Der Frühsommer ist Hochsaison für Zecken

Achtung! - Zecken übertragen Krankheiten Im Frühsommer ist wieder Hochsaison für Zecken. Deshalb heißt es bei Aufenthalten im Freien aufgepasst! In Gärten, Parks und Grünanlagen lauern die blutsaugenden Parasiten, die das gefährliche FSME-Virus und damit die Frühsommer-Meningoenzephalitis übertragen. Sicherheit bietet die  FSME-Schutzimfpung.

Ähnlich wie eine Stechmücke braucht die Zecke einen Wirt, damit sie sich ernähren kann. Mit der Zeit hat sich die Zecke perfekt an ihre Umgebung angepasst. Intuitiv sucht sie sich eine geeignete „Saugstelle“, die der Wirt nicht gleich entdeckt (z.B. in der Kniekehle). Auch ihr Panzer ist so robust, dass er einem flüchtigen Kratzen oder Scheuern stand hält.


Lange Kleidung garantiert keinen Schutz

Zecken lieben es feucht und warm und sind ab einer Temperatur von 10 Grad Celsius aktiv. Sie leben im hohen Gras, in Gebüschen oder auch im Unterholz.

Entgegen weit verbreiteter Ansichten bietet langbeinige Kleidung nicht unbedingt einen Schutz vor Zecken. Der Parasit heftet sich an den Wirt und krabbelt so lange herum, bis er die passende Einstichstelle gefunden hat. Dort sticht die Zecke in die Haut und sondert gleichzeitig mit ihrem Speichel ein Betäubungsmittel ab, weshalb der Zeckenstich in den meisten Fällen unbemerkt bleibt. Trotzdem erschwerden Sie es den Zecken natürlich, wenn Sie hochgeschlossene Schuhe sowie langärmelige Bekleidung tragen und alles möglichst dicht abschließen - sprich, Hose beispielsweise zusätzlich in die Schuhe oder Socken stecken.


Zecken sind Krankheitsüberträger

Bei einem Stich filtert die Zecke das gesaugte Blut und gibt alle Bestandteile, die sie nicht benötigt, an den Wirt zurück. Das Blut mischt sich mit dem Speichelsektret der Zecke und kann unter Umständen gefährliche Erreger enthalten. Zwei der schwersten Krankheiten, die von Zecken übertragen werden, sind die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und die Borreliose.


Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)

Ausgelöst durch das FSME-Virus ist die Frühsommer-Meningoenzephalitis eine Krankheit, die das zentrale Nervensystem des Menschen angreift. Im klassischen Krankheitsverlauf bekommt der Patient grippeähnliche Symptome wie Kopfschmerzen, Fieber und Gliederschmerzen. Im schlimmeren Fall kann der FSME-Virus auch zu einer Gehirnentzündung führen, die sich durch Lähmungserscheinungen oder Sprach- und Schluckbeschwerden bemerkbar macht.

Zwischen 10 bis 20 Prozent aller Patienten haben nach der Infektion mit Spätfolgen zu kämpfen. Jährlich sterben jährlich 1 bis 2 Prozent aller Betroffenen an dem Virus. Jedoch führt nicht jede Infektion mit FMSE zum Ausbruch der Frühsommer-Meningoenzephalitis.


Borreliose

Die häufigste durch Zecken übertragene Krankheit ist die Borreliose, die von dem spiralförmigen Bakterium "Borrelia burgdorferi" ausgelöst wird. Nach Schätzungen erkranken jährlich zehntausende Deutsche an der Erkrankung.

Eine Borreliose macht sich durch ganz verschiedene und nicht spezifische Symptome bemerkbar, weshalb es häufig schwierig ist die Krankheit zu diagnostizieren. Im fortgeschrittenen Stadium kann eine Borreliose auch zu Herzproblemen, starken Schmerzen oder sogar zu einer Hirnhautentzündung führen.

Charakteristisch für Borreliose ist die sogenannte Wanderröte (Erythema migrans), die sich einige Tage bis Wochen nach dem dem Zeckenstich als ringförmige Hautrötung um die Einstichstelle bildet. Spätestens dann sollten Betroffene dringend ihren Hausarzt aufsuchen.


Risikogebiete

Die Borreliose wird ausschließlich durch einen Zeckenstich übertragen. Von Mensch zu Mensch können die Bakterien, die sogenannten Borrelien, nicht weitergegeben werden. Auch der FSME-Virus wird hauptsächlich durch den Holzbock verbreitet.

Auch in Deutschland übertragen Zecken die gefürchteten Erreger. Besonders im Süden sind die Parasiten mit dem FSME-Virus infiziert. Das Robert Koch-Institut gibt jedes Jahr eine aktualisierte Übersichtkarte mit den verzeichneten Risikogebieten in Deutschland heraus.

Besonders im Süden Deutschlands droht der FSME-VirusAllerdings weitet sich das Risikogebiet immer weiter nach Norden aus, weshalb jeder Zeckenstich ernst genommen werden sollte.

Achtung! - Zecken, die Borrelien übertragen, sind nichtsdestotrotz überall in Deutschland zu finden.


Was tun bei einem Zeckenstich?

Ein Zeckenstich sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Je schneller die Zecke entfernt wird, desto niedriger ist das Risiko an Borreliose zu erkranken. Denn die Übertragung des Borrelien-Viren in den Blutkreislauf dauert nach dem Stich bis zu zwei Stunden. Am besten wird das Tierchen mithilfe einer Pinzette oder einer Zeckenzange vorsichtig herausgezogen. Anschließend muss die Einstichstelle sorgfältig gereinigt und desinfiziert werden.

Aufgrund der Widerhaken am Zeckenkopf besteht die Gefahr, dass die Zecke in zwei Teile reißt und der Kopf im Körper stecken bleibt. Bei Verdacht sollte der Betroffene sicherheitshalber den Hausarzt konsultieren.


Schutzimpfung

Um sich vor der Frühsommer-Meningoenzephalitis zu schützen, können sich Patienten vorbeugend impfen lassen. Die FSME-Schutzimfpung ist besonders bei Aufenthalten in den Risikogebieten ratsam. Aber auch Landwirte, Jäger oder Forstarbeiter sollten sich gegen die Krankheit immunisieren lassen.

Gegen Borrelien gibt es keine Impfung oder Immunität. Eine mehrfache Infizierung mit den Bakterien ist möglich, weshalb Betroffene einen Zeckenstich immer ernst nehmen sollten.


Quellen:

http://www.rki.de

http://www.zecken.de