Die Behandlung von akutem Blutkrebs und die allogene Stammzellentransplantation

  • Überblick
  • Die allogene Stammzelltransplantation
  • Eine besondere Form der Vorsorge

Überblick

Bei der Arbeit mit den Stammzellen handelt es sich um eine Aufgabe, der im Rahmen der Forschung immer mehr Bedeutung zukommt. Deutlich wird dies unter anderem an Erkrankungen wie Leukämie.

Für einige Betroffene ist die Stammzellenspende die einzige Möglichkeit zur Heilung. Bei dieser Form der Stammzellentransplantation ist von der allogenen Transplantation die Rede. Zur Anwendung gelangt diese Therapie bei einer malignen hämatologischen Erkrankung. In diesem Fall liegt die Diagnose akuter Blutkrebs oder eine akute Leukämie vor. Es erfolgt eine Übertragung von Blutstammzellen von der gesunden Person des Spenders auf den erkrankten Empfänger. Genaueres zu dieser Art der Transplantation bietet auch diese PDF. Im Folgenden soll es nun genauer um die Krankheit Leukämie, die Behandlung und auch das Thema Stammzellen gehen.Behandlung von Blutkrebs


Fortschreitende Forschung

Mit der Zeit erfolgen seitens der Forschung regelmäßige Fortschritte. Mittlerweile bieten Universitätskliniken die als allogene Stammzelltransplantation bekannte Therapie an. Ein Spender stellt aus dem Blut oder dem Knochenmark gewonnene Blutstammzellen zur Verfügung. Mittels einer Injektion in die Vene erfolgt die Übertragung dieser Stammzellen an den Spender.

Die Problematik besteht jedoch darin, einen passenden Spender zu finden. In vielen Fällen ist die Suche ergebnislos. Doch immer mehr in den Fokus treten in diesem Zusammenhang Stammzellen aus dem Nabelschnurblut. Nabelschnurblut beinhaltet eine große Anzahl junger Stammzellen, die im Ernstfall womöglich ein Leben retten können. Dieses wird heute noch viel zu häufig nach der Geburt eines Kindes einfach entsorgt, genauer gesagt bei 95 % aller Geburten wie die Seracell Pharma AG angibt. Es wäre demnach wünschenswert, dass sich in Zukunft deutlich mehr werdende Eltern für eine solche Einlagerung entscheiden.

Die allogene Stammzelltransplantation

Im Körper eines Patienten ist krankhaftes Knochenmark vorhanden. Von einem gesunden Spender erhält der Patient die Blutstammzellen, die zum Austausch des Knochenmarks führen. Zum jetzigen Zeitpunkt ist bei Anwendung dieser Therapie von der größten Wahrscheinlichkeit der Heilung auszugehen.

Der Grund liegt in der Auslösung eines Immuneffektes durch die Stammzellen, der sich gegen die Krankheit richtet. Zunächst erfolgt die Zerstörung des erkrankten blutbildenden Systems. Das darauf folgende Transplantat besitzt ein bestimmtes Wachstum. Eine erforderliche Chemotherapie gelangt in dem Fall in dem Maße zum Einsatz, wie es für das Wachstum von Bedeutung ist.

Bei einem optimalen Behandlungsverlauf kommt es durch das gesunde Immunsystem zur Auslösung eines Zerstörungseffekts. Dieser betrifft die Leukämiezellen, bei denen eine Eliminierung erfolgt. Betroffen sind die Reste vom alten verbliebenen Knochenmark. Allerdings liegt die Hauptgefahr dieser Therapie darin, dass es bezogen auf das gesunde Gewebe des Spenders beim Empfänger zu einer Abstoßungsreaktion kommen kann.


Die Blutbildung erfolgt durch fremde Stammzellen

Teilweise erfolgt bei der Diagnose einer Leukämie eine Behandlung durch Chemotherapie. Ist diese Therapieform abgeschlossen, kann die weitere Behandlung mit Stammzellen erfolgen. Schon wenige Tage später kommt es zur Übertragung des Transplantats über einen Katheder in die Vene.

In der Regel verläuft eine solche Transplantation ohne Komplikationen. Daher ist der Austausch aller blutbildenden Zellen kurze Zeit später gegen die des Spenders beendet. Langfristig kann auf diese Weise eine recht erfolgreiche Behandlung der Krankheit erfolgen. Allerdings gibt es bei dieser Form der Behandlung keine 100-prozentige Sicherheit. Ganz entscheidend ist der Zeitraum in den ersten 24 Monaten nach der Behandlung. Sofern es während dieser Zeit nicht zu einem Rückfall kommt, ist die Gefahr einer erneuten Erkrankung im Anschluss an diesen Zeitraum deutlich geringer.

Es gibt zudem eine weitere Möglichkeit, die Gefahr eines Rückfalls um ein Vielfaches zu verringern. Zum Einsatz gelangen, kann die moderne Immuntherapie. Auf diesem Gebiet ruht ohnehin ein starker Forschungsschwerpunkt. Gerade im Hinblick auf eine chemotherapeutische Behandlung und die anschließende allogene Stammzelltransplantation erhält die Immunologie verstärkt Aufmerksamkeit. Im Mittelpunkt steht die Verhinderung von Abstoßungsreaktionen. In Verbindung damit gilt es, einen Rückfall zu verhindern.

Eine besondere Form der Vorsorge

Im Anschluss an die Transplantation ist besondere Vorsicht nötig. Schließlich besteht eine erhöhte Gefahr der Ansteckung.

Zu diesem Zeitpunkt besitzen die Patienten ein extrem geschwächtes Immunsystem. Daher kommt dem Schutz von Patienten vor Krankheitserregern eine hohe Bedeutung zu. In einigen Kliniken sind daher besondere Einzelzimmer zu finden, in denen der Zugang mit Schleuse ermöglicht wird. Mitunter gibt es in Kliniken meist noch weitere Zimmer, bei denen eine Umrüstung bei Bedarf möglich ist.

Den Patienten ist im Fall einer Behandlung mit einer allogenen Stammzellentherapie eine gute Betreuung zu bieten. Aus diesem Grund erfolgt in den Kliniken die Bildung von besonders geschulten Arbeitsgruppen. Dazu gehören Krankenschwestern und die unterschiedlichsten Fachärzte. Zudem arbeiten mehrere Teams anderer Institute mit den Arbeitsgruppen zusammen. Von Bedeutung ist ein fundierter Austausch in Verbindung mit einer exzellenten Infrastruktur für Patienten, die sich einer Stammzellentherapie unterziehen.


Die Zeit nach der Therapie

Ist die Hauptbehandlung abgeschlossen, erfolgt noch eine Nachbehandlung. Mitunter müssen Patienten wöchentlich zweimal in der Ambulanz erscheinen. Dies hängt in der Regel von der Schwere der Erkrankung ab.

Für viele Krebspatienten bietet sich allerdings noch eine zweite Chance. Sie organisieren vielfach ihr Leben völlig um. Mit dieser Neuordnung des Lebens entdecken viele Menschen andere Werte für sich. Die Folge für Patienten und ihre Familie kann ein völlig neues Lebensgefühl sein.