Die Pilzjagd ist eröffnet

Pilze im Wald sammelnDer September steht vor der Tür und mit dem feucht-warmen Wetterbedingungen wird auch die Pilzhaupt­saison 2014 eingeläutet. Die Vielfalt an Pilzen im Wald ist groß. Aber Vorsicht, nicht jeder Pilz ist zum Verzehr geeignet und sogar hochgiftig. Wer selbst gerne einmal Pilze sammeln möchte, der sollte folgende Informationen und Tipps rund um das Pilzesammeln beherzigen, um dieses Naturerlebnis voll auskosten zu können.

Nicht nur die letzten warmen Sonnenstrahlen im Spätsommer locken nach draußen zu einem Spaziergang in Wald und Flur. Denn auch die Hauptsaison der Pilze startet mit dem Beginn des Septembers.

Dieses Jahr konnten Pilzliebhaber bereits Anfang August in die Wälder ziehen und nach den gesunden Waldfrüchten Ausschau halten. Das feucht-warme Wetter der vergangenen Monate lässt die Pilze dieses Jahr besonders früh und üppig aus dem Boden sprießen.


Pilze selber sammeln

Selbst Geerntetes, Gepflücktes oder Gefangenes schmeckt in der Regel am besten. Da liegt es nahe, dass viele selbst in die Wälder ziehen um Pilze für die heimische Küche zu sammeln. Erfahrene Pilzsammler greifen beherzt zu und können schon auf den ersten Blick essbare von giftigen Pilzen unterscheiden. Unerfahrene Sammler oder Pilz-Neulinge dagegen wissen oftmals nicht bei welchen Pilzen es sich, um verzehrbare Speisepilze handelt. Dieses Unwissen ist jedoch gefährlich. Denn so mancher Pilz sieht zwar lecker aus, ist aber hochgiftig und kann bei Verzehr zu ernsten Gesundheitsschäden führen. Eine Pilzvergiftung droht dann, wenn versehentlich ein giftiger Pilz mit einem Speisepilz verwechselt und gegessen worden ist. Pilzvergiftungen können jedoch verschieden verlaufen.


Primäre Pilzvergiftung

Primäre Pilzvergiftungen treten beim Verzehr von sehr giftigen Pilzen, wie beispielsweise Fliegenpilzen auf. Die Symptome stellen sich bereits nach wenigen Minuten, maximal zwei Stunden ein. Erhöhter Speichelfluss, Schweißausbrüche sowie Übelkeit, Erbrechen, Benommenheit, Sehstörungen und akute Atemnot weisen auf eine solch lebensgefährliche Pilzvergiftung hin. Damit es nicht zum Tod durch Kreislaufversagen kommt, muss schnellstmöglich notärztliche Hilfe geholt werden.

Einige giftige Pilzsorten lösen manchmal erst nach ein paar Tagen schwerwiegende Vergiftungssymptome aus. Hierbei ist oft bereits die Leber durch die Giftstoffe stark in Mitleidenschaft gezogen worden und ohne schnelle ärztliche Behandlung droht tödliches Leberversagen.

Sollten Sie nach dem Verzehr gesammelter Pilze über Brechreiz, Durchfall, Übelkeit und Bauchkrämpfe klagen. Oder leiden Sie unter Benommenheit, übermäßigen Schweißausbrüchen oder Halluzinationen, rufen Sie sofort einen Arzt!!!


Sekundäre Pilzvergiftung

Am häufigsten kommen allerdings sekundäre Pilzvergiftungen vor. Diese sind mit Lebensmittelvergiftungen vergleichbar und treten nicht aufgrund von giftigen Pilzen auf. Vielmehr sind viele Speisepilze (außer Champignons) im rohen Zustand leicht giftig und können bei schlampiger Verarbeitung, wie falscher Transport, falsche Lagerung, oder eine zu kurze Kochdauer, auch zu Vergiftungsbeschwerden führen.

Oft sind auch Allergien gegen die gepflückten Pilze die Auslöser für Magen-Darm-Beschwerden, Durchfall, Erbrechen oder Atemnot.


Pilze richtig sammeln

Es ist wichtig, über die möglichen Gefahren des Selbersammelns von Pilzen gut Bescheid zu wissen. Denn mit dem richtigen Vorgehen und dem Verinnerlichen von ein paar Sicherheitsmaßnahmen können Sie sich abends auf ein leckeres Pilzgericht freuen.

  • Informieren Sie sich vorab im Internet oder in Büchern über essbare Speisepilze, die man im Wald finden kann. Vorsicht! Viele essbare Pilze haben giftige Doppelgänger. Achten Sie deshalb auf typische Unterscheidungsmerkmale.
  • Pflücken Sie nur die Speisepilze, die Sie mit Sicherheit kennen. Bei Zweifel lassen Sie den Pilz lieber stehen oder aber Sie suchen eine Pilzberatungsstelle auf, wo Sie kostenlos Ihren Pilzfund bestimmen lassen können.
  • Beim Pflücken gilt: Drehen Sie den Pilz behutsam aus der Erde raus (ein Messer können Sie auch benutzen) und schließen Sie das entstandene Erdloch wieder.
  • Transportieren Sie die Pilze bestenfalls luftig, d.h. in einem Korb. So können diese nicht verderben und matschig werden.


Pilze – lecker und gesund

Zuhause mit den Pilzen angekommen, stehen Ihnen verschiedene Möglichkeiten der Zubereitung offen. Egal, ob Sie eine sahnige Pilzpfanne planen oder aber die selbstgemachte Pizza mit Pilzen belegen möchten, die richtige Zubereitung der Pilze ist hierbei das A und O. Zunächst müssen Champignons, Pfifferlinge und Co. gründlich geputzt und von Waldresten sowie schädlichen Sporen gereinigt werden. Danach sollten die Pilze mindestens 15-20 Minuten im kochenden Wasser gegart oder aber in der Pfanne gebraten werden. Nur so erhalten Sie ein gesundes Lebensmittel.

Gesund ist das richtige Stichwort. Denn Pilze verfügen über große Mengen an wichtigen Nährstoffen, wie hochwertiges Eiweiß, Vitamin D, B-Vitamine sowie unter anderem Phosphor, Kalium und Eisen. Zudem ist der Fettgehalt der ballaststoffreichen Pilze sehr gering und liegt bei zirka 0,3 Gramm pro 100 Gramm. Wer auf seine Linie achtet, kann mit Pilzen also nichts falsch machen. Denn gerade einmal 100g der gesunden Waldfrüchte haben durchschnittlich (je nach Pilzsorte) 20 Kalorien. Sie können also ordentlich zulangen. Zumindest solange Sie die Pilze beim Zubereiten nicht übermäßig in Fett baden und mit weiteren gesunden Komponenten zubereiten. Wie wäre es beispielsweise mit Pilz-Bruscetta aus dem Ofen?

 

Rezept für Pilz-Bruscetta

Für zwei Personen benötigen Sie:

  • 8 Baguettescheiben
  • 200 g Ihrer gesammelten Pilze
  • etwas Öl zum Anbraten der Pilze
  • 100g geriebener Käse Ihrer Wahl
  • 1 Eigelb sowie ein 1 Eiweiß, was zu Schnee geschlagen wird
  • 1 EL gehackte Petersilie
  • 25 g fettarmer Frischkäse
  • 1 kleine Knoblauchzehe
  • Salz, Pfeffer, Gewürze nach Wahl


Zubereitung

Zunächst putzen Sie die Pilze gründlich, schneiden diese ggf. in Scheiben oder Stücke und braten sie mit dem Öl in der Pfanne an. Fügen Sie den gehackten Knoblauch sowie Salz, Pfeffer und weitere Gewürze Ihrer Wahl hinzu. Kochen oder braten Sie die Pilze solange an, bis das Wasser der Pilze verdampft ist.

Platzieren Sie die Baguettescheiben auf ein Backblech und heizen Sie den Backofen auf 180 Grad vor.

Vermischen Sie nun die angebratenen Pilze mit Frischkäse, Eigelb, geriebenen Käse, Petersilie und Gewürzen. Anschließend heben Sie den Eischnee unter die Masse. Dann verteilen Sie alles auf die 8 Baguettescheiben und schieben diese für 15 Minuten in den Backofen. Dazu passt ein grüner Salat.

Guten Appetit!