Umweltmedizinisches Biomonitoring

Rubrik: Umweltmedizin

IGeL-Text

Leistungsbeschreibung

IGeL - Umweltmedizinisches Biomonitoring

Das umweltmedizinische Bio­monitoring ist ein Ver­fahren zur Erfassung der Schadstoff­belastung („innere Belastung") eines Patienten. Durch die Messung der Schadstoffkonzentration in di­versen Körpermaterialien (z.B. im Blut) wird die individuelle Schadstoffbelastung ermittelt.

Anschließend werden die Messergebnisse anhand von Referenz- bzw. Grenzwerten beurteilt, um das Schädigungspotenzial einschätzen zu können.

Durch das Verfahren des umweltmedizinischen Biomonitoring können biologische Veränderungen im Organismus durch Schadstoffe aus der Umwelt und damit die exakte körperliche Belastung durch einen Schadstoff nachgewiesen werden. Ergänzend kann die individuelle Empfindlichkeit des Patienten auf bestimmte Schadstoffe festgestellt werden.


Durchführung/Anwendung

Das umweltmedizinische Biomonitoring beruht auf der quantitativen Bestimmung der Schadstoffe im Organismus eines Patienten. Der entsprechende Schadstoffspiegel wird dabei in den Zellstrukturen und Flüssigkeiten des Patienten gemessen, wie:

  • im Blut
  • im Blutplasma
  • im Speichel
  • im Urin
  • in der Atemluft
  • in den Haaren
  • in der Muttermilch
  • in den Zähnen

Dabei sind die Kurzzeitwirkungen von den Langzeitwirkungen der Schadstoffe zu unterscheiden. Als Folge von akuter Toxizität führen kurzzeitige Wirkungen zu spontanen Verhaltensänderungen. Die Langzeitwirkungen verursachen dagegen chronische Schäden am Organismus.

Ein Beispiel für eine typische Schadstoffbelastung eines Patienten ist Cotinin. Dabei handelt es sich um ein Abbauprodukt des Nikotins, das sich auch beim Passivraucher im Blut und im Urin findet. Als Maßeinheit für den Tabakkonsum ermöglicht Cotinin eine Aussage über das Rauchverhalten.


Medizinische Indikation

Ein umweltmedizinisches Biomonitoring sollte in folgenden Fällen durchgeführt werden:

  • bei gegebenem Kontakt mit über die Haut resorbierbaren Schadstoffen
  • bei Patienten mit geschwächter Immunreaktion
  • bei Patienten, die am Arbeitsplatz krebserregenden Substanzen ausgesetzt sind