einem Sauerstoffabfall im Blut – auch Hypoxie genannt –, wodurch eine Aufwachreaktion des Körpers folgt.

Aufgrund des Erwachens werden die Atemwege des Betroffenen wieder geöffnet und der Schlaf wird zumeist mit einem geräuschvollen Schnarchen fortgeführt.

Das Zentrale Schlafapnoe-Syndrom wird durch eine Schädigung des zentralen Nervensystems (ZNS) verursacht. In Folge der Schädigung des ZNS ist die Atemregulation gestört, sodass es zu Atemaussetzern kommen kann.

Die Form des Zentralen Schlafapnoe-Syndroms tritt im Gegensatz zum obstruktiven Typ nur vereinzelt auf und resultiert oft aus einer Hirnschädigung oder auch einer Herzinsuffizienz.

Symptome und Folgen

Meist bemerken die Partner der Betroffenen deren nächtliche Atemaussetzer und drängen auf einen Arztbesuch.

Neben den erwähnten Atemaussetzern sind folgende Symptome bei der Schlafapnoe angezeigt:

  • Durchschlafstörungen
  • Kopfschmerzen und Schwindel nach dem Erwachen
  • Herzrhythmusstörungen
  • Tagesmüdigkeit sowie Einschlafneigung
  • Konzentrationsstörungen
  • Leistungsminderung
  • Libidoverlust


Folgen

Bleibt eine Schlafapnoe unbehandelt, besteht ein hohes Risiko für Herz-Kreislauferkranken, Schlaganfälle, Herzinfarkte und Bluthochdruck. Auch das Auftreten von Magengeschwüren, Depressionen oder Tinnitus ist oft die Folge.

Therapie

Um ein gezieltes Therapieverfahren anwenden zu können, orientiert sich der behandelnde Arzt am Untersuchungsbefund.

Primär werden die Betroffenen dazu angehalten ihre Lebensgewohnheiten zu ändern. Die Gewichtsabnahme bei Übergewicht sowie der Verzicht auf Alkohol, Nikotin und die Einnahme von Beruhigungsmitteln, sind wesentliche Aspekte der Therapie.

Die nächtliche Anwendung einer CPAP-Maske (Continuous Positive Airway Pressure) verhindert Atemaussetzer während des Schlafes. Im Rahmen dieser Therapie wird mit Hilfe einer Atemmaske ein Überdruck in den Atemwegen des Patienten erzeugt, sodass der kurzeitige Zusammenfall der Atemwege verhindert wird.

Anatomische Ursachen wie Nasenpolypen, Nasenscheidewandverkrümmungen oder auch Fehlbildungen des weichen Gaumens, können bei einigen Patienten operativ behoben werden. Chirurgische Eingriffe sollten mit dem behandelnden Facharzt besprochen und abgewägt werden.