Darmkrebs-Früherkennung

  • Beschreibung
  • Untersuchung
  • Medizinische Indikation

Beschreibung

Anzeichen für Darmkrebs sind in der Regel eher unauffällig, weshalb Untersuchungen zur Vorsorge notwendig sind, um den Krebs frühzeitig zu erkennen. In Deutschland zählt Darmkrebs zur zweithäufigsten Krebserkran­kung und Todesursache. Darmkrebs wird jährlich bei etwa 35.000 Männern und Frauen in Deutschland diagnostiziert.  

Die Erkrankung an Darmkrebs hat verschiedene Ursachen, wie erbliche Veranlagung, andere Krebserkrankungen, Lebensstil (Bewegungsmangel, Übergewicht, Alkoholkonsum, Rauchen) und chronische Darmentzündungen (Morbus crohn, Kolitis ulzerosa). Ein familiäres Risiko besteht, wenn bereits Familienmitglieder an Darmkrebs erkrankt sind. Das Darmkrebsrisiko wird zudem durch eine ungünstige Ernährung erhöht, wozu vor allem ballaststoffarme, fleischreiche und fettige Nahrung zählen.

Die Krebserkrankung tritt an verschiedenen Stellen im Darm auf und entwickelt sich aus Schleimhautwucherungen, den sogenannten Darmpolypen. Diese Geschwulste sind zunächst gutartig und wachsen nur langsam, weshalb die Heilungschancen bei Früherkennung der Darmkrebserkrankung sehr gut sind. Am häufigsten kommt Darmkrebs im Dickdarm (Kolonkarzinom) und Mastdarm (Rektumkarzinom) vor, seltener im Dünndarm.  

Die Darmkrebsvorsorge umfasst folgende Untersuchungen:

Untersuchung

Die Krebsvorsorgeuntersuchung zur Früherkennung von Darmkrebst umfasst verschiedene Methoden:

  • Bei einer Tastuntersuchung (Rektumuntersuchung) tastet der Arzt mit dem Zeigefinger den letzten Abschnitt des Mastdarms auf innere Vorwölbungen oder Unregelmäßigkeiten an der Darmwand aus.

  • Die Darmspiegelung (Koloskopie) stellt die sicherste Diagnose bei der Krebsvorsorgeuntersuchung her, da sowohl der gesamte Mastdarm und Dickdarm als auch ein Teil des Dünndarms auf Veränderungen geprüft werden.  Dabei führt der Arzt das Endoskop, ein schlauchähnliches und flexibles Untersuchungsgerät, in den After ein und untersucht das Innere des Darms. Bei der Darmspiegelung werden gutartige Darmpolypen entfernt und von verdächtigen Stellen Gewebeproben (Biopsie) entnommen. Die entnommen Gewebeproben und Darmpolypen werden daraufhin unter dem Mikroskop auf Krebszellen untersucht.

  • Der Hämocculttest ist eine Untersuchung von drei verschiedenen Stuhlproben einer Woche. Im Labor werden diese Proben dann auf Blut untersucht. Wenn Blut im Stuhl festgestellt werden konnte, muss der Befund noch mit einer Darmspiegelung geprüft werden.

Medizinische Indikation

Die jährliche Krebsvorsorgeuntersuchung spielt eine wichtige Rolle bei der Früherkennung von Darmkrebs und wird von den gesetzlichen Krankenkassen ab dem 50. Lebensjahr übernommen.

Die Darmkrebs-Früherkennung umfasst ein Beratungsgespräch und alters- und situationsgerechte Untersuchungen, wie Tastuntersuchungen, Hämoculttest und Darmspiegelung.

  • Die Tastuntersuchung wird einmal jährlich ab dem 50. Lebensjahr durchgeführt. Die Untersuchung ist von besonderer Bedeutung, da sich 25 Prozent der Darmkrebserkrankungen nahe am After bilden. Tastuntersuchungen werden bei Frauen mit der gynäkologischen Untersuchung und bei Männern mit der Vorsorgeuntersuchung von Prostatakrebs durchgeführt.

  • Die Darmspiegelung ist ein Angebot der gesetzlichen Krankenkassen im Rahmen der Früherkennung von Darmkrebs, und kann ab dem 55. Lebensjahr in Anspruch genommen werden. Wenn kein Krebsleiden mit der Untersuchung festgestellt wird, erfolgt eine Wiederholung der Darmspiegelung nach zehn Jahren.

  • Der Hämocculttest kann alternativ zur Darmspiegelung aller zwei Jahre durchgeführt werden und wird auch ab dem 50. bis 54. Lebensjahr von den gesetzlichen Krankenkassen jährlich angeboten. 

Wenn die Untersuchungen einen Darmkrebsbefund ergeben, sorgen verschiedene medizinische Maßnahmen dafür, die Ausbreitung des Tumors und eventuelle Tochtergeschwülste (Metastasen) zu ermitteln.