So halten wir unsere Zähne gesund

  • Überblick
  • Zahnkrankheiten und Prophylaxe
  • Das Spurenelement Fluorid
  • Die Zahnbehandlungen bei Jugendlichen

Überblick

Die Zähne sind nicht nur zur Nahrungsaufnahme wichtig, sie spielen auch eine Rolle bei der Lautbildung und sind unser Aushängeschild, das wir im täglichen Leben oft gebrauchen.

Eine gute Pflege und regelmäßige zahnärztliche Kontrolle ist deshalb sehr wichtig und sorgen dafür, dass die Zähne gesund bleiben.


Das Gebiss

Das menschliche Gebiss besteht aus 32 Zähnen, 16 davon im Oberkiefer und ebenso viele im Unterkiefer. Sie haben unterschiedliche Aufgaben und Formen.

Die Schneidezähne greifen die Nahrung und zerteilen sie in kleine Stücke, die Eckzähne sind spitz, was besonders bei Raubtieren gut zu erkennen ist.

Die Backenzähne verfügen über eine große Kaufläche und können die Nahrung zermahlen. Zu ihnen gehören auch die Weisheitszähne ganz hinten im Kiefer. Jeder Zahn ist mit bis zu drei Wurzeln im Kiefer verankert.



Der Aufbau von Zähnen

Zähne bestehen Leistungsfähigkeit der Zähneaus der Zahnkrone, die wiederum aus Zahnschmelz bestehen, dem darunter liegenden Zahnhals und den Zahnwurzeln, die im Kiefer sitzen und durch die Wurzelhaut, das Zahnfleisch und dem Zahnzement fest verankert sind. Dieser Zahnhalteapparat bildet eine feste, aber nicht völlig starre Verbindung – die Wurzelhaut besteht aus vielen tausend Fasern. 

Der Zahnschmelz ist das härteste Material des Körpers und schützt das Zahnbein (Dentin), ist für einige wasserlösliche Stoffe aber durchlässig. Kalzium und Fluoride gehören dazu, die den Schmelz zusätzlich härten, Säuren, die den Schmelz angreifen, aber auch.

Das Zahnbein geht in die Zahnwurzel über und umschließt die Zahnpulpa, das Mark, was aus weichem Bindegewebe, Blutgefäßen und Nerven besteht. Über die Wurzelspitze ist eine Verbindung zum Kiefer hergestellt. Sowohl der Zahnnerv als auch das Dentin sind schmerzempfindlich, bei gesundem Zahnfleisch ist der Zahnhals aber eng umschlossen und kann so nicht gereizt werden.

Zahnkrankheiten und Prophylaxe

Die häufigste Zahnerkrankung ist der Karies, auch Zahnfäule genannt. Durch eine bessere Prophylaxe ist in den letzten Jahren aber ein Rückgang zu beob­achten.


Zahnkrankheit und ihre Vorbeugung: Beispiel Karies

Karies wird durch Plaque, also Bakterien auf der Zahnoberfläche ausgelöst. Speisereste werden von den Keimen in Säure umgewandelt und greifen so den Zahnschmelz an. Hat dieser Zahnfraß das Dentin erreicht, sind Schmerzen zu verspüren.

ZahnuntersuchungWird das Loch nicht zahnärztlich behandelt, kann die Zahnwurzel ebenfalls angegriffen werden, im schlimmsten Fall wird der gesamte Zahn zerstört.

Kariesbakterien befinden sich im Mund der meisten Menschen. Bei einer schlechten Zahnpflege können diese sich ausbreiten und Probleme verursachen. Stehen die Zähne sehr eng beieinander, können sich Bakterien und Speisereste auch trotz regelmäßiger Pflege einnisten.

Ein anderer erblicher Faktor für die Entstehung von Karies ist die Zahnstruktur. Der Zahnschmelz kann bei manchen Menschen weniger widerstandsfähig sein, und auch der Speichel, ein natürlicher Bakterienkiller, ist unterschiedlich zusammengesetzt. Eine regelmäßige Pflege ist unabdingbar, und bei Warnsignalen wie Zahnschmerzen, Zahnempfindlichkeit oder braunen oder kreidig-weißen Flecken auf den Zähnen sollte unbedingt ein Zahnarzt aufgesucht werden.


Kariesbakterien

Karies hat seinen Ursprung in Bakterien, die in der Plaqueschicht und im Speichel zu finden sind. Kindern werden sie von Erwachsenen beim engen Kontakt oder dem Nutzen von gemeinsamem Besteck übertragen.

Sind die Milchzähne von Karies befallen, schreitet die Zerstörung schnell voran und dringt im schlimmsten Fall bis in den Kiefer vor, weswegen die nachkommenden Zähne ebenfalls betroffen sein können. Eine gute Pflege der Milchzähne ist deshalb immens wichtig. Sie sind ein Platzhalter für das nachfolgende Gebiss und für die Kieferentwicklung entscheidend.


Parodontitis

Parodontitis beginnt oft als harmloses Zahnfleischbluten oder mit einer Entzündung des Zahnfleischs (Gingivitis). Im schlimmsten kann das aber zum Verlust des Zahns führen. Außerdem können die Parodontitis-Bakterien auch für Krankheiten wie Arteriosklerose oder einen Schlaganfall mit verantwortlich sein. Bei etwa der Hälfte aller Herzklappenerkrankungen wurden Bakterien gefunden, die sich auch im Zahnbelag einnisten.

Die Mundgesundheitsstudie IV aus dem Jahr 2005, herausgegeben von der Bundesärztekammer und der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung, ist zu folgendem Ergebnis gekommen:

Parodontitis, die entzündliche Erkrankung des Zahnhalteapparates, befindet sich auf dem Vormarsch, es wird davon ausgegangen, dass rund 15 Millionen Menschen in Deutschland eine fortgeschrittene Parodontitis haben. Die Zahngesund der Kinder hat sich jedoch verbessert, und auch Jugendliche haben gesündere Zähne als vermutet. Zahnkaries im fortgeschrittenen Alter ist selten, Wurzelkaries tritt bei Erwachsenen und Senioren aber häufiger auf.

Einer Parodontitis kann leicht durch eine Individualprophylaxe, also der professionellen Reinigung der Zähne, vorgebeugt werden.

Das Spurenelement Fluorid

Das Spurenelement Fluorid macht den Zahnschmelz härter und fördert den Aufbau von Knochen und Zähnen. 

Vorbeugen von ZahnerkrankungenEs kann eine Demineralisation verhindern, bei der Kalzium und Phosphor aus dem Zahnschmelz gelöst werden. Zusätzlich wird durch Fluorid die Remineralisation, also den Einbau der Mineralstoffe in den Zahnschmelz, gefördert.

Fluorid verhindert, dass sich Kariesbakterien ansiedeln und hemmt deren Stoffwechsel, was zu einer verringerten Säureproduktion führt. Fluorid kommt in Trinkwasser, Nahrungsmitteln und im angereicherten Speisesalz vor. Wird zusätzlich eine fluoridhaltige Zahncreme verwendet, kann das Kariesrisiko um bis zu 25 Prozent gesenkt werden.

Vorbeugend kann, neben dem Verwenden einer fluoridhaltige Zahncreme, auch eine Fluioridisierung vorgenommen werden.


Fluorid bei Kindern

Schon im frühesten Kindesalter sollten die Kinder Fluorid in Tablettenform verabreicht bekommen, in den ersten drei Jahren in Kombination mit Vitamin D. Das unterstützt die Zahnhärtung in dieser frühen Phase.

Jeder Milchzahn sollte jeden Tag geputzt werden, da Fluorid jedoch in zu hohen Mengen gesundheitsschädigend sein kann, mit einer Zahncreme ohne das Spurenelement. Fluorid kann als Tablette oder in Form von Zahnpasta verabreicht werden. Zahnärztliche Fachgesellschaften raten zu letzterem.

Beim Zähneputzen mit fluoridhaltiger Zahncreme kommen die Zähne direkt mit dem Stoff in Kontakt, der so optimal wirken kann. Kinderzahncreme sollte aber auf keinen Fall mehr als 500 ppm Fluorid enthalten.

Die Zahnbehandlungen bei Jugendlichen

Ergänzend zur Behandlung mit Fluorid können weitere präventive Verfahren eingesetzt werden, um die Mund- und Zahngesundheit positiv zu unterstützen.


Die Zahnversiegelung

Mit Hilfe einer Fissurenversiegelung können die Backenzähne vor Kariesbakterien geschützt werden. Beim Zahnarzt wird dafür die Kaufläche zunächst gereinigt und dann angeätzt, um die Versiegelung aufbringen zu können. Fissurenversiegelung

Die Anwendung bereitet keine Schmerzen und kann zusätzlichen Schutz bieten, ersetzt aber nicht das Zähneputzen.


Hintergrund: Vom Milchzahn zum erwachsenen Zahn

Im vierten Lebensjahr sind die 20 Milchzähne in der Regel ausgebildet, und darunter befinden sich bereits die nachfolgenden Zähne. Diese üben Druck auf die Milchzahnwurzel aus, weswegen die Milchzähne nach und nach ausfallen.

Am frühesten bilden sich die bleibenden Backenzähne, normalerweise im sechsten Lebensjahr, woher sie ihren Namen 'Sechs-Jahr-Molaren' haben. Danach folgen erst die mittleren und dann die seitlichen Schneidezähne. Spätestens ab dem 15. Lebensjahr ist das bleibende Gebiss vollständig ausgebildet. Jedoch wächst der Kiefer- und Schädelknochen noch bis zum 40. Lebensjahr weiter. Ebenso brechen die Weisheitszähne erst später aus dem Kiefer - in den meisten Fällen ab dem 20. Lebensjahr.


Zahnfehlstellungen

Mit Hilfe einer kieferorthopädischen Behandlung können eventuell vorhandene Fehlstellungen des Gebisses im Optimalfall im Kindesalter korrigiert werden. Es sind sowohl ästhetische als auch gesundheitliche Aspekte, die die Kieferregulierung sinnvoll machen.

Die Zähne dürfen sich nicht gegenseitig behindern, damit sich das Gebiss und der Kiefer normal entwickeln können. In der Regel wird mit der Behandlung mit den ersten bleibenden Zähnen begonnen, in schweren Fällen, zum Beispiel bei einem Kreuzbiss, kommt auch eine Behandlung der Milchzähne in Frage.