3D-Bewegungsanalyse

Rubrik: Neuartige Untersuchungs- und Behandlungsverfahren

IGeL-Text

Leistungsbeschreibung

IGeL - 3D-Bewegungsanalyse

Die 3D-Bewegungsanalyse ist ein innovatives Verfahren, um motorische Störungen des Bewegungsapparates auf Basis dreidimensionaler Bilder zu diagnostizieren und zielgerecht zu therapieren. Für die Durchführung sind Ultraschallsensoren, Hautelektroden (Oberflächenelektromyografie) sowie bildgebende Infrarotkameras notwendig. Zudem wird die Bodenreaktionskraft mittels Laufband und einer speziellen Messplatte erfasst. Diese Komponenten ermöglichen die Projektion einer dreidimensionalen Ansicht des Bewegungsapparats.

Auf Basis der Aufnahmen werden nicht nur die Motorik oder das Gangbild analysiert, sondern auch die Beweglichkeit einzelner Knochen und Gelenke grafisch aufgezeigt. Durch die 3D-Darstellung kann die genaue Position oder der genaue Winkel von Gelenken, Knochen und Sehnen in Bewegung bestimmt werden. Das gibt detaillierten Aufschluss über die Leistung und Belastung. Auch die Wirbelsäule kann durch die 3D-Bewegungsanalyse vermessen und in ihrer Lage analysiert werden. So lassen sich anhand dieser Untersuchungsmethode mögliche Halte- und Funktionsstörungen deutlicher als mit anderen Diagnoseverfahren erkennen.

Ein weiterer Vorteil der 3D-Bewegungsanalyse ist, dass gestörte Bewegungsmuster, die bisher noch keine Schmerzen oder Einschränkungen verursachen, bereits präventiv erkannt werden können. Ebenso wird die 3D-Bewegungsanalyse im Bereich der Rehabilitation im Therapieverlauf zur Kontrolle eingesetzt. Zudem besteht bei der 3D-Bewegungsanalyse keinerlei Strahlenrisiko.


Anwendung/Durchführung

Bei der 3D-Bewegungsanalyse wird als erstes der Patient gewogen und vermessen. Neben Körpergröße dienen auch Kniebreite und Beinlänge als nötige Parameter für die anschließende Bewegungsanalyse.

Hiernach werden die Marker oder Sensoren auf der Hautoberfläche angebracht. Die Positionierung erfolgt nach festgelegten Körperpunkten. Anschließend beginnt der Patient sich auf dem Laufband oder auf der Kraftmessplatte zu bewegen – zunächst im Schritttempo und bei weiterer Analyse auch joggend. Das Gangbild wird nun anhand der durch die Sensoren, der Bodenmessung sowie der Infrarotkameras reflektierenden Daten als Bild oder Grafik auf den Computer projiziert.

Je nach Untersuchungsfokus, wie beispielsweise Lage der Wirbelsäule, Gelenkposition oder die Gesamtheit des Bewegungsapparates kann die Untersuchung bis zu zwei Stunden in Anspruch nehmen.


Medizinische Indikation

Die 3D-Bewegungsanalyse kann bei Störungen sowie Erkrankungen des Stütz-und Bewegungsapparates als Diagnose- sowie Kontrollmethode angewendet werden. Ebenso dient die 3D-Bewegungsanalyse auch zur Leistungsoptimierung bei Sportlern.

Besonders häufig wird dieses bildgebende Verfahren bei folgenden Indikationen eingesetzt:

  • Muskeldysbalancen
  • Gangstörungen
  • Fehlstellungen
  • Beckenschiefstand
  • Gelenkschmerzen
  • Wirbelsäulenerkrankungen