Stoßwellentherapie

Rubrik: Alternative Heilverfahren

IGeL-Text

Leistungsbeschreibung

IGeL - Stoßwellentherapie

Die extra­korporale Stoßwellen­therapie ist eine nicht-invasive Behandlungsmethode, die bei orthopädischen, schmerzthera­peuthischen und chirurgischen Krankheitsbildern wirksam einge­setzt wird. Ursprünglich wurden vor allem Nieren- und Blasensteine mit der Stoßwellentherapie behandelt. In der modernen Medizin wird die Stoßwelle aber auch bei ortho­pädischen und chirurgischen Erkrankungen wie Tennisarm, Kalkschulter oder nicht verheilenden Knochenbrüchen eingesetzt.

Akustische Druck- und Zugwellen mit einem plötzlichen Druckanstieg können ihre Energie übertragen und werden deshalb als Stoßwellen bezeichnet. In der Medizin wird die Stoßwelle elektromagnetisch erzeugt, um ihre Wirkung therapeutisch nutzen zu können. Durch die Stoßimpulse wird die Molekülbewegung im Gewebe angeregt, was die Durchblutung und den Zellstoffwechsel verbessert.

Die Effektivität der medizinischen Stoßwelle hängt unter anderem von der freigesetzten Energiemenge und der Anzahl der verabreichten Impulse ab. Je höher diese Parameter sind, desto stärker ist die Therapiewirkung.

Je nach der Dichte des zu behandelnden Körpergewebes variiert die Stärke der Druckwelle. Für die Zertrümmerung von Nierensteinen bedarf es beispielsweise einer höheren Energie als bei der Stimulation eines gereizten Ellbogenbereichs.


Durchführung/Anwendung

Vor Therapiebeginn lokalisiert der Arzt sonographisch oder röntgendiagnostisch den exakten Schmerzbereich. Anschließend wird der Schallkopf des Stoßwellengeräts auf die betroffene Region gerichtet und der Impuls für die Druck- und Zugwellen freigesetzt.

Die Anzahl und Stärke der Impulse pro Sitzung hängen dabei von der individuellen Erkrankung ab. In den meisten Fällen dauert eine Behandlung jedoch nicht länger als fünf Minuten, wobei zwischen 60 und 300 Stöße pro Minute verabreicht werden. In vielen Fällen tritt bereits nach drei Sitzungen der gewünschte Therapieerfolg ein.

Eine örtliche Betäubung ist nur bei Therapien mit sehr starken Stoßwellen notwendig. Ansonsten verspüren die meisten Patienten nur leichte und als wenig unangenehm empfundene Schläge im behandelten Körperbereich.


Medizinische Indikation

Die extrakorporale Stoßwellentherapie wird erfolgreich bei urologischen Krankheitsbildern wie Nieren- und Blasensteinleiden angewendet.

Außerdem werden auch orthopädische und chirurgische Erkrankungen mit der extrakorporalen Stoßwellentherapie behandelt. Hierzu zählen:

  • nicht heilende Knochenbrüche (Pseudathrosen)
  • Verkalkungen der Schulter
  • Fersensporn
  • Trizeps-Sehnenansatzverkalkung am Ellbogen
  • Tennisarm/-Ellenbogen, Mausarm
  • Golfellbogen
  • chronisch offene Wunden, wie beispielsweise Ulcus cruris