Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Septischer Schock

  • Krankheitsbild
  • Ursachen
  • Symptome und Diagnose
  • Therapie

Krankheitsbild

Ein septischer Schock bezeichnet eine entzündliche Kettenreaktion des Immunsystems mit akutem Kreislaufversagen auf eine schwerwiegende Infektion (Sepsis).

Ohne schnelle Behandlung endet der septische Schock, aufgrund des drohenden multiplen Organversagens, in den meisten Fällen tödlich.

Ein septischer Schock liegt vor, wenn die Symptome des sogenannten Systemischen Inflammatorischen Response-Syndroms (SIRS) – einer systemischen Entzündungsreaktion des Immunsystems – vorliegen. Dabei handelt es sich um eine schwere Infektion des gesamten Körpers, die mit einem drastischen Blutdruckabfall auf unter 90 mmHg (Millimeter Quecksilbersäule) einhergeht.

Die Folge ist eine Minderdurchblutung der lebenswichtigen Organe und das Risiko für lebensgefährliches Multiorganversagen.

Auslöser eines septischen Schocks ist in der Regel eine vorausgegangene Sepsis (Blutvergiftung).


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Ursachen

In den meisten Fällen geht einem septischen Schock eine Blutvergiftung (Sepsis) voraus, die zu der systemischen inflammatorischen Entzündungsreaktion (SIRS) des Körpers führt.


Für Betroffene besteht Lebensgefahr

Bei einer Sepsis haben Bakterien, Viren, Pilze und Toxine eine Infektion ausgelöst, die vom Immunsystem nicht mehr lokal begrenzt werden können. Das führt dazu, dass sich die Mikroorganismen über den gesamten Blutkreislauf ausbreiten und mehrere Organe gleichzeitig infizieren. Eine solche systematische Entzündungsreaktion wird als das Systemische Inflammatorische Response-Syndrom (SIRS) bezeichnet.

Beim SIRS reagiert das Abwehrsystem des Patienten zunächst mit einem enormen Sinken des systolischen Blutdruckwertes, was bei Nichtbehandlung zum tödlichen Organversagen führt.


Weitere Auslöser

Neben einer Blutvergiftung können auch schwere und weit fortgeschrittene Erkrankungen der Niere sowie eine Entzündung des Bauchfells (Peritonitis), der Lunge oder der Gallenblase das Systemische Inflammatorische Response-Syndrom und damit einen septischen Schock auslösen.

Ärztliche Behandlungen, wie Operationen oder Punktionen, aber auch Verbrennungen und infizierte Wunden können ebenfalls Gründe für einen septischen Schock sein.

Symptome und Diagnose

Ein septischer Schock führt zu schwerem Kreislaufversagen und lebensgefährlichen Symptomen wie das multiple Organversagen.


Erste Anzeichen sind

Diese Hypotonie führt zu einer Minderdurchblutung der inneren Organe. Ein Kreislaufschock bis hin zum tödlichen Multiorganversagen ist die Folge.


Diagnose

Ein septischer Schock ist ein lebensgefährlicher Krankheitszustand, der vom behandelnden Mediziner bereits in der Diagnose viel Erfahrung und schnelles Handeln erfordert.

Grundlage bildet eine Blutuntersuchung, um die bakteriellen oder viralen Erreger für die Entzündungsreaktion zu ermitteln.

Weiteren Aufschluss gibt der individuelle Krankheitsverlauf des Patienten.

Therapie

Da beim septischen Schock akute Lebensgefahr besteht, muss der Patient schnellstmöglich ins Krankenhaus, um intensivmedizinisch behandelt zu werden.

Nur so kann die Funktionstüchtigkeit der Organe und des Immunsystems aufrecht erhalten oder wieder hergestellt werden. Denn mit Eintreten des septischen Schocks fallen häufig gleich mehrere Organe aus – ein lebensgefährlicher Zustand, der unbehandelt zum Tod führt.


Erste Hilfe durch Medikamente

Je nachdem, welche Erreger – Bakterien, Viren oder Pilze – bei der Diagnosestellung als Auslöser ermittelt wurden, werden dem Patienten entsprechende Wirkstoffe – Antibiotika, Antiviralia, Antimykotika oder Antiparasitika – verabreicht, um die Bakterien abzutöten.

Außerdem werden Medikamente verordnet, um die Organfunktionen zu stabilisieren.


Kreislaufstabilisierende Maßnahmen

Gegen den Wasser- und Elektrolytmangel durch das Kreislaufversagen bekommt der Patient eine Infusion zur Volumensubstitution verabreicht.

Durch die intravenöse Vergabe einer Elektrolytlösung (kristalloide Lösung) wird der Wasserhaushalt wieder ins Gleichgewicht gebracht. Sogenannte kolloidale Lösungen sorgen für ein Ansteigen des stark herabgesetzten Blutdrucks. Zeigt diese Volumentherapie keine Wirkung, kann die Vergabe von Adrenalin oder Noradrenalin helfen, den Blutdruck wieder anzuheben.

Darüber hinaus werden weitere Maßnahmen ergriffen, um den Kreislauf zu stabilisieren. Dazu zählt unter anderem die vermehrte Sauerstoffzufuhr, um den minder durchbluteten Organismus wieder zu aktivieren.

In der Regel wird der Patient bei der Therapie eines septischen Schocks in ein künstliches Koma versetzt.


Ursachenbekämpfung

Wesentlicher Bestandteil der Behandlung ist die Diagnose und Therapie des Infektionsauslösers. Nur so kann die Kettenreaktion der entzündlichen Prozesse gestoppt werden.

Neben der Verabreichung von Medikamenten kommen - je nach Art des Entzündungsherds - auch chirurgische Maßnahmen zum Einsatz.