Symptome

Afterjucken

  • Beschreibung
  • Ursachen
  • Diagnose
  • Therapie

Beschreibung

Der Begriff Afterjucken (Pruritus ani) bezeichnet ein unangenehmes, stechendes Gefühl auf der Haut rund um die Austrittsöffnung des Enddarms, auch Perianalregion genannt. Die Empfindung drängt die Betroffenen dazu, an der entsprechenden Körperstelle zu reiben oder zu kratzen, um dem Juckreiz entgegenzuwirken.

Afterjucken ist für die meisten Betroffenen nicht nur ein schmerzhaftes und lästiges Empfinden. Es belastet sie auch seelisch, zumal der Juckreiz an einer für viele Menschen tabuisierten Körperzone auftritt. Allerdings handelt es sich in der überwiegenden Zahl aller Fälle um eine vorübergehende und nur oberflächliche Hautreizung. Ein akuter Juckreiz im Analbereich wird in der Regel durch äußere Einflüsse wie zum Beispiel zu hartes Toilettenpapier oder chemische Substanzen in Kosmetika hervorgerufen.

Verschwindet das Afterjucken nach kurzer Zeit nicht wieder von selbst, müssen die Beschwerden und ihre Ursachen von einem Facharzt diagnostisch abgeklärt werden.

Ursachen

Ein anhaltender Analjuckreiz kann sehr vielfältige Ursachen haben. Besonders oft ist chronisches Afterjucken auf eine Entzündung der Haut im Analbereich zurückzuführen. Ein solches Analekzem entsteht zumeist infolge einer allergischen Reaktion auf Duschgel, feuchtes Toilettenpapier, aber auch auf bestimmte Lebensmittel.

Afterjucken tritt außerdem sehr häufig bei einer Reihe proktologischer Erkrankungen wie Hämorrhoiden, Analfissuren, Stuhlinkontinenz oder Tumoren des Mastdarms auf. Ungenügende Hygiene kommt als Ursache eines dauerhaften Afterjuckens ebenso in Betracht wie eine übertriebene Hautpflege an der betreffenden Körperstelle. Die Missempfindungen rund um die Analöffnung können außerdem eine Begleiterscheinung einer allgemeinen Hauterkrankung wie Neurodermitis sein.

Weitere mögliche Auslöser:

Diagnose

Um die Ursachen für das Afterjucken exakt bestimmen zu können, wird der behandelnde Arzt den Patienten zunächst nach dem zeitlichen Auftreten und der Ausprägung des Juckreizes sowie nach eventuellen Grundkrankheiten und Allergien befragen.

Weiterhin benötigt der Arzt Informationen darüber, ob dem Betroffenen zuletzt Unregelmäßigkeiten beim Stuhlgang wie Blut im Stuhl aufgefallen sind.

Bei der anschließenden körperlichen Untersuchung achtet der Arzt insbesondere auf auffällige Veränderungen der Haut im Analbereich. Ist die Ursache des Afterjuckens nicht bereits äußerlich zu erkennen, wird er außerdem den Enddarm des Patienten abtasten, einen Allergietest sowie eine Stuhluntersuchung vornehmen.

Für eine möglichst exakte Eingrenzung der Diagnose kann der behandelnde Arzt eine Reihe zusätzlicher Untersuchungen durchführen lassen:

Therapie

Die Form der Behandlung des Afterjuckens richtet sich ganz nach der vom Arzt festgestellten Ursache bzw. nach der zugrundeliegenden Erkrankung.

Bereits im Vorfeld der Untersuchung können Betroffene mit einfachen Mitteln den zum Teil quälenden Juckreiz lindern:

  • Verzichten Sie auf hartes oder feuchtes Toilettenpapier, das die Haut im Bereich des Afters unnötig reizt.
  • Eine ballaststoffreiche Kost mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten sorgt für einen geregelten, weichen Stuhlgang. Notwendig ist dazu außerdem eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr mit mindestens 1,5 Litern täglich.
  • Versuchen Sie auch bei starkem Juckreiz das Kratzen zu vermeiden.
  • Benutzen Sie zur regelmäßigen Körperpflege ausschließlich pH-neutrale Duschgels und Waschmittel.
  • Nach dem Stuhlgang sollte der After mit klarem Wasser gereinigt und mit einem Handtuch vorsichtig trocken getupft werden.

Für die medikamentöse Behandlung des Afterjuckens können Betroffene auf rezeptfreie Kortisonsalben oder Salben gegen Hämorrhoiden aus der Apotheke zurückgreifen. Liegt dem Juckreiz eine Bakterien- oder Pilzinfektion zugrunde, wird der behandelnde Arzt dem Patienten entsprechende Antibiotika bzw. Antimykotika verschreiben.

Betroffene mit einer Pilzinfektion können den Heilungsprozess aktiv fördern:

  • Reduzieren Sie Ihren Zuckerkonsum. Dem Pilz wird so die Lebensgrundlage entzogen.
  • Ernähren Sie sich ballaststoffreich, um die Ausscheidung des Pilzes aus dem Darm zu beschleunigen.

 


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