Wespenzeit - So schützen Sie sich

Wespenstiche können lebensgefährlich seinAuf jeder Gartenfeier im Spätsommer sind sie ungebetene Gäste: Wespen. Süße Speisen ziehen die schwarz-gelben Plagegeister ge­nauso magisch an wie Fleisch oder Bier. Wildes Fuchteln mit den Händen endet meist mit einem Stich, der sogar lebensgefährlich sein kann. Dabei können Sie sich mit einigen einfachen Maßnahmen vor den Insekten schützen.

Wespen sind nützliche Tiere: Sie fressen Insekten und Blattläuse, beseitigen Tierkadaver und bestäuben Pflanzen. Für die meisten von uns sind sie aber einfach nur nervig. Die in unseren Breiten vorkommenden Wespenarten ernähren sich nämlich vor allem von Nektar und süßen Pflanzensäften. Ihre Larven versorgen sie mit tierischem Eiweiß. Weil es einfacher ist, als selbst Nahrung zu suchen, bedienen sich Wespen gern auch an unserem Essen. Haben sie einmal ein Stück Kuchen oder ein saftiges Steak vom Grill ausgemacht, lassen sie sich nur noch schwer vertreiben.

Wer die Tiere mit wilden Schlägen verscheuchen will, riskiert einen schmerzhaften Stich, der gefährliche allergische Reaktionen hervorrufen kann. Wespen sind Aasfresser und können Krankheitserreger übertragen. Schützen Sie deshalb Ihre Lebensmittel vor ihnen und überprüfen Sie Ihren Impfschutz gegen Tetanus.

 

Wie halte ich Wespen auf Abstand? Wenn Sie gar nicht erst von Wespen belästigt werden wollen, beherzigen Sie die folgenden Tipps:

  • Verzichten Sie auf Kleidung mit grellbunten Farben und tragen Sie möglichst eng anliegende Kleidungsstücke, in denen sich die Tiere nicht verfangen können.
  • Verwenden Sie süßliche Parfums und parfümierte Kosmetik nur sparsam.
  • Verzehren Sie im Freien möglichst keine süßen Speisen und Getränke.
  • Decken Sie Speisen und Gläser ab. Wenn Sie Getränke direkt aus der Flasche oder der Dose zu sich nehmen, sollten sie stets einen Strohhalm benutzen, um nicht versehentlich eine Wespe zu verschlucken.
  • Räumen Sie Lebensmittelreste nach dem Essen so schnell wie möglich wieder weg.
  • Gehen Sie nicht barfuß über Wiesen. Sie könnten auf Wespen treten, die hier nach Nahrung suchen.
  • Gartenbesitzer sollten reifes Obst rechtzeitig ernten und Fallobst regelmäßig vom Boden aufsammeln.
  • Bringen Sie Fliegengitter an Ihre Fenster und Türen an.
  • Vertreiben Sie Wespen mit Gerüchen, die sie nicht mögen, zum Beispiel mit Basilikum, einer Zitronenscheibe, die mit Gewürznelken gespickt ist, oder mit in Salmiak getränkten Tüchern.
  • Lenken Sie Wespen mit überreifen Weintrauben ab, die Sie einige Meter von Ihrem eigenen Essbereich platzieren.

Sollte ihnen dennoch eine Wespe zu nahe kommen, bewahren Sie Ruhe. Wespen sind vielleicht lästig, aber nicht angriffslustig. Sie werden erst aggressiv, wenn sie sich durch heftige und hektische Bewegungen bedroht fühlen.

Wespen zu erschlagen ist ebenfalls nicht ratsam. Die sterbenden Tiere sondern Duftstoffe ab, die noch weitere Wespen anlocken. Auch sollten Sie niemals versuchen, die Insekten wegzupusten. Das in der Atemluft enthaltene Kohlendioxid gilt den Wespen als Alarmsignal und provoziert sie.

Wenn Sie von den Tieren hartnäckig verfolgt werden, ist es besser, sie vorsichtig mit den Händen wegzuschieben. Oder stehen Sie langsam auf und suchen sich einen anderen Platz, um in Ruhe weiter zu essen.


So behandeln Sie Wespenstiche richtig

Ein Wespenstich ist schmerzhaft und unangenehm, aber in den meisten Fällen harmlos. Wespengift enthält Histamin und andere allergene Substanzen, die dafür sorgen, dass die Haut rund um den Stich juckt, brennt und für einige Tage anschwillt.

Bei den meisten Menschen genügen einige einfache Maßnahmen, um die Beschwerden nach einem Wespenstich zu lindern:

  • Das Einreiben mit Zwiebeln lindert die SchwellungSollte noch ein Stachel in der Wunde stecken, entfernen Sie ihn vorsichtig mit einer Pinzette oder mit den Fingernägeln. Achten Sie darauf, den am Stachel hängenden Giftsack nicht zu berühren, damit nicht noch mehr Gift in den Körper gelangt.
  • Reiben Sie die betroffene Stelle mit einer rohen Zwiebel oder mit Zitronensaft ein, um die Schmerzen und die Schwellung zu mindern. Andere geeignete Hausmittel sind Umschläge mit Essiglösung und das Betupfen mit einer selbst hergestellten Salzlösung.
  • Kühlen Sie die Einstichstelle mit Eis, Kühlakkus oder kaltem Wasser.
  • Nach der Kühlung können Sie zusätzlich eine antiallergisch wirkende Salbe auftragen. Ein solches Antihistaminikum hilft gegen Juckreiz und Entzündungen der Haut.


Wespenstiche können lebensgefährlich sein

Nicht immer verläuft ein Wespenstich glimpflich. Ein Stich in Hals oder Mund kann sogar lebensbedrohlich sein, weil die Atemwege durch das Gift zuschwellen können. Bis zum Eintreffen des Notarztes muss die betroffene Stelle unbedingt gekühlt werden. Dazu kann man einen Eiswürfel lutschen oder kalte Umschläge auflegen.

Auch für Menschen mit einer Insektengiftallergie kann ein Wespenstich lebensbedrohlich sein. Bei ihnen reagiert der ganze Körper innerhalb kürzester Zeit mit allergischen Symptomen – von Juckreiz und geröteter Haut bis hin zu Kreislauf­problemen, Atemnot und Übelkeit. Im Extremfall tritt ein so genannter anaphylaktischer Schock ein, der zum Kreislaufversagen führt.

Wer um seine Allergie weiß, sollte bei längeren Ausflügen im Sommer stets ein Notfallset mit sich führen. Es ist in jeder Apotheke erhältlich und enthält Medikamente, die die allergische Reaktion sofort lindern.

Viele wissen gar nicht, dass sie allergisch sind. Treten nach einem Wespenstich Schwindel oder Herzrasen ein und bilden sich große Quaddeln auf der Haut, könnten dies Anzeichen einer Allergie sein. Lassen Sie sich in diesem Fall von einem Arzt untersuchen.