Frühlingsgefühle - spielen unsere Hormone verrückt?

FrühlingsgefühleWenn die Tage länger werden und die Vögel schon morgens laut zwitschern, dann steht der Frühling vor der Tür. Die Natur erwacht nach dem Winter und in der Tierwelt wird damit die Balz- und Paarungszeit eingeläutet. Doch auch wir Menschen unterliegen ganz speziellen Frühlingsgefühlen. Denn das Sonnenlicht bringt unsere Hormone auf Hochtouren und sorgt für gute Laune.


Goodbye Winterschlaf!

Die Sonne kitzelt auf der Nase, ein wohliges Gefühl macht sich im Körper breit und wir strotzen nur so vor Tatendrang – der Frühling weckt uns aus dem Winterschlaf und wir fühlen uns wie neugeboren. Doch dieser Wechsel von träger Winterfaulheit zu erquickender Frühlingseuphorie kommt nicht von ungefähr – das Sonnen- und Tageslicht stimuliert unseren Hormonhaushalt und hebt so die Laune.


Der Körper stellt den Hormonhaushalt um

Über die dunklen Wintermonate hat das Hormon Melatonin die Oberhand in unserem Körper. Melatonin ist das Schlafhormon und wird vermehrt bei Dunkelheit ausgeschüttet. Kein Wunder also, dass wir uns während der kalten Jahreszeit oft schläfrig und schlapp fühlen.

Mit dem Beginn des Frühlings werden die Tage jedoch heller und länger. Die Melatoninproduktion nimmt automatisch ab. Wir fühlen uns plötzlich wacher, fröhlicher und energiegeladener. Das liegt vor allem an dem Botenstoff Serotonin – dem Gegenspieler des Melatonins. Serotonin gehört zu den sogenannten Glückshormonen und wird durch Sonnenlicht aktiviert.

 

Liebespaar

Frühling bedeutet Paarungszeit – aber nur bei den Tieren

Mit dem Frühling beginnt in der Tierwelt die Paarungszeit. Dass der Frühling auch bei den Menschen die Sexualhormone stimuliert und eine gesteigerte Paarungswilligkeit herbeiführt, ist jedoch ein Mythos.

Zwar wird beim Mann im Frühling vermehrt Testosteron gebildet, das weibliche Sexualhormon Östrogen unterliegt jedoch anderen Regulierungsfaktoren, wie beispielsweise dem durch die Pille herbeigeführten künstlichen Zyklus. Tatsächlich werden nicht im Mai sondern im September die meisten Babys gezeugt.


Optische und olfaktorische Reize sorgen für Frühlingsgefühle

Sobald die Temperaturen steigen, kleiden wir uns wieder freizügiger und figurbetonter. Statt vermummten Gesichtern unter Kapuzen, Mützen und Schals, werden nackte Arme, Beine und Dekolletés gezeigt – das freut das Auge, steigert den Serotoninspiegel und hebt unser Gemüt.

Aber auch bunte Farben und frühlingshafte Gerüche der ersten Blüten oder von wachsendem Gras lassen unser Herz höher schlagen.