Nährstoffe

Methionin

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Wissenswertes

Beim Methionin, auch als L-Methionin bezeichnet, handelt es sich um eine Aminosäure, also um einen Eiweißbestandteil. Methionin zählt zu den unentbehrlichen (= essentiellen) Aminosäuren, weil sie der menschliche Körper nicht selbst herstellen kann und deshalb auf die Zufuhr über die Nahrung angewiesen ist.

Methionin ist wichtig für Entgiftungsprozesse

Chemisch gehört Methionin zu den schwefelhaltigen Aminosäuren. Mit Hilfe des Schwefelatoms kann Methionin Methylgruppen übertragen, einem wichtigen Vorgang im intermediären Stoffwechsel, zum Beispiel bei Entgiftungsvorgängen in der Leber. Außerdem stellt Methionin H+-Ionen bereit und ist damit wesentlich an der Regulierung des Säure-Basen-Haushalts beteiligt. Darüber hinaus ist Methionin ist erforderlich, um Selen aus der Nahrung aufnehmen und im Körper transportieren zu können.

Bedarf

Der mittlere Bedarf an Methionin beträgt 39 mg pro kg Körpergewicht. Der tägliche Mindestbedarf (bei Homocystinurie) beträgt in mg pro kg Körpergewicht für:

Jugendliche, Erwachsene

unter 10

Kinder über 10 Jahren

circa 10

7-10 Jahre

10-13

4-6 Jahre

10-18

1-2 Jahre

10-20

Bei normaler, abwechselungsreicher Ernährung wird der Methioninbedarf mit der Nahrung gedeckt. Wer sich allerdings, beispielsweise aufgrund von Krankheiten, besonders eiweißarm ernährt, muss dafür sorgen, dass er zumindest die Deckung seines Mindestbedarfs über die Nahrung sicher stellt.

Arzneimittel können Methionin enthalten

Methionin-haltige Arzneimittel werden zum Beispiel eingesetzt:

  • bei Entzündungen der ableitenden Harnwege zur Ansäuerung des Harns

Der saure Urin hemmt das Bakterienwachstum und erhöht die Wirksamkeit einiger Antibiotika, zum Beispiel von Medikamenten mit Ampicillinen, Carbenicillinen, Sulfonamiden, Nitrofurantoin und Nalixidinsäure.

  • zur Vorbeugung und Verbesserung der Löslichkeit von Phosphat-Nierensteinen
  • bei chronischer Nierenschwäche zum Ausgleich eines Mangels an Aminosäuren und zur Reduktion der Guanidinbernsteinsäure-Konzentration.
  • zur Unterstützung von Entgiftungsreaktionen in der Leber

Hauptanwendungsgebiete sind Vergiftungen mit Paracetamol und die Vorbeugung und Therapie einer Fettleber

  • und darüber hinaus zum Beispiel zur Verbesserung der Wundheilung und bei Allergien.

Wenn Sie Methionin-haltige Medikamente zu sich nehmen...

dann sollten Sie darauf achten, gleichzeitig ausreichende Mengen an Folsäure, Vitamin B6 und Vitamin B12 zu sich zu nehmen. Denn ein hoher Methioninspiegel führt im Körper zu einer erhöhten Bildung von Homocystein, einem gefäßschädigenden Stoff, dem durch diese Vitamine vorgebeugt werden kann. Ein anhaltend hoher Verzehr methioninreicher Lebensmittel, vor allem von Fleisch- und Wurstwaren, aber ebenso methioninhaltiger Medikamente erhöht die Kalziumausscheidung und begünstigt damit die Entwicklung einer Osteoporose. Sprechen Sie, wenn Sie osteoporosegefährdet sind, Ihren Arzt oder Apotheker auf entsprechende Vorbeugungsmöglichkeiten an.

Außerdem kann Methionin Wechselwirkungen mit Arzneimitteln hervorrufen. Weisen Sie deshalb Ihren Arzt oder Apotheker stets auf Ihre Methionin-Einnahme hin.

Weiterhin darf Methionin bei bestimmten Erkrankungen nicht eingenommen werden. Hierzu zählen zum Beispiel Gicht, Nierensteine aus Oxalat oder Cystein, ein zu hoher Homocysteinspiegel, Übersäurerung und schwere Leberfunktionsstörungen wie Leberzirrhose.

Diese Lebensmittel enthalten besonders viel ...

Wer sich methionarm ernähren muss, sollte vor allem streng eiweißarm essen. Denn gerade Eiweiß ist besonders reich an Methionin. Allerdings muss darauf geachtet werden, dass Betroffene ihren Mindestbedarf an Methionin decken.

Mehr als 0,3 g Methionin in 100 g enthalten:

Fleisch

 

Fleisch allgemein, auch Geflügel. Am meisten enthält Pferdefleisch.

Wurst

Wurst allgemein

Fisch

Fisch allgemein, auch echter Kaviar. Am meisten enthält Stockfisch.

Milchprodukte

alle Milchprodukte, insbesondere Hartkäse, Milchpulver, Parmesan

Gemüse

Sojabohnen

Sonstiges

Eier, Agar-Agar, Hefe,Sojabrot,

Diese Lebensmittel enthalten besonders wenig ...

Als besonders methioninarm (bis 0,06 g Methionin pro 100 g) gelten:

Fette

Margarine, Butter

Gemüse

 

Pfifferlinge und Champignons sind extrem methioninarm. Wenig Methionin enthalten: Salat, Tomaten, Auberginen, Karotten, Paprika, Zwiebeln, Weiß-, Rotkohl, Kohlrabi, Erbsen, Mais, Spargel, grüne Bohnen, Kartoffeln, Spinat, Rosenkohl, Blumenkohl, Grünkohl

Obst

Obst allgemein

Sonstiges

Reisstärke, Weizengrieß, Obsttorte, Apfelstrudel, Zwetschgenkuchen aus Mürbeteig, Aprikosenteilchen aus Blätterteig (ohne Pudding).

Einen mittleren Methioningehalt (0,06-0,3 g Methionin pro 100 g) weisen auf:

Nährmittel

Brot, Backwaren, Cornflakes, Reis, Haferflocken, Eierteigwaren

Milchprodukte

Milch

Sonstiges

Nüsse, wie z.B. Kokosnuss, Haselnuss, Walnuss, Mandeln, Erdnuss