Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Unfruchtbarkeit

  • Überblick
  • Diagnostik
  • Konventionelle Medizin
  • Komplementäre Medizin

Überblick

Eine Schwangerschaft ist nicht genau planbar, weswegen es nicht unge­wöhnlich ist, dass nicht sofort nach Absetzen von Verhütungsmitteln eine Befruchtung stattfindet.

Kommt es jedoch nach Jahren immer noch nicht zu einer Schwangerschaft, bedarf es Untersuchungen auf Sterilität und Infertilität. Inzwischen stehen umfangreiche Methoden in der Reproduktionsmedizin zur Verfügung, die aber nur in seltenen Fällen bei Frauen über 40 angewandt werden.

Ursachen

Ungewollte Kinderlosigkeit kann verschiedene Ursachen haben. In etwa 40 Prozent der Fälle ist der Mann unfruchtbar, weswegen zunächst ein Spermiogramm beim Mann durchgeführt werden sollte, um diese Möglichkeit auszuschließen.

Ein andere häufiger Grund für Unfruchtbarkeit sind hormonelle Störungen. Diese können sowohl durch Lebensumstände wie zu viel Stress, Beziehungsprobleme, Alkohol oder Drogen zu Stande kommen. Außerdem nimmt die Hormonproduktion im Alter ab, weswegen die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft mit den Lebensjahren geringer wird.

Es können aber auch Genitalinfektionen vorliegen oder Erkrankungen der Gebärmutter und des Gebärmutterhalses sowie Fehlbildungen in der Scheide.


Symptome

Trotz eines Kinderwunsches und regelmäßigem ungeschützten Geschlechtsverkehrs kommt es innerhalb eines Jahres nicht zu einer Schwangerschaft.

Diagnostik

Da die Gründe einer Unfruchtbarkeit vielfältig sein können, bedarf es umfangreichen Untersuchungen beider Partner, um die Ursache zu klären.

Folgende diagnostische Verfahren können zum Einsatz kommen:

  • Krankengeschichte: eine Ursache des unerfüllten Kinderwunsches kann eine derzeitige Erkrankung der Partner (z.B. Infektionen, Allergien) sein 

  • Vegetative Krankengeschichte: oftmals sind auch chronische Erkrankungen ursächlich für eine Unfruchtbarkeit (z.B. Diabetes mellitus, Schilddrüsenfunktionsstörungen)

  • Sozialanamnese: auch psychische und körperliche Belastungen, wie Stress im Beruf oder Privatleben, können sich negativ auf die Fruchtbarkeit auswirken

  • Allgemeine körperliche Untersuchung: kann mit Hilfe von Blutuntersuchungen auf hormonelle oder genetische Veränderungen überprüft werden

  • Gynäkologische Untersuchung: mithilft der gynäkologischen Tastuntersuchungen können Tumore und Eierstockentzündungen ausgeschlossen werden. Auch Abstriche und können mögliche Entzündungen und Erkrankungen aufdecken

  • Zyklusbeobachtung: durch diese Methode können Zyklusstörungen und günstige Tage der Empfängnisbereitschaft beobachtet werden

  • Invasive Diagnostik: dies beinhaltet eine Bauchspiegelung, eine Spiegelung der Eileiter und der Gebärmutter

Eine weitere Methode der Diagnostik ist das Spermiogramm, welches die mögliche Unfruchtbarkeit des Mannes untersucht.

Konventionelle Medizin

Die Art der Behandlung ist abhängig von der Ursache der Unfruchtbarkeit.

Bei hormonellen Störungen wird eine Hormonbehandlung durchgeführt.

Eine Eileiterverklebung kann durch eine Aufdehnung rückgängig gemacht werden, was aber nicht immer zum Erfolg führt, da die veränderte Tubenschleimhaut die befruchtete Eizelle nicht immer transportieren kann.

Genitalinfektionen müssen medikamentös behandelt werden.

Ist die Ursache beim Mann zu suchen, muss sich dieser in Behandlung begeben. Als letzter Ausweg bleibt eine künstliche Befruchtung.

Komplementäre Medizin

Sind alle medizinischen und chirurgischen Möglichkeiten ausgeschöpft, kommen alternative Behandlungsmöglichkeiten in Betracht.

Oft sind es seelische Ursachen, die für die Kinderlosigkeit verantwortlich sein können, weswegen auch Gesprächstherapien oder eine psychologische Betreuung weiterhelfen können.


Umstimmungstherapie

Diese naturheilkundliche Methode hat das Ziel, einen chronischen und reaktionsträgen Krankheitszustand, in diesem Fall die Unfruchtbarkeit, in ein akutes und damit beeinflussbares Stadium zurückzuholen. Dafür werden Eigenblutinjektionen in Kombination mit Pflanzenwirkstoffen eingesetzt. Es kann zu sogenannten Erstverschlimmerungen kommen, was aber langfristig zu einer Verbesserung des Zustandes führt.

Ernährungstherapie

Eine gesunde Lebensweise kann die Chance auf eine Schwangerschaft erhöhen. Eine vollwertige Ernährung mit vielen Vitaminen und Spurenelementen sowie dem Verzicht auf Alkohol, Zucker und tierische Fette wirkt sich positiv aus. Die Patientin sollte auf ein optimales Körpergewicht achten und Über-oder Unterernährung vermeiden. Auch Heilfastenkuren unter ärztliche Aufsicht sind zu empfehlen.


Psychotherapie

Nicht selten sind psychische Blockaden dafür verantwortlich, dass es zu keiner Schwangerschaft kommt. Es entsteht ein Gefühl der Verzweiflung und Minderwertigkeit, viele Frauen leider unter einem Schuldgefühl ihrem Partner gegenüber. Therapeutische Gespräche können helfen, diese negativen Emotionen zu überwinden.

Auch für den Mann kann eine Psychotherapie hilfreich sein, da ihm gegenüber oft ein Leistungsdruck aufgebaut wird, der der Fruchtbarkeit entgegen wirkt.

Naturheilkunde beim Mann

Liegt beim Mann eine Störung der Fruchtbarkeit vor, kann er in die komplementäre Therapie mit einbezogen werden. Es kommt eine Hormontherapie in Betracht, wenn schwerwiegende Defizite in der Samenqualität vorliegen. Es kann von großem Vorteil sein, wenn beide Partner an der Ernährungstherapie teilnehmen und gemeinsam ihre Lebensumstände ändern.

Aromatherapeutische Maßnahmen mit Damiana und Sägepalme können die Samenqualität verbessern. Vitamin E und B6 sowie Zink stärken die Zeugungskraft. Viel Stress, Alkohol oder zu enge Kleidung wirken sich dagegen negativ aus. Optimale Nahrungsmittel sind Nüsse, Bohnen und Joghurt.

Auch Methoden der Homöopathie und Physiotherapie können sich positiv auf die Fruchtbarkeit der Frau auswirken.