Elektroenzephalographie (EEG)

Rubrik: Neuartige Untersuchungs- und Behandlungsverfahren

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Leistungsbeschreibung

IGeL - Elektroenzephalographie (EEG)

Die Elektroenzephalographie, kurz EEG, ist ein diagnostisches Verfahren zur Bestimmung der Hirnströme, sprich der vom Gehirn ausgehenden elektrischen Aktivität. Mediziner bezeichnen das EEG deshalb auch als Hirnstromkurve.

Für die Untersuchung werden dem Patienten Elektroden auf der Kopfhaut befestigt, um die Spannungsschwankungen am Gehirn messtechnisch erfassen zu können. Diese elektrische Spannung im Hirn wird von den Nervenzellen aufgebaut und zeugt von neuronaler Aktivität. Bei einem entspannten und gesunden Patienten zeigt das EEG eine Aktivität (Alpha-Wellen) in den hinteren Regionen des Gehirns an.

Angesichts moderner Untersuchungsmethoden wie der Computertomographie oder der Magnetresonanztomographie hat das EEG an Bedeutung verloren. Jedoch aufgrund der geringen Nebenwirkungen und des einfachen Untersuchungsablaufs gehört die Elektroenzephalographie nach wie vor zur neurologischen Basisdiagnostik.

Besonders in der Verlaufskontrolle bei Epilepsien hat sich das EEG durch seine präzisen Befunde bewährt. Ebenso wird das EEG zur Messung von Hirnstromkurven bei unklaren Bewusstseinsverlusten und Ohnmachten eingesetzt.


Durchführung/Anwendung

Um Hirnströme messen zu können, werden verschiedene Elektroden in regelmäßiger Anordnung auf einer Haube fixiert und dem Untersuchten aufgesetzt. Für möglichst präzise Messdaten sollte der Patient entspannt, aber wach sein. Denn Schlaf während der Untersuchung kann die Messqualität beeinträchtigen. Anschließend können die Elektroden die entsprechenden Spannungsunterschiede an der Gehirnrinde erfassen. Als wellenförmige Kurven werden die Hirnströme dann auf einem Monitor ausgegeben.

In der Regel dauert eine Elektroenzephalographie rund 20 Minuten. Während der gesamten Untersuchung fließt zum Patienten kein Strom. Daher ist das EEG gesundheitlich unbedenklich und vollkommen schmerzfrei.

Ergänzend können weitere Diagnosemethoden bestimmte neuronale Spannungsschwankungen provozieren. Dadurch erhält der Neurologe genaueren Aufschluss über das vorliegende Krankheitsbild.

Werden im Rahmen einer Elektroenzephalographie veränderte oder abweichende Hirnströme festgestellt, muss die Ursache dafür mit weiterführenden Untersuchungen, etwa MRT oder CT, abgeklärt werden.


Medizinische Indikation

Durch eine Elektroenzephalographie kann die neuronale Grundaktivität des Gehirns gemessen werden. Ebenso können lokale Nervenzellaktivitäten mit einem EEG gut dargestellt werden. So wird das neurologische Messverfahren zur Diagnose von Epilepsien sowie therapiebegleitend bei epileptischen Krampfanfällen eingesetzt. Auch neuronale Veränderungen aufgrund von Durchblutungsstörungen oder Hirntumoren können durch ein EEG erkannt werden. Weitere Indikationen für ein EEG sind erhöhter Hirndruck, Vergiftungen oder eine Gehirnentzündung.

Für Patienten entstehen durch ein EEG keinerlei Nebenwirkungen. Verlieren die Elektroden jedoch aufgrund von übermäßigem Schwitzen den Kontakt zur Kopfhaut, wird der Befund unbrauchbar und die Messung muss wiederholt werden.