Versteckte Krankheiten im Stuhl

  • Überblick
  • Spiegel von Analkanal und Darm
  • Darmentzündungen als Ursache
  • Neubildungen frühzeitig erkennen
  • Was tun, wenn beim Stuhl Auffälligkeiten auftreten?

Überblick

Das Thema Darm und Stuhl verschweigen die meisten Menschen oft peinlich berührt und trauen sich nicht über ihre Probleme zu reden. Allerdings kann es sehr wichtig sein, diesen Bereich anzusprechen und einen Arzt aufzusuchen.

Dies ist beispielsweise der Fall, wenn jemand Blut im Stuhl entdeckt. Die Gründe sind oft harmlos, es können sich jedoch auch ernsthafte Krankheiten dahinter verstecken.


Helles oder dunkles Blut

Ist Blut zu sehen, unterscheidet der Mediziner verschiedene Formen:

  • Helles Blut: Im Allgemeinen ist es zu sehen, wenn in den unteren Darmabschnitten eine Blutung stattfindet. Blut im StuhlDies ist beispielsweise bei Hämorrhoiden der Fall.
  • Dunkles Blut: Das Blut reagiert mit Magensäure, verfärbt sich schwarz, wodurch der Stuhl ebenfalls sehr dunkel ist. Da die Magensäure im Magen oder dem oberen Abschnitt des Dünndarms zu finden ist, liegt meistens hier eine Blutung vor.
  • Eine Blutung kann aber ebenso im oberen Verdauungstrakt auftreten und helles Blut auf dem Stuhl verursachen, wenn der Blutverlust groß ist und die Passage durch den Darm schnell erfolgt.
  • Neben den offensichtlichen Verlusten gibt es außerdem das okkulte Blut, das mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen ist. Die Menge liegt hier bei unter zwei bis drei Milliliter Blut pro 100 Gramm Stuhl, sodass eine offensichtliche Verfärbung nicht stattfindet.

Da zum einen die Ursache von außen nicht zu ermitteln ist, zum anderen ein chronischer Blutverlust zu Beschwerden wie der Eisenmangelanämie führen kann, ist eine ärztliche Untersuchung notwendig.

Spiegel von Analkanal und Darm

Um herauszufinden, welche Ursache zutreffend ist, sind verschiedene Metho­den möglich. Für den Patienten sind sie im Allgemeinen nicht schmerzhaft, eventuell jedoch unangenehm.

Hat der Betroffene neben den Blutauflagerungen außerdem starke Schmerzen beim Stuhl absetzen, brennen und jucken am Anus, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es sich um Hämorrhoiden handelt.

  • Hierbei handelt es sich im Prinzip um Krampfadern im After.
  • Mitunter kann der Arzt sie bereits von außen erkennen. Sind Schmerzen vorhanden, ist es möglich, den Bereich zu betäuben, damit der Arzt den Analkanal abtasten oder eine Spiegelung durchführen kann.
  • Neben Hämorrhoiden können außerdem Risse oder Entzündungen der Haut und Schleimhaut zu ähnlichen Symptomen führen.

War im Analkanal keine Ursache für die Beschwerden zu entdecken, ist im Allgemeinen eine Darmspiegelung, die Koloskopie, erforderlich. Mit ihr lässt sich der gesamte Dickdarm untersuchen und auf Auffälligkeiten hin betrachten. Diese Untersuchung ist ebenfalls schmerzfrei, da der Patient bei Wunsch die Zeit schlafend verbringt.

Ursachen für Blut im Stuhl

Bild: Verschiedenste Ursachen können zu blutigem Stuhl führen.

Darmentzündungen als Ursache

Im Darm gibt es ebenfalls einige Möglichkeiten, die bewirken, dass sich Blut im Stuhl befinden kann.

Dies ist beispielsweise bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen der Fall.

  • Die wichtigsten sind Colitis ulcerosa und Morbus Crohn.
  • Die Patienten leiden dann aber oft zusätzlich unter Durchfall, Krämpfen und Abgeschlagenheit.
  • Unspezifische Symptome sind ebenfalls möglich und entstehen aufgrund des Durchfalls durch die mangelnde Aufnahme von Vitaminen und Mineralstoffen.
  • Beide Krankheiten treten schubweise auf. Im akuten Fall ist blutiger Stuhlgang mit Durchfall häufig zu sehen, zwischen den Schüben lassen die Beschwerden nach.

 

Quelle: Asklepios Expertengespräch (www.youtube.com)

Neubildungen frühzeitig erkennen

Bei einer Darmspiegelung sind außerdem Neubildungen gut zu erkennen.

Polypen sind Vorwölbungen der Darmschleimhaut. Da sich aus ihnen Darmkrebs bilden kann, entfernt der Arzt sie meistens, wenn er sie entdeckt. Je mehr Polypen vorhanden sind, desto größer ist das Risiko.

Natürlich ist bei dieser Untersuchungsmethode ebenfalls Darmkrebs zu erkennen. Besteht der Verdacht, entnimmt der Arzt noch während der Spiegelung eine Probe und lässt sie im Labor untersuchen. Die Wahrscheinlichkeit, dass bei blutigem Stuhl Darmkrebs die Ursache ist, ist allerdings relativ gering. Andere Krankheiten kommen weitaus häufiger vor. Aus Angst eine Untersuchung nicht wahrzunehmen, wäre daher der falsche Weg.

Sollte es sich trotzdem um Krebs handelt, ist zu sagen, dass diese Form heute gut zu behandeln ist laut darmkrebs.de, wenn sich die Diagnose frühzeitig stellen lässt.

Was tun, wenn beim Stuhl Auffälligkeiten auftreten?

Ein Termin beim Hausarzt ist erforderlich. Er überweist unter Umständen an einen Gastroenterologen, damit weitere Untersuchungen erfolgen.

Wer sich allerdings unsicher ist, was die Symptome angehen, kann sich auch zunächst anonym im Internet umsehen. So finden Nutzer auf Portalen wie www.gesundheitsfrage.net zahlreiche Erfahrungsberichte oder Antworten zu speziellen Fragen, die dem Betroffenen in erster Linie einen Überblick verschaffen können oder eben auch eine Plattform bieten, um selbst Fragen zu stellen. Je nach Symptomen ist der Arztbesuch allerdings unumgänglich.

Handelt es um eine entzündliche Erkrankung oder ist kein Auslöser festzustellen, bietet es sich zum Beispiel an, die Ernährung umzustellen.

1. In der ersten Zeit sollte die Ernährung möglichst schonend sein: Kartoffeln und Reis mit etwas Gemüse sind empfehlenswert, da der Darm sie meistens gut verarbeiten kann.

2. Zu verzichten ist hingegen auf Zucker, Fleisch, Tomaten, Paprika, Kohl, Hülsenfrüchte, Rohkost, Gebratenes, Gegrilltes, Alkohol und Nikotin. Diese Nahrungsmittel sind lediglich ein Anhaltspunkt; mit dem behandelnden Arzt ist abzusprechen, wie konkret vorzugehen ist.

3. Verträgt der Betroffene die stark reduzierte Diät gut, kann er in den folgenden Wochen immer mehr Lebensmittel hinzufügen und beobachten, ob es nach dem Verzehr von bestimmten Produkten wieder zu Beschwerden kommt.